Das Norwegische Nobelpreis-Komitee verkündete dieser Tage, dass die Terror-Organisation „Hamas“ den diesjährigen Friedens-Nobelpreis erhalten werde. Grund und Anlass seien die mutigen Bemühungen der „Hamas“, einigen wenigen verschleppten Kindern die Freiheit zu schenken im Gegenzug zur Freilassung mehrerer Terroristen. Diese aktuelle „Meldung“ stammt von „The Babylon Bee“, nach eigener Aussage die „beste Satire-Zeitschrift der Welt, die Falschmeldungen verbreitet, denen man vertrauen kann“.
Es fällt nicht leicht, in Zeiten wie diesen die Medien im deutsch- und englischsprachigen Raum zu verfolgen und dabei auch noch Haltung zu bewahren.
Ein herausragendes Beispiel für eine absichtsvolle, gelungene Verdrehung des aktuellen Bildes in Nahost, bei der Täter zu Opfer stilisiert werden, vollbrachten und leisteten sich am Montagabend die ARD-Tagesthemen, moderiert von Ingo Zamperoni, immer in feinstem Zwirn, gut drauf und keinem flotten Spruch ausweichend. Der Eröffnungsbeitrag zu Gaza und Israel dauerte 10 Minuten und 36 Sekunden. Aber mit keinem einzigen Wort wurde die Tatsache erwähnt, dass all das, was an diesem Tag in Gaza passierte, eine Ursache hat: nämlich, dass „Hamas“ 59 Tage vorher 1200 mehrheitlich israelische Väter, Mütter, Söhne, Töchter, Kinder, Säuglinge ermordet, Frauen vergewaltigt, die Leichen in einem Zustand hinterlassen haben, dass Dutzende bis heute nicht zu identifizieren sind. Außerdem haben die „Hamas“-Bestien 240 Israelis, Beduinen, Thailänder und Philippiner entführt, von denen 138 noch immer in Geiselhaft gehalten werden. Weitere Frauen werden vermutlich deshalb nicht freigelassen, weil sonst die Verbrechen an ihnen in allen Einzelheiten bekannt würden.
An jenem Montag waren längst die Details bekannt, wie die Eindringlinge aus Gaza auch minderjährige Frauen behandelt haben. Im Internet sind Dutzende von Videos von Mädchen in blutigen Hosen im Unterleibsbereich zu sehen. Überlebende Augenzeugen des Open-Air-Festivals in Re´im, bei dem 360 Jugendliche niedergemetzelt wurden, berichten davon, wie sie beobachtet haben, wie mehrere Terroristen aus Gaza über eine Frau hergefallen sind, sie missbraucht haben, ihr einen spitzen Gegenstand in den Genitalbereich gestoßen und ihr danach mehrfach ins Gesicht geschossen haben.
Forensiker und Pathologen sehen darin die Absicht der Täter, die Opfer derart zu entstellen, dass nicht mehr nachzuvollziehen ist, wer diese Frauen waren und was ihnen angetan wurde.
All das war an jenem Montag längst bekannt und die ARD-Tagesthemen erwähnen in 10 Minuten 36 Sekunden kein Wort davon. Stattdessen laden sie einen Politikwissenschaftler der Bundeswehrhochschule in München ein, Stefan St. – wer hat von ihm je gehört? –, der sicher mehrere Bücher gelesen hat, die ihn als Nahost-Experte ausweisen. Mit ihm tauscht sich Ingo Z. gepflegt darüber aus, was sich die Regierung Netanyahu dabei denkt, wenn sie jetzt nicht nur im Norden, sondern auch im Süden des Gazastreifens militärisch vorgeht. Dort leben die Bewohner „zusammengepfercht“, wie der anschließende Kommentator vom Bayerischen Rundfunk verkündet. Auch von ihm kein Wort über die Ursachen und die eigentlichen Verantwortlichen der Missstände.
Bekanntlich beherrscht Hamas seit 2006 mit Waffengewalt den Gazastreifen und hat – natürlich um drei Ecken – allein von der EU 8,4 Milliarden Euro an sogenannten Hilfszahlungen erhalten. Steuergelder, die erkennbar auch dafür verwendet wurden, eine unterirdische Tunnelwelt von 700 bis 800 Kilometer zu buddeln, vollgestopft mit Waffen, Raketen und Sprengstoff. Gedacht waren die Gelder für Schulen, Krankenhäuser und städtebauliche Infrastruktur.
Das alles reicht der ARD-Tagesthemen-Redaktion aber noch nicht. Der Kreis der Israel-Kritiker wegen des aktuellen Vorgehens in Gaza, wie zum Beispiel US-Präsident Joe Biden und Frankreichs Emmanuel Macron, wird nahtlos ohne eine textliche Einordnung ergänzt durch den „Vorbild-Demokraten“- Recep Tayyip Erdogan, der seit Jahren tausende Oppositionelle in der Türkei in Gefängnissen hält und foltern lässt. Er wird mit dem O-Ton kommentarlos eingeblendet: Netanyahu sei nicht nur ein „Kriegsverbrecher“, sondern auch ein „Schlächter wie Milošević“.
Man muss Netanyahu nicht mögen und kann sicherlich jede Menge Kritik an ihm üben. Aber er ist noch immer der gewählte Ministerpräsident der einzigen Demokratie, dem einzigen Rechts- und Sozialstaat im Nahen Osten, dem kein vernünftig denkender Mensch das Recht auf Selbstverteidigung seines Landes absprechen kann. Ihn vom regierenden türkischen Despoten in einem Atemzug mit Milošević nennen zu lassen, ist eine journalistisch schlecht getarnte Denunzierung.
Für diejenigen, die sich nicht erinnern: Slobodan Milošević war zwischen 1987 und 2000 der kommunistische Despot Serbiens, der 2001 an den Internationalen Strafgerichtshof nach Den Haag ausgeliefert wurde. Die Anklageschrift hat ihn für schuldig erklärt:
- der Massenvertreibungen („ethnische Säuberungen“),
- Festhalten und Internierungen von Personen unter unmenschlichen Bedingungen,
- Deportationen und unmenschliche Taten,
- Zerstörung und Plünderungen öffentlicher und privater Güter,
- Angriffe und Morde an Zivilisten,
- Artillerie-, Mörser- und gezielter Scharfschützenbeschuss gegen Zivilisten, bei denen Tausende von Menschen getötet oder verwundet wurden (Quelle: Wikipedia).
Den Vergleich Milošević-Netanyahu in der ARD-Tagesthemen-Sendung am 4. Dezember 2023 unkommentiert und ohne politische Einordnung stehen zu lassen oder überhaupt zu verwenden, ist ein Totschlag-Argument gegen den Ministerpräsidenten eines befreundeten Landes. Und für eine derartige primitiv offen zutage tretende Weltanschauung einer ARD-Redaktion bucht die GEZ von jedem Haushalt in Deutschland 55,08 Euro pro Quartal Zwangsgebühren ab. Wann wird diesem Treiben endlich ein Ende gesetzt?