Tichys Einblick
Geschmacksache Nr. 3

Larouettes Kochvergnügen: Poularde in Rosmarin-Sauce

„Das Rezept stammt angeblich vom Räuber Hotzenplotz, der sich aber bestimmt nicht mit einem Hähnchen vom Hühnerhof zufrieden gegeben hat, sondern stattdessen lieber einen Auerhahn aus freier Wildbahn verspeiste!“

IMAGO / Shotshop

„POTZ BLITZ PULVERDAMPF … und Pistolenrauch!“ – Das ist vom Räuber Hotzenplotz, nicht von mir! Das Hähnchen Rezept stammt angeblich von diesem Räuber, ich allerdings bin mir da ziemlich sicher, dass sich Herr Hotzenplotz nicht mit einem Hähnchen vom Hühnerhof zufrieden gegeben hat, sondern stattdessen lieber einen Auerhahn aus freier Wildbahn verspeiste! Die sind heute allerdings geschützt, also gehen wir auf Poulardenjagd, und wenn wir dabei Glück gehabt haben: Hier das Rezept, damit sie so schmecken wie ein Auerhähnchenbrustfilet!

Man nehme ein großes Hähnchenbrustfilet und reibe es mit provencalischen Kräutern und mit geräuchertem Paprikapulver (Pimentón la vera) ein. Eine große Zwiebel, gewürfelt, in einer Pfanne mit hohem Rand glasig dünsten, und zwar in der Pfanne, in der wir vorher Speckwürfel knusprig gebraten haben. Vier Knoblauchzehen, kleingeschnitten, dazu. Mit braunem Rohrzucker bestreuen, damit die Zwiebeln karamellisieren (das mache ich grundsätzlich immer bei Zwiebeln.) Dann mit rotem Portwein ablöschen und alles zusammen 15 Minuten köcheln lassen.

Den Ofen auf 220° anheizen. 400 g Schlagrahm zu den Zwiebeln geben und etwas einköcheln lassen. Frischen Rosmarin hacken und auf die Zwiebel-Sahne streuen. In diese Sauce legen wir nun die Hähnchenfilets, die wir vorher mit Estragonsenf eingerieben haben. Meersalz, Pfeffer und etwas Olivenöl darüber und rein in den heißen Ofen, juch-huh!

Meine Damen und Herren, nach spätestens 40 Minuten ist das Fleisch durch, aber bitte nachprüfen. Oben auf dem Herd stehen lassen – die Ruhezeit, Sie wissen … Währenddem den kräftigen Salat mischen – Römersalat, Radicchio, Senf-Essig-Olivenöl-Dressing, Knoblauch. Das passt! Herrlich! Wir aßen ein kräftiges Sauerteig-Bauernbrot dazu, nämlich das Holzfällerbrot von der Braaker Mühle. Besser geht’s nicht. Nachmachen!


Ralph Larouette glaubt, dass er mit dem Kochlöffel in der Hand geboren wurde, auch wenn bis zur Eröffnung seines Restaurants 3 TAGESZEITEN in Hamburg ein „paar“ Jahre vergehen sollten. Zwar hat er dort – nach einem langjährigen Ausflug als Texter in Werbeagenturen – den Kochlöffel nicht selbst geschwungen, wusste aber, wie es geht, sodass ihm kein Koch auf der Nase herumtanzen konnte. Sein Restaurant hat er inzwischen geschlossen, doch er will ein bisschen vom Spirit und den Erfahrungen weitergeben, die er im 3 TAGESZEITEN gesammelt hat. Erfahrungen, die zeitlos sind. Sein Credo: Gutes Essen ist das Beste für Leib, Geist und Seele. 

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