Die FAZ nennt sich eine Zeitung, „hinter der immer ein kluger Kopf steckt“. Das mag einst so gewesen sein. Es ist aber vorbei. Allein die Art und Weise, wie sich die FAZ aktuell mit Hilfe der „Welt“ gegen TE-Recherchen zur Wehr zu setzen sucht, lässt sehr am „klugen Kopf“ zweifeln.
Das war geschehen: TE hatte zweimal über einen Großauftrag des Auswärtigen Amtes an die FAZ-Gruppe berichtet. Erstmals am 16. Januar 2024.
TE hatte damals einfach nur mal gefragt: „Man kommt ins Grübeln und stellt sich Fragen: Findet hier über öffentliche Gelder eine Querfinanzierung in Richtung FAZ bzw. FAZ-Stiftung statt?“ Am 13. November 2024 dann griff TE die Antwort der Bundesregierung zu diesem Großauftrag auf: Es geht seit 2014 um 36 Millionen.
„Welt“-Autor Sebastian Gubernator fühlte sich nun am 18. November 2024 gemüßigt zu titeln: „FAZ-Gruppe weist Vorwürfe entschieden zurück“. Zuvor hatte der „Welt“-Mann bei der FAZ nachgefragt und als Antwort, die er dann in der „Welt“ zitiert, bekommen: Die Fazit Communication GmbH sei gesellschaftsrechtlich von der Redaktion getrennt. Sie arbeite inhaltlich wie wirtschaftlich eigenständig, es gebe „keine strukturellen Überschneidungen“. Weder direkt noch indirekt fließe Geld von der Fazit Communication GmbH an die Redaktion. Gubernator weiter: „Die Pressestelle der FAZ betont zudem, der ‚Tichy‘-Beitrag enthalte ‚vielfache Fehler‘. So hatte das Magazin behauptet, die Aufträge des Auswärtigen Amtes seien an die FAZIT-Stiftung gegangen. Richtig ist zwar, dass die FAZ-Gruppe und damit auch die Fazit Communication GmbH der FAZIT-Stiftung gehört. Die Stiftung selbst habe die Aufträge jedoch nicht angenommen und könne dies auch gar nicht, teilt die FAZ mit.“
Ansonsten scheint Gubernator angetan von der Umsetzung des AA-Auftrages zur Gestaltung eines Deutschlandauftritts in zehn Sprachen an die FAZ-Gruppe. Er schreibt: „Wer in diesen Tagen www.deutschland.de ansteuert, findet dort Beiträge über den Klimawandel, das koloniale Erbe und die anstehenden Neuwahlen, außerdem über Menschen, die nach Deutschland gezogen sind und hier arbeiten: eine Erzieherin aus Kolumbien, eine IT-Managerin aus Indien, einen Lkw-Fahrer aus Nigeria. In zehn Sprachen lassen sich die Informationen abrufen, alles unter dem Slogan: ‚Dein Link zu Deutschland‘. Eine Regierung macht also Werbung für ihr Land.“
Brav, Herr Kollege Gubernator, das liest sich ja wie ein Bewerbungsschreiben an die FAZ-Gruppe. Nicht an TE, denn TE ist für die FAZ seit dem 13. Januar 2020 ein „Haudrauf-Magazin“.
Bärendienst der „Welt“ an der FAZ
Der mit „Lesedauer 3 Minuten“ ausgewiesene Gubernator-Beitrag hat bislang 293 Leserzuschriften provoziert. Eigentore nennt man das. Die 293 Zuschriften haben es zu über 90 Prozent in sich. TE hat sie ausgewertet und gibt nachfolgend Auszüge wieder.
„Endlich verstehe ich, warum sich die FAZ von einer konservativen, neutralen und gut recherchierenden Zeitung zu einem Verkündungsblatt für die Grünen entwickelt hat … Meiner Meinung hat die Wende zu links-grün begonnen, nachdem die FAZ sich 2019 vom Herausgeber Holger Steltzner getrennt hatte. Danach mochte ich die Zeitung nicht mehr lesen … Die Alternativen Medien sind für Deutschland unverzichtbar geworden und erfahren zurecht immer mehr Aufmerksamkeit. Sie wären die wahre Vierte Gewalt im Staat, eine Rolle, die die Mainstream-Medien leider kaum mehr erfüllen … Wahrscheinlich hofft die WELT auf einen ähnlichen Geldregen … Wenn man erlebt hat, wie meine ehemalige Lieblingszeitung in der Merkelära nach Links gewandert ist, dann wundert einem schon lange nichts mehr … Ich bin seit Jahrzehnten Abonnent der FAZ und habe mich in den letzten Jahren immer häufiger über den Linksdrall dieser einst aufrechten Institution geärgert. Jetzt verstehe ich die Zusammenhänge … 36 Millionen in 10 Jahren bedeutet schlappe 3,6 Millionen im Jahr für den Betrieb einer Website, die ein paar bunte Bildchen, ein paar Wikipedia-Infos und jede Menge Plattitüden auf Gutmenschenbasis enthält … Dieser Fall weist darauf hin, dass Medien und Politik in Deutschland stark verwoben sind. Eine Entfilzung wäre eine Bereicherung für uns alle … Die FAZ war mal eine bürgerliche Zeitung, inzwischen auch auf links, grün woke gedreht. Ob das wohl Gründe hat … Mit ein bisschen html kriege ich das mit ChatGPT auch hin … Die FAZ war mal das wichtigstes konservative Blatt Deutschlands. Heute ist es nur eines von vielen links grün woken Mainstream Blättern … Ich erinnere mich noch gut daran, hatte jahrelang die Zeitschrift abonniert – ab 2015 ging es schlagartig in die andere Richtung … Eine Art GEZ für Zeitungen … Mich stören nicht so sehr die inhaltlichen Fragen, sondern die Tatsache, dass einerseits die Ministerien immer weiter personell aufgebläht werden, aber andererseits nichts selber machen (können). Alles wird extern vergeben und kostet auch noch extra. Wozu diese Heerscharen von Beamten? … Wess‘ Brot ich ess‘, dess‘ Lied ich sing (mehrmals) … Man muss sich bei Roland Tichy bedanken, für seine Recherche, und dass er dran geblieben ist. Mich wundert hier nichts mehr. Das Neue Deutschland wurde auch durch den Staat finanziert, das Ergebnis ist bekannt. Meines Erachtens nach ist die FAZ nun dem gleichzusetzen … Unabhängig davon hat sich die FAZ massiv zu einem linkswoken Blatt entwickelt … 36 Millionen für eine popelige Webseite mit ein paar kopierten Beiträgen?? Gehört ins Schwarzbuch vom Bund der Steuerzahler … Die vierte Gewalt, die freie Presse wird zunehmend korrumpiert … Die FAZ hat den SPIEGEL bald links überholt … Was war die FAZ früher einmal für ein brillantes Blatt!!! … Wer die Kapelle bezahlt, bestimmt die Musik … Die Zeitung hat einen Linksschwenk hingelegt, der in der Medienbranche einmalig sein dürfte. Von daher ist es einfach naheliegend (und es passt auch zeitlich), dass dieser Linksschwenk unterstützt wurde … So ist es. Als ich bei der FAZ Sonntagszeitung arbeitete, stand die FAZ noch für Qualitätsjournalismus. Heute?? Links gedreht, genau wie die Süddeutsche … Da ist sie wieder: Die linke Gleichschaltung in Deutschland … Die FAZ hat sich in den letzten Jahren deutlich in Richtung grün-affiner Mainstream bewegt und ist nicht mehr so objektiv wie vor 20 Jahren. Diese Entwicklung begann seit der Kanzlerschaft der Frau Dr. Merkel … Ein ziemlich schwacher Artikel von WELT. Der Wandel der FAZ von einem liberal-konservativen Blatt hin zu einem Mainstream-Medium ist offensichtlich und die Finanzierung durch die Bundesregierung hat schon mehr als ein Gschmäckle … Die vierte Gewalt im Staate lässt sich kaufen … Die FAZ ist längst LGBTQ-Links-Grün, das war vor mehr als 10 Jahren schon durch viele unsägliche Beiträge im Feuilleton zu erkennen … Nachdem ich vor einigen Jahren mein langjähriges Abo der unerträglich links-grün gewordenen SZ gekündigt hatte, war ich auf der Suche nach einer lesbaren Alternative. Deshalb versuchte ich es zuerst mit Probeabos der FAZ, musste aber erschreckt feststellen, dass die politische Schlagseite dort inzwischen ebenfalls nach links-grün gekippt war … 36 Mio. für eine mittelmäßige Webseite … Die klöppel ich Euch auch für ein Zehntel mit dem 1&1 Homepagebaukasten zusammen, Informationsgehalt ist derselbe …“
Ach ja, zwei Kleinigkeiten noch
Dass sich Außenministerin Annalena Baerbock („Grüne“) in der Woche vom 16. September 2024 etwa zu einem verschwiegenen Abendessen mit antisemitischen Aktivisten traf, war der FAZ keinen kritischen Kommentar wert. Zumindest haben wir selbst im FAZ-online-Archiv nichts dazu gefunden.
Aber das haben wir gefunden: Im Stile von Yellow Press vermeldete die FAZ am 11. November 2024: „Baerbock joggt zum Stress-Ausgleich durch Berlin“. Der Text dazu („Lesezeit 1 Minute“) liest sich wie folgt: „Die vergangene Woche ist auch für die stresserprobten Politiker der geplatzten Ampel-Koalition herausfordernd gewesen. Außenministerin Annalena Baerbock wählte Sport zum Ausgleich. Auf ihrem Instagram-Account schrieb die Grünen-Politikerin: «Nach dieser unglaublichen Woche hilft nur noch, tief in der Nacht quer durch Berlin (zu joggen). Wind und Kälte spüren, Lichter sehen und an alle da draußen zu denken, die niemals aufgeben … Und morgen geht’s weiter!» Dazu postete sie ein Foto von sich, im Hintergrund sind die Spree und der beleuchtete Berliner Hauptbahnhof zu sehen.“