Tichys Einblick
Habeck verteidigen

Maischberger: Invasion bitte nur mit Voranmeldung

Sandra Maischbergers Talkshow wird zwar in der ARD ausgestrahlt, aber ganz ohne aktuelle Politik geht es auch dort nicht. Also wird man zur Pressestelle der Regierung.

Screenprint ARD

Das System Maischberger ist vorhersehbar. Es gibt eine Riege von Journalisten, die das aktuelle Geschehen kommentieren soll. Ein linker Journalist ist immer dabei, ein linker aus dem Medienbereich im weitesten Sinne und ein Alibi-Konservativer, der die linken Argumente unterstützt. So auch an diesem Abend, bei dem der Schauspieler Bernhard Hoëcker über die gute Arbeit von Robert Habeck schwärmen darf. Helene Bubrowski findet es richtig, dass Habeck seinen Staatssekretär Patrik Graichen geschasst hat, aber eigentlich hätte er ja gute Arbeit geleistet für den „Klimaschutz”. Das Problem ist das Versagen der Bundesregierung, „die Bürger mitzunehmen“. Wer wählt in Deutschland eigentlich wen? Bubrowski ist die Parlamentskorrespondentin der FAZ, aber diese Zeitung unterscheidet auch nur noch ein Buchstabe von der taz. Paul Ronzheimer von BILD  ist auch dabei, aber wirkliche Kritik traut sich der Kriegsberichterstatter nicht zu äußern. Unter der neuen Chefredakteurin Marion Horn will man wohl nicht anecken.

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Um Robert Habeck zu verteidigen, wurde zuerst Katharina Dröge eingeladen. Die Fraktionsversitzende der Grünen wurde selbstverständlich nicht mit einem kritischen Journalisten oder gar einem Oppositionspolitiker konfrontiert. Um es kurz zu machen: Robert Habeck, der Arme, wurde von seinem Staatssekretär auf den Arm genommen, aber eigentlich ist auch der Graichen ein toller Kerl. So Dröge, zumindest im Subtext.
Pistorius: Was macht der nochmal?

Lange im Interview mit Maischberger war Verteidigungsminister Boris Pistorius. Er ist der beliebteste deutsche Politiker, wohl auch, weil man zwar seinen Namen kennt, aber wohl kaum ein Bürger weiß, was er eigentlich im Amt leistet. Nach der Sendung ist man auch kaum schlauer, denn der Minister wirkt volksnah. Vielleicht ist er es auch, zumindest mag er Fußball. Aber er ist trotzdem ein aalglatter Politiker.

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Robert Habeck und die Grünen unterstützt der SPD-Politiker. Wird er Habeck auch dann noch stützen, wenn Kanzler Scholz die Koalition beendet hat? Fragen kann Pistorius jedenfalls ausweichen. Auf die Frage, ob er lieber mit der FDP oder den Grünen zusammenarbeite, antwortet er: „Als Koalitionspartner bin ich mit den Grünen sehr zufrieden, mit der FDP komme ich gut klar.“

Doch er macht deutlich: Deutschland kann sich nicht verteidigen. Das sagt er so natürlich nicht, laut SPD kann Deutschland mit Hilfe der Nato gegen die Welt bestehen. Oder wie Pistorius sagt: „Alle tun immer so, als könnte die Bundeswehr nix. Das ist aber nicht so. Wir stellen eine Brigade, die innerhalb von 10 Tagen einsatzbereit wäre, in Litauen das Nato-Territorium zu verteidigen.“

Eine Invasion von Russland aus – also bitte nur mit 10 Tagen Vorlauf. Dann stehen 5.600 Soldaten bereit – eine Brigade –, um Russland zurückzuschlagen. Munition ist auch nicht vorhanden, wie wenig es gibt, will Pistorius nicht begründen: „Das werde ich nicht sagen, weil das der Geheimhaltung unterliegt“, so der Verteidigungsminister. Vielleicht reicht es also für ein paar Stunden. Wenn die Soldaten sparsam schießen.

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