Tichys Einblick
ZDF-Dokumentation

Joshua Kimmich, der stille Star

Wer diese Dokumentation über einen sehr normalen, aber durchaus nicht gewöhnlichen Fußballspieler von Weltformat gesehen hat, wird der deutschen Mannschaft wohl den Gewinn der EM wünschen. Joshua Kimmich hätte es jedenfalls verdient. Von Lothar Krimmel

picture alliance / Sipa USA | SOPA Images

Es kam in den letzten Jahren nicht oft vor, dass empfehlenswerte Dokumentationen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gezeigt wurden. Doch das Portrait von Jan Mendelin über Joshua Kimmich, das heute Abend zu später Stunde um 23:45 Uhr vom ZDF ausgestrahlt wird, lohnt das Aufbleiben.

Über viele Jahre wurde Kimmich von Filmemacher Mendelin mit der Kamera begleitet. Und so zeigt die ZDF-Dokumentation Kimmichs Entwicklung von seinen Anfängen beim VfB Stuttgart über die Zeit beim RB Leipzig, wo er seine Ehefrau kennengelernt hat, bis zu den inzwischen 9 Jahren beim FC Bayern.

Führungsspieler und Familienmensch

Joshua Kimmich und Sky-Reporter Wasserziehr
Ein Interview, das wohl eher eine Anklage war
Joshua Kimmich ist vor der Kamera gänzlich anders als frühere deutsche Fußballstars. Er hat nicht die Eloquenz eines Günter Netzer, nicht das Temperament eines Wolfgang Overath, nicht das Charisma eines Franz Beckenbauer und nicht die Abgeklärtheit eines Uli Hoeneß. Er ist ein stiller Star, der als leidenschaftlicher Fußballer von seiner unbedingten Liebe zum Fußballspiel lebt. In seinem Ehrgeiz und Siegeswillen, der ihn neben seinem fußballerischen Talent zum Führungsspieler gemacht hat, erinnert er ein wenig an den legendären Gerd Müller. Pep Guardiola hatte Kimmichs außergewöhnliche Eigenschaften früh erkannt und überzeugte die verwunderten Bayern-Manger, den damals 20jährigen Zweitliga-Spieler des RB Leipzig 2015 zu den Bayern zu holen.

Im Privatbereich zeigt sich ein sensibler Familienmensch, der innige Freundschaften pflegt. Mit einem Abitur-Durchschnitt von 1,7 hätten ihm auch andere berufliche Optionen offen gestanden. Aber er wollte schon als Kind Profi-Fußballer werden. Und auch aus einer glücklichen Kindheit resultierte wohl der Wunsch, selbst vier Kinder zu haben, wozu er seine Frau offensichtlich erst nach und nach überreden konnte.

Ein Mann wird brutal gebrochen

Die Minuten 50 bis 58 bilden den Höhepunkt des Films und sind ein außerordentliches zeitgeschichtliches Dokument. Sie zeigen in erschütternden Bildern und Zitaten, auf welch brutale Weise der Widerstand Joshua Kimmichs gegen eine Corona-Impfung mit dem gentechnischen modRNA-Impfstoff gebrochen wurde. Mit den Tränen kämpfend, berichtet Kimmich, wie fanatisierte Journalisten seine Eltern zu Hause bedrängten und schließlich sogar die Beerdigung seines Großvaters störten. Dabei habe er sich keineswegs als Impfgegner verstanden. Er habe lediglich von seinem Recht Gebrauch machen wollen, für sich selbst als Leistungssportler zu entscheiden, seinem Körper eine solche Impfung zu ersparen.

Corona oder Klima: Sie können es nicht wissen
Kimmich oder der öffentliche Kampf gegen die Freiheit
Tagesschau und Tagesthemen berichteten damals über Kimmichs Weigerung im anklagenden Ton des nordkoreanischen Staatsfernsehens. Die Bundesregierung ließ offiziell verlautbaren, dass sie darauf hoffe, dass sich Joshua Kimmich impfen lassen werde. Und ein „guter Freund“ ließ ihn wissen, dass er mit seiner Impfverweigerung die Pandemie befeuere und für den Tod von Menschen verantwortlich sei.

In völliger Verkennung der Wesensmerkmale einer „Vorbildfunktion“ wurde von allen Seiten auf Kimmich eingeredet, mit einem öffentlichen Bekenntnis zur Impfung seiner Vorbildfunktion gerecht zu werden. Dabei ist Joshua Kimmich doch gerade mit seinem aufrechten Verhalten und seiner Bereitschaft, für die Wahrnehmung eines grundgesetzlich geschützten Freiheitsrechts einem unmenschlichen gesellschaftlichen Druck bis zur existenziellen Bedrohung zu widerstehen, zu einem modernen Vorbild für die junge Generation geworden.

Es ist nicht angemessen, die Lebensumstände und Taten der deutschen Widerstandskämpfer auf heute lebende und handelnde Personen zu übertragen. Aber Joshua Kimmichs Verhalten zeugt ohne jeden Zweifel davon, dass er in einer Zeit der maximalen Gefährdung demokratischer Grundrechte als einer von viel zu Wenigen den Auftrag ernst genommen hat, den die deutschen Widerstandskämpfer den nachfolgenden Generationen aufgegeben haben. Wenn es eines aktuellen Beispiels für echte „Haltung“ bedarf, dann ist es eben dieses Verhalten von Joshua Kimmich im Herbst 2021 und nicht etwa die Teilnahme von steuerfinanzierten NGO-Angestellten an regierungsseitig organisierten Demonstrationen gegen die politische Opposition.

Mit einer unbarmherzigen Anwendung der klar verfassungswidrigen 2G-Regelung hat dann schließlich die Führung des FC Bayern faktisch ihrem Spieler Kimmich das Genick gebrochen. Denn ihm wurde als Ungeimpftem trotz permanenten Nachweises negativer Tests die Spielberechtigung entzogen. Er wurde über Wochen vom Spielbetrieb ausgeschlossen und schließlich sollten ihm auch die Gehaltszahlungen bis zur Einwilligung in eine Impfung gestrichen werden.

Die Dokumentation lässt keinen Zweifel daran, dass dieses schäbige Verhalten der Bayern-Verantwortlichen unter dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn einen tiefen Bruch in der bis dahin unbedingten Identifikation Kimmichs mit dem FC Bayern bewirkt hat.

Dem Impfgedanken wurde schwerster Schaden zugefügt

TICHYS AUSBLICK AM 4. NOVEMBER 2021
Tichys Ausblick: "Der Fall Kimmich: Jetzt kommt der Impfzwang oder was?"
Aus ärztlicher Sicht bleibt eines festzuhalten: Wer auch immer Joshua Kimmich geimpft hat, hat gegen die ärztliche Berufsordnung gehandelt und könnte sich auch der Körperverletzung schuldig gemacht haben. Denn es war für jeden Arzt offensichtlich, dass Joshua Kimmich unter nacktem Zwang gehandelt und damit nicht wirksam in die Impfung eingewilligt hat.

Es war absehbar, dass die schändliche Instrumentalisierung des Präventionsgedankens für eine faktische Zwangsimpfung der Bevölkerung massive Konsequenzen für die generelle Impfbereitschaft haben würde. Da Impfung nur durch innere Überzeugung erfolgreich sein kann, war die Verbindung einer völlig neuartigen gentechnologischen Substanz mit Aspekten der Zwangsinjektion ein toxisches Gemisch, das sich bereits jetzt in massiv nachlassenden Zahlen bei anderen Impfungen bemerkbar macht. Die Phalanx der etablierten Parteien hat den Impfgedanken in der Bevölkerung für eine nicht absehbare Zeit auf das schwerste beschädigt.

Eine komplett verirrte gesellschaftliche Elite – von Regierungsverantwortlichen und alle zugetanen Medien über Ethikrat und Bundespräsident bis hin zum Bundeverfassungsgericht – hatte jeden Bezug zu den elementaren Schutzrechten des Grundgesetzes verloren. Unter dem medialen Dauerfeuer einer derart abgedrifteten Führung ließ sich eine Mehrheit der Bevölkerung innerhalb kürzester Zeit in ein faschistoides Verhaltensmuster drängen. Die heute lebenden Deutschen waren ihren Vorfahren des Jahres 1941 niemals ähnlicher als im Herbst 2021.
Aber eines unterscheidet die beiden Zeiten dann doch: Die Verfehlungen der Hitler-Diktatur wurden aufgearbeitet und die Verantwortlichen wurden zumindest teilweise zur Rechenschaft gezogen, während die Verfehlungen der Corona-Diktatur noch ihrer Aufarbeitung harren und die Verantwortlichen sich einen schlanken Fuß machen wollen.

Ein Fall für den Verfassungschutz?

Zum Ende der Dokumentation rückt die aktuelle Fußball-Europameisterschaft in den Mittelpunkt. Und auch hier findet Kimmich die richtigen Worte zur richtigen Zeit. Es ist schon bewegend, von einem vorbildlichen Menschen und Fußballspieler zu hören, dass es für ihn nichts Größeres gibt, als „für Deutschland in Deutschland zu spielen“.

Und für einen deutschen Vize-Kanzler, der „Vaterlandsliebe stets zum Kotzen fand“ und „mit Deutschland noch nie etwas anzufangen“ wusste, muss es fast schon die ultimative Provokation sein, dass Kimmichs größter Wunsch ist, „dass wir die Leute in unserem Land wieder stolz machen“. Es scheint nicht ausgeschlossen, dass Nancy Faeser den Verfassungsschutz anweist, aufgrund solcher Bekenntnisse nunmehr eine Akte über Kimmich anzulegen.

Wer diese Dokumentation über einen sehr normalen, aber durchaus nicht gewöhnlichen Fußballspieler von Weltformat gesehen hat, wird der deutschen Mannschaft wohl den (wenn auch sehr unwahrscheinlichen) Gewinn der Europameisterschaft wünschen. Joshua Kimmich hätte es jedenfalls verdient.

Anzeige
Die mobile Version verlassen