Kann die EU Krieg verhindern? Dicker geht’s wohl nicht! Natürlich kann EU-Europa keinen Krieg verhindern! Wer soll das tun? Juncker? Oettinger? Tusk? EU-Europa kann nicht mal seine Grenzen schützen. Aber, das wollen wir gleich zur Beruhigung anführen, um Krieg und Frieden ging es natürlich überhaupt nicht in der Sendung bei Illner. Wie seit Monaten schon geht es wieder mal gegen Donald Trump, den unsere heimischen Weltenlenker und -erklärer einfach nicht begreifen.
Uns wäre fast der Griffel aus der Hand gefallen, als Claus („Was würden Sie sagen, Claus?“), der Kleber des ZDF, den bislang kühnsten Vergleich zu Donald Trumps Nahost-Politik aus der Lamäng schüttelte: Was Trump versuche, erinnere ihn an Alexander, den Großen, und dessen „Versuch“, den Gordischen Knoten zu lösen. Es war selbst Kleber aufgefallen, dass im Nahost-Konflikt seit zig Jahren so gut wie nichts erreicht worden ist, und dass eine neue Gangart womöglich mehr bringt als alle bisherigen Gesprächstherapien. Andererseits kann er in seinem Amt als Regierungsnachrichtensprecher natürlich auf keinen Fall Donald Trump als cleveren Machtpolitiker oder gar Strategen darstellen, solange Merkel pikiert und das gesamte linksgrüne Lager entrüstet ist. Deshalb fügte er rasch hinzu, der Nahe Osten sei „nicht das ideale Gebiet für Fingerübungen eines Anfängers“.
Beim Iran-Abkommen, das Juncker und seine EU-Gesellen mit Zähnen und Klauen und auf Deutschlands Kosten verteidigen wollen, war Kleber plötzlich wieder im Trump-Lager. Man habe „ganz große Erwartungen“ gehabt, dass alles besser würde im und mit dem Iran, wenn „erst mal die Fesseln der Sanktionen abgefallen seien“. Er selber habe die „brodelnde Jugend“ in Teheran erlebt, sah schon „die Hardliner verschwinden“. Aber „das Gegenteil sei passiert“. Ja, seufzte Claus Kleber, Gute und Böse könne manchmal nicht mal er auseinanderhalten.
Die Sache mit dem mehr oder weniger sinnlosen Iran-Abkommen hatte vor Claus bereits eine junge Frau mit dem klangvollen Namen „Melody“ ausführlich dargelegt. Melody hatte uns zudem darüber aufgeklärt, dass von den 62 Toten des „March of Rage“ 50 Hamaskämpfer waren, und die Krawalle, lange bevor der Termin der Botschaftsverlegung nach Jerusalem feststand, geplant waren. Dann erklärte sie, dass der Iran die Milliarden aus dem Abkommen mitnichten für den Aufbau des eigenen Landes genutzt, sondern in seine militärische Expansion gesteckt habe. „Jetzt stehen sie an Israels Grenzen im Libanon und Syrien und 140.00 Raketen sind auf Tel Aviv gerichtet.“
Sie ärgerte sich, dass in europäischen Medien die Attacken auf Israels Grenzzaun als „Friedensmarsch“ bezeichnet wurden (Claus behauptet, das stimme nicht. Wir können das nicht beurteilen, weil wir Klebers „heute“-Show nie anschauen). Ja, sagte Melody, die in Deutschland aufgewachsen ist, sie glaube schon an die deutsche Staatsräson vom Schutz Israels. Aber warum sei die Regierung so wenig solidarisch? Warum nutze sie nicht die Chance, bei einem neuen Vertrag mit dem Iran alles richtig zu machen?
Peter Altmaier hat inzwischen gelernt, wenngleich die Worte ohne Pause aus ihm herausperlen, praktisch nichts zu sagen. Zu Gaza bedauert er pflichtschuldig „Gewalt gegen unschuldige Menschen“. „Wir Europäer deeskalieren“, glaubt er, „wir alle sind seit Jahren dabei“. Trotzdem stellt er fest, dass da unten „ganze Generation Leben vergeudeten“, obwohl „wir deeskalieren.“ Brachte also nicht viel. Zudem wird man das Gefühl nicht los, er verteidige sich schon mal präventiv: „Immer klar und deutlich“ habe er „darauf hingewiesen“, alles „müssen wir besprechen“, und dann irgendwas „gemeinsam“ machen. Sich um Himmels Willen nicht angreifbar machen! Auf die Frage, wie sich deutsche Unternehmen nun verhalten sollen im Iran, sagt er, er habe sich „intensiv damit beschäftigt“. Vorwürfen, das Abkommen sei recht blauäugig gewesen „muss ich widersprechen. Wir haben nichts gebilligt, was menschenrechtlich da so läuft.“ Ja, er weiß, dass er deutschen Unternehmen nicht helfen kann, will aber „beraten und zur Seite stehen.“ Als ein Kommentar des französischen Wirtschaftsministers zur neuen Lage eingeblendet wird, fasste Claus von der „heute“-Show den so zusammen: „Ist dasselbe, was Altmaier sagte, klingt aber männlicher.“ „Männlicher”? Vorsicht Claus, vermintes Gender-Gelände.
Peter ist noch wichtig zu betonen, dass er nach seiner Amtsübernahme zuerst nach Washington reiste (anders als die Eurofighter Maas und Co. im Kabinett). Nun hat sich der Wähler längst daran gewöhnt, dass die Worte seiner Führung höchstens den Wert eines Blutdrucksteigerungsmittels haben. Man stelle sich vor, es ginge, wie etwa für Israel, um Leben und Tod, und man müsste sich darauf verlassen. Dann klingt Peter dermaßen vertrauenserweckend, das wollen wir noch mal im Wortlaut schildern.
Frage: Stünden wir im Krieg bei Israel?
Peter: „Wir sind mit Israel befreundet. Wie der Bundestag entschiede, oder die EU, weiß ich nicht. Aber glauben Sie mir, dass ich wüsste, wie ich mich entscheide …“
Natürlich sind wir mit Peter immer noch besser bedient, als wir das mit Annalena Baerbock von der 10%-Partei Die Grünen wären. Wo Peter absichtlich mit vielen Worten nichts sagt, sagt Annalena mit wenigen Worten alles. Die Atombombe im Nahen Osten will sie „mit aller Macht“ verhindern, damit meint sie wohl die Macht ihrer Worte, denn mehr in die Rüstung stecken will sie nicht. Überhaupt habe die Internationale Atombehörde den Iran doch kontrolliert! Nicht aber die militärischen Anlagen, wird eingeworfen. Darauf Annalena: Das wäre egal, denn „Anreicherung muss ja da stattfinden, wo Anreicherungen stattfinden“. Die „Lampe des Friedens” und die „Leuchte der Grünen“ – das wäre was geworden! Wo Peter durchaus weiß, was die Stunde geschlagen hat, schlägt für Annalena „die Stunde Europas“! „Vergeltungszölle gegen die USA, gegen alle US-Maßnahmen klagen“ will das gute Kind.
Vielleicht hat Annalena sogar Claus aus seiner Abgeklärtheit geholt. Der hatte zunächst festgestellt „Deutschland sei zu klein, Europa zu uneins“, um wirklich eine Rolle zu spielen. Aber dann fand er sich doch zu einem Aufruf bereit: „Mutig vorwärts!“ müsse Europa schreiten, er meinte die EU.
Die mit einem Israeli verheiratete Iranerin Shahrzad Osterer war in der Illner-Sendung unglücklich besetzt. Welche Kontraposition hätte sie einehmen sollen? Die der Mullahs, weil sie aus dem Iran stammt? Machte sie natürlich nicht. Donald hätte vielleicht zwei Botschaften eröffnen sollen, eine in Westjerusalem für Israel, eine in Ostjerusalem für die Palästinenser, brachte die Radioreporterin des bayerischen Rundfunks „Zündfunk“ ein. Da hat sie den Donald nicht richtig verstanden.