Judith Sevinç Basad verlässt „Bild“ wegen Springers Einknicken vor woker Bewegung
Klaus-Rüdiger Mai
Die bekannte Journalistin Judith Sevinç Basad ist „schockiert, dass der Koloss Axel Springer ... sich plötzlich von der inhaltslosen Propaganda einer woken Minderheit in die Knie zwingen lässt“. Anlass war ein Gastbeitrag, der später von Verlagschef Mathias Döpfner verurteilt wurde.
Die bekannte Bild-Redakteurin Judith Sevinç Basad hat mit einem offenen Brief an Springer-Herausgeber Mathias Döpfner ihre Kündigung ausgesprochen. Darin schreibt sie:
„Der Grund für meine Kündigung ist am Ende der Umgang von Axel Springer, also auch Ihr Umgang, mit der woken Bewegung. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr über die Gefahren berichten kann, die von dieser gesellschaftlichen Bewegung ausgehen. Und ich habe das Gefühl, dass der gesamte Verlag in dieser Sache nicht mehr hinter mir steht.“
Zum konkreten Anlass: Am 02.06.2022 erschien in der Welt ein Gastbeitrag von fünf Wissenschaftlern, der auf einen Aufruf und auf eine Studie aufmerksam machte. Die Studie belegt, dass die öffentlich-rechtlichen Sender im Kinder- und Jugendprogramm aggressiv die woke Trans-Gender-Ideologie bewerben und ihr Publikum zu indoktrinieren trachten. Einst vorbildliche Kinderformate wie die „Sendung mit der Maus“ geben demnach kritik- und distanzlos die Positionen der Trans-Aktivisten wieder, betreiben eine Frühsexualisierung der Kinder und werben im Grunde für geschlechtsverändernde medizinische Eingriffe mittels Skalpell und Medikamenten. Die Autoren kamen zu dem Schluss:
„Jeder kann nachlesen, inwiefern die Berichterstattung des ÖRR weder anerkannten journalistischen Grundsätzen folgt noch wissenschaftlich fundiert ist. Unsere Zusammenstellung dokumentiert falsche Darstellungen und tendenziöse Berichterstattung, Begriffsverwirrung und Bedeutungsverschiebung: Wissenschaftler und Kritiker werden in vielen Sendungen nicht gehört, fragwürdigen ‚Experten‘ hingegen wird unter dem fadenscheinigen Vorwand der ‚Toleranz‘ viel Raum gegeben, derweil man auf kritische Nachfragen völlig verzichtet. Es entsteht somit ein auf widerlegbaren Falschaussagen fußendes Zerrbild der Realität, welchem Kinder und Jugendliche nun selbst in der früher harmlosen ‚Sendung mit der Maus‘ ausgesetzt werden.“
Sie forderten, dass „ARD und ZDF biologische Tatsachen und wissenschaftliche Erkenntnisse wahrheitsgemäßer“ darstellen sollen. Einen Tag später machte der Chef des Springer Konzerns einen Kotau, in dem er vor den Aktivisten Abbitte leistete und den Wissenschaftlern im Grunde vorwarf, unwissenschaftlich zu sein. Döpfner nannte deren Text: „oberflächlich, herablassend und ressentimentgeladen. Nicht weit entfernt von der reaktionären Haltung: Homosexualität ist eine Krankheit. Transsexualität ist Einbildung.“
Knickt Döpfner vor seinen woken Redaktionen in den USA ein? Ist Springer noch Springer? Oder inzwischen Erfüllungsgehilfe der woken Intoleranz? Anscheinend wächst der Druck auf kritische Journalisten im Haus. Anscheinend herrscht auch hier ein sich steigernder Konformitätsdruck.
Nun hat Judith Sevinç Basad gekündigt. Sie schreibt in ihrem offenen Brief:„Keine Thematik hat mich als Journalistin so sehr um den Verstand gebracht, wie der Aktivismus einer kleinen Minderheit, die offiziell behauptet, für Diversität zu stehen, aber eine im Kern radikale Ideologie verfolgt. Über Jahre hinweg habe ich beobachtet, wie selbst riesige Konzerne vor den totalitären Forderungen der woken Aktivisten eingeknickt sind.“
Sie klagt in dem offenen Brief, dass sie über den oben genannten Wissenschaftler-Aufruf nicht frei schreiben durfte: „Mir wurde gesagt, dass ich den Wissenschaftler-Aufruf kritisieren sollte, ansonsten würde der Artikel nicht erscheinen. De facto wurde von mir verlangt, dass ich genau das negativ darstelle, für was ich seit Jahren mit vollem Idealismus kämpfe: vor den Gefahren des woken Aktivismus zu warnen. Allein das hat mich psychisch zermürbt.“
„Es hat mich schockiert, dass der Koloss Axel Springer, der regelmäßig gegen die übelsten Diktatoren der Welt schießt, sich plötzlich von der inhaltslosen Propaganda einer woken Minderheit in die Knie zwingen lässt und dabei auch noch die eigenen Journalisten als Menschenfeinde verhöhnt, die bei diesem bizarren Schauspiel nicht mitmachen wollen.“ Und sie fragt sich, „ob es vor allem darum geht, die woken US-Redaktionen des Unternehmens Axel Springer nicht zu verärgern“.
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