Schon die Gästeliste lässt das Herz eines jeden Monthy Python Liebhabers schneller schlagen: CDU-Parteivorsitzender Armin Laschet, Fußballspieler Ilkay Gündogan, der Journalist und der ehemalige Tagesthemensprecher Ulrich Wickert, die stellvertretende Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid von der Süddeutschen Zeitung sowie die stellvertretende Leiterin des Hauptstadtbüros vom Redaktionsnetzwerk Deutschland, Kristina Dunz. Selbstverständlich durfte auch unser moderner Rasputin Karl Lauterbach nicht fehlen.
Schöner Anfang: Wem geht es schlechter – der CDU oder dem katholischen Bistum in Köln? Laschet: „Ähm, ähm Köln“. Daraufhin Frage Maischberger, wer für die CDU-Schlappe verantwortlich sei. Laschets Antwort sinngemäß: Niemand habe gewonnen, nur die CDU habe halt verloren. Ach, so ist das also. Laschet revolutioniert Logik. Auch die fehlende Impfstrategie war für Maischberger ein Thema. Laschet: „Ja, wir haben eine riesige Impfbürokratie“. Maischberger erwiderte, dass wir nun aber bereits März haben. März 2021. Laschet: „Ja. Wir sagen ja, macht es, nicht immer diese Bürokratie“. Maischberger vortreffliche Antwort: „Sie sind die Bürokratie von oben“.
„Tschuldigung, ich reg mich gleich wieder ab“
Eine Sache ist gewiss: An diesem Abend war Maischberger aufgebrachter als sonst. Sie zitierte Fälle, wo Städte gegen die Landesregierung rebellieren – es sei verheerend. Laschet: „Ja, was sollen wir denn machen“? Bei solchen Antworten kann ich es mir kaum erklären, warum seine Beliebtheitswerte so gering sind. Laschet wurde auch mit Markus Blumes Kritik konfrontiert, dass die Bundesregierung zu spät bestellt habe. Für Laschet hat das natürlich nichts mit Spahn oder der Regierung zu tun, das war alles die EU. Fazit: Laschet kann nicht, will nicht und ist beratungsresistent. Bei welcher Inzidenz kommt eigentlich der Rücktritt von Laschet?
„Wir sind als Land eingeschlafen“
Im Anschluss diskutieren die Journalisten untereinander über die CDU. Ulrich Wickert stellte fest, dass wir als Land eingeschlafen seien und forderte auf, alle bürokratischen Regeln über den Haufen zu werfen. „Uns fehlt ein Helmut Schmidt“, fügte er hinzu. Für Föderl-Schmid ist das föderale System für so eine Krise nicht geeignet. Dunz wirft ein, dass die ganze Verwaltung im täglichen Leben träge und kompliziert ist.
Fußballspieler Ilkay Gündogan erkrankte im September an Corona und nimmt das Virus seit seiner Erkrankung jetzt „viel ernster“. Dies sagte er, nachdem er gerade mit seiner Mannschaft aus Budapest (Inzidenz irgendwo bei 900) zurück ist. Ansonsten möchte er Jogi Löw mit guten Leistungen einen würdigen Abschied bei der EM2021 bereiten.
Letztens Endes hat man immer das Gefühl, dass kein Politiker, der bei Maischberger auftritt, irgendetwas mit den katastrophalen Zuständen zu tun hat, die er mit angerichtet hat. Die schlimmste Erkenntnis des Abends war für mich aber: Laschet will scheinbar mit allen Mitteln des Aussitzens wirklich Kanzler werden. Ach Armin, lasset.
Machen Sie es gut. Bis zum nächsten Mal.