Tichys Einblick
Schmidt Theater in Hamburg

Kabarettist Kay Ray wegen Beschwerden muslimischer Kellner gefeuert

Der Kabarettist Kay Ray war für seinen burlesken Humor bekannt. Nach einem Witz, über den sich muslimische Kellner beschwerten, hat ihm der Leiter des Schmidt Theaters Conny Littmann nun die Zusammenarbeit gekündigt.

Kay Ray

imago images / Eßling

Der Kabarettist und Unterhaltungskünstler Kay Ray hat nach einem Auftritt im Hamburger Schmidt Theater, in dem er viele Jahre lang auftrat, folgende Nachricht des Leiters Corny Littmann erhalten:

„Hallo Kay, uns verbindet eine gemeinsame Geschichte, daher haben wir uns intensiv mit der Frage beschäftigt, wie wir uns als Theater verhalten, wenn wir – wie bei deiner letzten Show – inhaltlich nicht hinter dem stehen, was du auf der Bühne darbietest. Nach Deiner letzten Late-Night hat es eine Vielzahl von Beschwerden unserer MitarbeiterInnen gehagelt, sodass wir sie kein weiteres Mal in eine Situation bringen möchten, in welcher sie sich während der Arbeitszeit belästigt und beleidigt fühlen. Daher beenden wir unsere Zusammenarbeit.“

In einer auf YouTube veröffentlichten Stellungnahme sagt Kay Ray dazu:

„Eine Kündigung seitens des Schmidt Theaters aufgrund einer Beschwerde, nicht etwa des Publikums, sondern seitens junger Kellnerinnen und Kellner muslimischen Glaubens, ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht der freien Kunst in diesem Land, es ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich seit langer Zeit tolerant gegenüber jedweder Religion auf St. Pauli äußern. …

Corny Littmann galt nie als angepasst. Er wurde zu Beginn seiner Karriere bewundert für seine Aktionen, die sich oft gegen die Zensur des Bayrischen Rundfunks richteten, der seine legendäre Schmidt Mitternachtsshow nicht live, sondern zeitversetzt am nächsten Tag sendete, um unerwünschte Passagen herausschneiden zu können. 

Nach der gestrigen Mail an mich bezüglich beleidigter Mitarbeiter und der später hinzugekommenen Info, jene beleidigten Mitarbeiter seien muslimische Kellnerinnen und Kellner, die sich über meine „islamfeindlichen“ Witze beschwert haben, bin ich verunsichert.

Ich habe mich früher auf der Bühne des Theaters ausgezogen, ganz nackt. Ich habe lustige Tierfiguren mit meinem Penis gemacht. Was würden heute die muslimischen Kellner wohl dazu sagen? Vormals waren alle amüsiert, vom Kellner bis zur Putzfrau, egal welchen Geschlechts und welcher Religion und welcher Herkunft. Adieu liebes Schmidt Theater. Heute, ja heute bist Du der Bayerische Rundfunk.“

Die Passage in Rays Auftritt, über die sich die Kellner empörten, ist so deftig, wie man es von ihm, der unter anderem durch die humoristische Präsentation seines Geschlechtsteils bekannt wurde, eigentlich nicht anders erwartet. In der nun jüngst kritisierten Passage adressierte er eben Türken, Muslime und deren Sexualität. Wir dürfen in diesem Land über Euch, Euren Gott und Eure Religion lachen“, sagt Kay Ray da auch.

Einen – wahlweise – höchst frivolen oder absolut geschmacklosen Witz über christliche Nonnen fügte Ray übrigens auch noch an – doch der war kein Anlass für Beschwerden.

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