Tichys Einblick
Hip Hippo Hurra

Tierbabys bezaubern Deutschland

Ein Zoobesuch lohnt sich diesen Sommer in Deutschland. Auch wenn sie erst einige Wochen nach der Geburt für die Besucher sichtbar sind und dann zwischen Steinen, Bäumen oder behütenden Müttern erspäht werden müssen, sind sie die Stars der Zoos: die Tierbabys.

Mini-Hippo Toni wird im Berliner Zoo zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert, 15. August 2024

Erst im Juni kam im Berliner Zoo ein zuckersüßes Zwergnilpferd mit kugelrunden Knopfaugen zur Welt, welches ganz Berlin für sich einnahm. Tatsächlich wurden von dem Zwergflussnilpferd Debbie Zwillinge geboren, was eine enorme Seltenheit ist. Nur etwa ein Prozent der Geburten von Zwergnilpferden sind Zwillinge. Leider war das Glück nicht von langer Dauer, da das männliche Nilpferdbaby kurz nach der Geburt starb.

Doch das kleine Mädchen Toni ist ein echter Knaller – und eine echte Berühmtheit. Mit Millionen von Views – 6,7 Millionen auf TikTok und rund 9 Millionen auf Instagram – dokumentiert der Berliner Zoo die wunderbare Entwicklung. Das Zwergflusspferd ist stark gefährdet. In freier Wildbahn leben weniger als 2.500 Zwergflusspferde und die Population nimmt weiter ab. Die kleine Toni ist daher ein echter Segen für den Artenschutz. Übrigens sucht der Zoo aktuell nach einem Bademeister für Toni, wer also einen Tapetenwechsel sucht, muss sich schnell melden.

Panda-Glück im Doppelpack

Nun bezaubert nicht nur das kleine Hippo Berlin, sondern auch zwei hinreißende Pandababys. Die Panda-Mama Meng Meng brachte die Zwillinge am 22. August im Berliner Panda-Garten zur Welt. Eine Besonderheit, da die Großen Panda-Weibchen nur etwa 72 Stunden fruchtbar sind. Nach einer Tragezeit von 149 Tagen wurden nun die beiden Panda-Zwillinge geboren. Sie sind gerade einmal 169 Gramm und 136 Gramm schwer und etwa 14 Zentimeter lang. Wie für Pandababys üblich, sind sie nackt, taub und blind. Erst mit drei Wochen erhalten sie das schwarz-weiße Fell und das bekannte Muster. Auch das Geschlecht konnte bei den beiden noch nicht bestimmt werden.

Für die Panda-Mama Meng Meng sind es die zweiten Zwillinge seit ihrem Aufenthalt im Berliner Zoo 2017. Im Jahr 2019 haben ihre ersten Panda-Zwillinge Pit und Paule das Licht der Welt erblickt. Diese verließen den Zoo Berlin im Dezember 2023 und leben seitdem in der Chengdu Panda Base in China. Weniger als 2.000 große Pandas leben unter freiem Himmel, weswegen intensive Schutzmaßnahmen eingeführt wurden, um die Population zu stabilisieren. Die Panda-Mama Meng Meng leistet daher einen immensen Beitrag zur Erhaltung ihrer Art. Dennoch ist die Betreuung der ersten Tage besonders wichtig, da Pandas bei Zwillingen meist nur ein Junges großziehen. Doch das Berliner Zoopersonal ist optimistisch, denn Meng Meng kümmert sich liebevoll und innig um ihren hinreißenden Nachwuchs.

Meister der Gewichtsklasse

Im Berliner Tierpark können währenddessen um einiges größere Tierbabys betrachtet werden. Die fast zwei Meter und 60 Kilogramm schweren Giraffenbabys fielen aus einer Höhe von zwei Metern zur Erde und beglücken seitdem den Berliner Tierpark. Der große Nachwuchs ist eine riesige Bereicherung für den Artenschutz, denn von den Rothschild-Giraffen bestehen nur noch 1.400 in ihrem natürlichen Lebensraum. Die Giraffen-Mama Amalka und Katharina kümmern sich fürsorglich um ihren Nachwuchs und – wie für Fluchttiere üblich – springen und rennen die beiden Giraffenjungtiere „Berti“ und „Emily“ bereits während ihrer Taufe am 11. August fröhlich durch das Gehege.

Zuckerwatte auf zwei rosa Beinen

Im Tierpark Hellabrunn in München können Besucher kleine, flauschige Flamingobabys sehen. Wie in einer Ballettaufführung können überall lange rosa Beine und rosa Gefieder-Tutus erblickt werden. Darunter drei kleine Küken, welche im Juli geschlüpft sind und etwas unbeholfen in ihrem gräulichen Gefieder mit rosa Beinchen durch das Gehege stolzieren. Das lautstake Piepsen lässt sie schnell zwischen den langen Beinen der Rosaflamingos ausfindig machen. Nach dem Verlassen des Brutplatzes, schließen sie sich zu einem „Kindergarten“ zusammen und werden durch den Klang ihrer Stimme von ihren Eltern erkannt und so gefüttert.

Das sind noch lange nicht alle Tierbabys. In ganz Deutschland kann in diesem Sommer niedlicher Nachwuchs in Tierparks betrachtet werden – aber Achtung! Die Tierbabys setzen alle möglichen Glückshormone aus. Ein willkommener Wechsel im aktuellen Politikgeschehen.

Anzeige
Die mobile Version verlassen