Wer definitiv keine gescheite Antwort auf die Illner-Frage geben kann, sind Katja Kipping von der SED, der Bergfex Reinhold Messner, Armin Laschet vom Homeland NRW oder der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit. Deswegen sitzen diese Personen, zugeschaltet oder tatsächlich, in der Runde – damit Illner zeigen kann, wie gut sie es versteht, auf einer Glatze Locken zu drehen (no offense, Dr. Jonas).
Jedenfalls erfuhren wir, dass die Kippings wohl wandern werden und bei sozialistischen Freunden im Garten zelten. Vielleicht aus Solidarität mit den gerade Verarmenden, für die es nun heißt: „Statt Kreuzfahrt Paddelboot, statt Flugzeug Fahrrad“ – wie in der guten alten Täterätä. Nu, des hatte ooch sinne gudn Saidn.
Wer nun wirklich sachdienliche Urlaubshinweise wünschte, war am besten bei Marija Linnhoff aufgehoben, die als Verbandsvorsitzende (noch) 2.000 Reisebüros vertritt. Seit November beraten die Büros – „die Leute wollen reisen!“ – allerdings ohne Bezahlung, denn reisen kann ja keiner, stattdessen wollen viele ihr Geld zurück. Die Verunsicherung ist groß, selbst für Reisende aus Schleswig nach Cochem oder umgekehrt, weil keiner weiß, ob er an Bundesländergrenzen abgewiesen wird. Aber wir erfuhren, Griechenland sei besser als Ballermann – der Grieche habe sich bestens vorbereitet. Trotzdem: Festland-Spanien ist schwerer getroffen als Mallorca, aber es muss ja nicht unbedingt Arenal sein. Dem Österreicher traut sie nicht so ganz. Was hilft, was ist Show?
Natürlich fragten die Leute immer nach Corona-Infos. „Wir fummeln uns das dann alles selbst zurecht“, so die Reisefrau. Mehr macht die Regierung übrigens auch nicht, Frau Marija. Die war recht sanft mit den Politikern, aber mehr Geld müsse schon sein, viele Unternehmen pfeifen aus dem letzten Loch. Armin versprach „ein großes Konjunkturprogramm“.
Inzwischen machen die Deutschen halt in Deutschland Urlaub. Volle Autobahnen, volle Strände, volle Cafés, volle Parkplätze inklusive. 55 Millionen Reisewillige wären für Nord- und Ostsee wohl etwas viel, waren sich unsere versammelten Experten einig. Bei Kipping zeigte sich, dass die SED noch immer nicht in der Reise-Freiheit angekommen ist. Es sind mitnichten die Reichen, die es nach draußen drängt, sondern Ballermann und Lloret de Mar erlaubt den Ärmeren preisgünstige Erholung. Aber was reden wir.
Was Armin Laschet aus Corona gelernt hat? Wir müssen europaweit noch besser zusammen arbeiten und die EU-Behörden stärken – also in Wahrheit: nichts. Denn es gibt längst eine teure und gestärkte EU-Seuchenbehörde, von der hat nur niemand etwas mitbekommen. Gute Nacht.
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