Illner spielte in der für sie schon klassischen Fünf gegen Eins-Aufstellung, mal wieder nur mit Linksverteidigern und Außenstürmern, die ausschließlich über den linken Flügel kamen. Entsprechend war der Erkenntnisgewinn der Begegnung auf Jogi-Löw-Niveau, also Null.
Hinter der launigen Formulierung „Innere Unsicherheit – schützt unser Staat die Demokratie?“ verbarg sich unkenntlich das eigentliche Thema: Hans-Georg Maaßen muss weg! Weil der Verfassungsschutzpräsident Angela Merkel und ihrer zweiten Stimme Seibert bei deren Dramatisierung von Chemnitz widersprochen hat, oder wie Oppermann raunte, er hat Medien und Staat als Verschwörung abgetan. „Am Dienstag, also am Mittwoch“ wirrte Oppermann, habe sich herausgestellt „es gibt kein Vertrauen“. Die Tage verwechselte der wendige Thomas wohl, wie ihm Philipp Amthor aushalf, weil „die Bewertung der SPD gestern noch ganz anders war“. Egal, wen interessiert das Geschwätz von Gestern? Jedenfalls „braucht der Verfassungsschutz das Vertrauen der Regierungsparteien“, behauptete Oppermann.
Aber die Majestätsbeleidigung (Einspruch gegen Merkels Chemnitz-Unterstellungen) reichte für das große Halali natürlich nicht aus. Da musste Maybrit Illner noch eine Schippe drauflegen. „Wie nah steht Maaßen der AfD?“, fragte maliziös die Redaktion. Hatte sich der nicht mit Petry getroffen? Mit Gauland? Brandner? Da kam dann heuchlerisches Lob von Oppermann und Mitstreitern, was für ein feiner, penibler Beamter der Maaßen doch sei. Amthor, tapfer, zu dem seit ewigen Zeiten im Parlament herumtuenden Oppermann, der es nun wirklich wissen müsste: „Maaßen redet mit AfD und der Linken, das gehört zu seinem Job.“
Der stellvertretende ZDF-Chefredakteur Elmar Theveßen kam mal wieder vorbei, vielleicht, weil er demnächst nach Washington versetzt wird, um Donald Trump zu überwachen. Bei Illner wollte er das Niveau noch schnell heben, indem er anführte, was er alles bei Max Weber gelesen habe. Von Gleisen und Schotter, und dass Maaßen und Seehofer die Falschen seien. Dann spottete er noch, wie viele Meter erforderlich seien, dass man von einer Hetzjagd sprechen könne, aber das ist wohl dem Frust geschuldet, dass auch das ZDF keine passenden Bilder zu seinen Geschichten liefern kann. Und weil der Begriff „Hetzjagd“ seit Chemnitz sehr weit gefasst wird, wollen wir gleich nachschieben: Das was alle Parteien (bis auf eine oder zwei) mit Maaßen machen, kann man ebenso als Hetzjagd bezeichnen.
Weil die anderen argumentativ in ihrer Blase verharrten, können wir sie schlicht übergehen (Polizei eher Law and Order, also rechts, der schlimme Ossi, etc.), bis auf die kleine Anekdote der SPZ-Reporterin, die aus Köthen berichtete „Man steht da im Dunkeln …“ Womit nicht das Dunkel der Erkenntnis gemeint ist, sondern die Angst der Reporterin vor dem „rechten Mob”.
Schließen wollen wir mit Elmar Theveßens Vorschlag, die Politik solle ein großes Migrations- und Integrationspaket schnüren, enden. Wo war der Mann? Wir kriegen doch nun schon seit Jahren die volle Packung!