Tichys Einblick
ZDF und „Studie“

Wie Islam-Apologeten überall Islam-Feindlichkeit entdecken

Das Land ächzt unter der nachweisbar rapide zunehmenden Gewalt vor allem durch muslimische Zuwanderer. Dagegen entdeckt die dubiose und umstrittene Organisation CLAIM in einer „Untersuchung“ immer mehr Übergriffe gegen Muslime. Und die öffentlich-rechtlichen Medien fallen nur zu gerne darauf herein.

picture alliance / Geisler-Fotopress | Frederic Kern/Geisler-Fotopress

Das „heute journal“ im ZDF ist mittlerweile eine hervorragende Quelle, wenn man nach einseitiger und oberflächlicher Berichterstattung sucht. Das jüngste Paradebeispiel fand in einer Halbzeitpause des EM-Fußballspiels Kroatien-Italien seinen Weg zum Zuschauer.

„Deutlich mehr antimuslimische Übergriffe“, so wurde die kurze Meldung betitelt. Darin wurde komplett unhinterfragt eine sogenannte „Studie“ kurz vorgestellt. Auftraggeber ist das „Kompetenznetzwerk Islam- und Muslimfeindlichkeit“. Völlig überraschend kommen die von dieser Organisation beauftragten Macher des Papiers zu dem Ergebnis, dass es immer mehr Islam- und Muslimfeindlichkeit gibt. Angeblich.

Vermutlich haben die Kollegen beim ZDF nur die Pressemitteilung gelesen. Hier bei TE machen wir uns dagegen die Mühe, den ganzen Originaltext zu studieren. Das ist echte Arbeit. „Zivilgesellschaftliches Lagebild antimuslimischer Rassismus – Antimuslimische Vorfälle in Deutschland 2023“: Schon der Titel ist sperrig. Was dann folgt, liest sich leider nicht besser. Wenn man sich durchkämpft, erkennt man aber schnell, dass da Gleichgesinnte von Gleichgesinnten befragt wurden – und die Ergebnisse der Einfachheit halber auch für Gleichgesinnte veröffentlicht haben.

Schon die Datenqualität treibt jedem, der sich mit empirischer Sozialwissenschaft auch nur ein bisschen auskennt, unmittelbar die Tränen in die Augen. Die ganze Befragung beruht auf einem Community-basierten Monitoring. Übersetzt: Die Daten stammen allesamt von Organisationen, die ein enormes Eigeninteresse daran haben, dass es ein möglichst dramatisches Lagebild gibt – denn dann kann man gegenüber dem Staat erklären, wie wichtig die eigene Arbeit doch ist, und bekommt mehr Geld für mehr Stellen, die noch mehr Feindlichkeit feststellen, von vorne – ein Kreislauf.

Jedenfalls ist die „Studie“ in keiner Ecke irgendwie repräsentativ und bildet allerhöchstens einen kleinen Ausschnitt der Realität ab. Dieses ja nicht ganz unwichtige Detail hat das ZDF „heute journal“ aber wohl übersehen – denn der Zuschauer erfährt davon kein Sterbenswörtchen.

Methodisch verdient die „Studie“ den Namen nicht. Zwar ist von 34 Fällen von „Gewalt“ die Rede (übrigens eine lächerliche Zahl selbst bei der kleinen Grundgesamtheit), dokumentiert sind aber nur zwölf echt physische Übergriffe. Bei den restlichen Fällen handelt es sich um Beleidigungen und Diskriminierungen. Die sollte man im Einzelfall natürlich ernst nehmen – aber sie fallen systematisch in eine völlig andere Kategorie als körperliche Gewalt.

Auch von diesem ebenfalls erheblichen Detail erfährt der ZDF-Zuschauer in der Halbzeitpause – richtig: nichts.

Unerklärlich oberflächlich – jedenfalls nach früheren Berufsstandards des Journalismus – geht das ZDF „heute journal“ mit den Hinterleuten der „Studie“ um. Herausgegeben wird sie von der Organisation CLAIM, die wiederum selbst von der Bundesregierung massive finanzielle Unterstützung erhält. Indirekt ist es also eine staatliche Studie. Auch das wird vom ZDF geflissentlich übergangen.

CLAIM ist ein Laden, der kaum zu leugnende Verbindungen zu Islamisten aufweist (TE hat das ausführlich berichtet). Im Delegiertenkreis der selbsternannten „Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit“ saßen Vertreter, die der „Muslimischen Jugend Deutschland“ angehören. Die gilt als Jugendorganisation der vom Verfassungsschutz beobachteten „Islamischen Gemeinschaft in Deutschland“ (IGD). Eine CLAIM-Projektleiterin trat für einen Verein in Erscheinung, der der islamistischen Muslimbruderschaft (MB) in Deutschland zugerechnet wird – einer als rassistisch und antisemitisch eingestuften Gruppe. Und im „Expertengremium“ von CLAIM saß ein ehemaliger Funktionär der islamistischen, Ankara-nahen „Islamischen Gemeinschaft Milli-Görüs“ (IGMG).

Trotzdem (oder deswegen?) schafft es CLAIM, deutsche Politiker für sich einzuspannen. Kultur-Staatsministerin Claudia Roth von den Grünen hat für das mutmaßlich islamistische Netzwerk geworben. CLAIM selbst hatte eine Expertenkommission für „Antimuslimischen Rassismus“ gefordert – die dann auch tatsächlich von der Bundesregierung eingerichtet wurde.

Damit bewirken Islamisten und ihnen nahestehende Kreise in Deutschland eine schleichende Verschiebung des Diskurses: weg von tatsächlicher muslimischer Gewalt – hin zu behauptetem „antimuslimischem Rassismus“.

Das ZDF „heute journal“ sieht das nicht. Oder will es nicht sehen.

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