Tichys Einblick
Geschwätz von gestern

Maulhelden – Regierungs-Töne vor und nach dem Brexit

Was ein und die selben Spitzenpolitiker vor und nach dem Brexit sagen, ist vor allem auch deshalb lehrreich, weil diese es selbst nicht merken. Sollten sie das doch und wäre es ihnen egal, machte das die Sache noch schlimmer.

Italian Prime Minister Matteo Renzi, European Commission President Jean-Claude Juncker, French President Francois Hollande, Canadian Prime Minister Justin Trudeau, German Chancellor Angela Merkel, US President Barack Obama, Japanese Prime Minister Shinzo Abe, European Council President Donald Tusk and British Prime Minister David Cameron walk at Ise-Jingu Shrine on May 26, 2016 in Ise, Japan. In the two-day summit, the G7 leaders are scheduled to discuss global issues including counter-terrorism, energy policy, and sustainable development.

© Chung Sung-Jun/Getty Images

POLITICO bedient vorwiegend jene eingeweihten Brüsseler Kreise, die – wie in jeder Hauptstadt – vor allem um sich selbst kreisen. In der heutigen Ausgabe findet sich eine lesenswerte Zusammenstellung von Statements, die ich hier auszugsweise ins Deutsche bringe – frei, nicht simultan dolmetschend.

Jean-Claude Juncker
Angela Merkel
Martin Schulz
Matteo Renzi

Nun sind, schreibt POLITICO, sogar politische Anführer, die wie François Hollande eine harte Linie gegen Britannien gefordert hatten, willens, über Dinge zu verhandeln, die sie vorher als unverhandelbar erklärt hatten. So viel zur Halbwertzeit der Aussagen von Spitzenpolitikern. Zur Strategie-Losigkeit von Politik heute. Was von ihren nächsten Versprechen vor Wahlen zu halten ist, wäre hiermit auch beantwortet.

Was ein und die selben Spitzenpolitiker vor und nach dem Brexit von sich geben, ist vor allem auch deshalb lehrreich, weil diese es selbst nicht merken. Sollten sie das doch und wäre es ihnen egal, nach dem bekannten Adenauer-Motto, was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, machte das die Sache noch schlimmer.

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