Jetzt macht sie dann erst mal Urlaub, die Sandra, und da sind wir wirklich froh. Politik liegt ihr gar nicht, bei ihr sollten mehr so Frauenthemen wie #metoo oder Wie-ich-als- ehemaliger-Mann-jetzt-glücklich-als-Frau-lebe, oder auch gerne was Kontroverses wie Darf-ein-Bischof-Alkoholiker-sein-und-auch-noch-selber-Auto-fahren? auf den Gesprächstisch kommen.
Ok, die Themenüberschrift „Happy End in Berlin: Wie lange hält der Burgfrieden?“ verspricht ja wenigstens, dass es nicht um Inhalte geht, sondern um Politklatsch. Da passt Merkels Peter ganz prima, der wahrscheinlich abgelegte Mäntel seiner angebeteten Angela stibitzt und in einer extra eingerichteten Devotionalienkammer sammelt. Was Wirtschaftsminister Altmaier hat es weit gebracht gesagt hat? Die CDU steht und stand geschlossen hinter Angela Merkel blablabla – obwohl, Altmaier über Merkel klang schon mal enthusiastischer …
Trotzdem wissen wir dank Ilse, die auch zwischen den Zeilen senden kann, dass die CSU-Reihen hinter dem Horst längst nicht geschlossen sind. Charakterlich sei der Horst Seehofer jedenfalls „immer für Überraschungen gut“ und er „pokert halt immer wieder hoch“, dass es selbst gestandenen Bayern mitunter schwindelig wird. „Jeder hat seinen Politikstil“, sagte die Ilse, und damit zugleich, ihrer sei das nicht. Weiter wollte sie sich aber nicht an dem Horst-Bashing beteiligen, das wiederum der Sandra so am Herzen lag. Da hatte sie mit der Ferdos Forudastan aus dem Hause Heribert – linksgedrehte Nachrichten aller Art – genau die richtige, die den Horst schon nahe am Staatsstreich, mindestens aber der Majestätsbeleidigung für schuldig ansah. Bei den Prantls weiß man sogar, warum der Horst vom Rücktritt zurücktrat: Weil der Dobrindt, der gerne CSU-Chef werden will, noch nicht so weit sei, und der Söder lieber den angezählten Horst als einen Junghirschen in Berlin sehen will.
Was die Inhalte anging, da stellten sich alle erst mal dumm, vor allem der Peter, der das linksgrüne Millieu mit dem Satz „Es geht nicht um das Zurückweisen.“ beruhigte, alle kommen weiter wie bisher ungehindert ins Schlaraffenland der Voll-Versorgung.
Sandra hatte dann gehört, dass es drei Zentren geben solle für 60 Grenzübergänge. Da lächelte die Ilse ein paar Sekunden schelmisch und zeitversetzt, und sagte, man habe auch eine Schleierfahndung. Peter weiß, am Ende machen die Sozis im Koalitionsausschuss alles mit und Bild-Blome erhofft sich eine Signalwirkung bis nach Afrika. Im Grunde fanden alle die Situation prima, Peter sogar oberprima (weil er der festen Überzeugung ist, die blöden Wähler würden die Merkelfinten genauso wenig durchschauen wie seine Parteifreunde).
Schön, dass sich die SPD wirklich selber erledigt, und das nicht einmal merkt. Müller schwätzte von „Solidargemeinschaft“ und „Wie geht es mit der Integration weiter?“ und hatte den einen oder anderen Appell im roten Rucksack, Marke „Es müssen humanitäre Lösungen gefunden werden …“. Dann wurde noch der kleine Kevin eingespielt – in dem Laden ist Hopfen und Malz verloren.
Die CDU setzt dagegen offensichtlich auf professionelle Hilfe von Außen. Wir vermuten mal eine PR-Agentur vom Schlage Hill & Knowlton, die damals den Bushkrieg im Irak verkaufte. Deren Losung: Lasst es menscheln! Peter Altmaier hatten sie wohl zu einer kleinen Geschichte aus dem Supermarkt geraten. „Als ich in der Schlange an der Kasse stand“, da hätte einer vor ihm gerufen „Helfen Sie der Kanzlerin!“. Mir wird schlecht!