Tichys Einblick
Geschmacksache Nr. 6

Larouettes Kochvergnügen: Winterblume, wunderschön!

„Als ich die Klappe aufmachte (die vom Ofen): Wie das roch (oder riechte), wunderherrlich, würde Herr Valentin sagen. Und dazu die wohlige Wärme des Ofens ... Winter ist Auflauf-Zeit!“

Schauen Sie sich doch mal diese Blüten ganz genau an – sind sie nicht wunderschön? Eigentlich zu schade, um sie zu essen! Trotzdem, der Blumenkohl mit seinen Röschen bleibt auch bei seiner Zubereitung schön. Und er bleibt weiß, wenn man es richtig macht: Zitronensaft im Kochwasser hilft dabei.

Ich koche ihn allerdings nie in Wasser, ich nehme stattdessen einen Topf, in den der ganze Kohl so gerade reinpasst. Dann schneide ich den Strunk unter den Röschen ab, und ich gieße ganz wenig Wasser rein, darauf stelle ich den Kohlkopf auf den Stummel vom Strunk ins Wasser. Deckel drauf und köcheln lassen.

Nach ca. 10 Minuten ist der ganze Kohl schön weich und vorgegart, ohne dass er im Wasser ausgelaugt wurde. Die einzelnen Röschen kann man jetzt leicht abschneiden oder abzupfen. Die werden jetzt aufrecht nebeneinander in eine Auflaufform gestellt (wenn die nicht zu groß ist, bleiben sie darin stehen, ansonsten kann man die Lücken gut mit kleinen gekochten Kartoffelstückchen füllen). So, das sieht jetzt wieder sehr hübsch aus, wie versprochen.

Jetzt streue ich eine Brise Meersalz darüber und Reibekäse, und zwar Gouda. Und Rahm wird noch drübergeträufelt. Und ich habe den guten Speck aus Gallin in gaaanz kleine Streifchen geschnitten und auch noch darübergestreut, aber Achtung, dann ist er nicht mehr veggi. Jetzt ist aber Schluss, sonst schmeckt man nichts mehr vom Blumenkohl! Der Ofen ist 200 Grad heiß, also hinein mit dem Auflauf – 20 lange Minuten.

Als ich die Klappe aufmachte (die vom Ofen): Wie das roch (oder riechte), wunderherrlich, würde Herr Valentin sagen. Und dazu die wohlige Wärme des Ofens … Winter ist Auflauf-Zeit!


Ralph Larouette glaubt, dass er mit dem Kochlöffel in der Hand geboren wurde, auch wenn bis zur Eröffnung seines Restaurants 3 TAGESZEITEN in Hamburg ein „paar“ Jahre vergehen sollten. Zwar hat er dort – nach einem langjährigen Ausflug als Texter in Werbeagenturen – den Kochlöffel nicht selbst geschwungen, wusste aber, wie es geht, sodass ihm kein Koch auf der Nase herumtanzen konnte. Sein Restaurant hat er inzwischen geschlossen, doch er will ein bisschen vom Spirit und den Erfahrungen weitergeben, die er im 3 TAGESZEITEN gesammelt hat. Erfahrungen, die zeitlos sind. Sein Credo: Gutes Essen ist das Beste für Leib, Geist und Seele. 

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