Tichys Einblick
Achtung, Glosse!

Zehn Gründe, warum die Ampel einfach noch nicht am Ende sein darf

Die Ampel hält – und das ist auch gut so. Denn einige Projekte muss sie noch zu Ende bringen. Wir hätten da einige (nicht ganz ernst gemeinte) Vorschläge.

picture alliance / Geisler-Fotopress | Bernd Elmenthaler/Geisler-Fotopr

Viele hoffen auf ein Ende der Ampel. Vieles davon ist Wunschdenken. Zeit, die zehn wichtigsten Gründe zu nennen, warum Rot-Grün-Gelb bleiben muss.

10. Marco Buschmann. Keiner ist so niedlich, wenn er böse guckt, wie der Justizminister. Der hat uns im Oktober versprochen, die Saboteure der Nordstream-Pipeline zu jagen. Im Oktober 2022. Journalisten haben die ukrainischen Täter zwar schon klar benannt. Doch der Buschmann tappt noch immer im Dunkeln. Vielleicht schenkt die Bild uns und ihm eine weitere Schlagzeile. So eine mit einem Bild, auf dem er so herrlich niedlich böse guckt.

9. Klara Geiwitz. Klara Gaywitz. Clara Keywitz. Also die Ministerin fürs Bauen, die versprochen hat, dass künftig mehr Wohnungen gebaut würden. Und unter der tatsächlich immer weniger Wohnungen gebaut werden. Noch ein Jahr Ampel und wir wissen, wie sie geschrieben wird. Versprochen. Journalisten-Ehrenwort.

8. Karl Lauterbach. In der Pandemie war der Gesundheitsminister Karl im Glück. Jahrzehnte hatte ihn die Partei am Spielfeldrand gehalten, jetzt zerrte die Weltgeschichte ihn auf die Mitte des Platzes. Doch Karl ist das Glück ausgegangen. Schon zweimal hat er eine Kampagne vorbereitet, die Menschheit vor dem Hitzetod zu retten. Doch die Weltgeschichte zeigt dem Karl mittlerweile die rote Karte: Verregnete Sommer mit unter 20 Grad verhöhnen Lauterbach. Noch ein paar Jahre Ampel braucht es, dann wird das Thermometer sicher irgendwann in Richtung 40 Grad steigen – und Lauterbach kann seine so schön zurechtgelegte Kampagne laufen lassen.

7. Olaf Scholz. In Harry Potter gibt es den Zauberer Gilderoy Lockhart. Die Medien und er selbst halten ihn für den größten. Doch während er grinsend versucht, den Meisterzauberer zu geben, baut er einen Bockmist nach dem anderen. Im zweiten Band verliert Gilderoy Lockhart sein Gedächtnis und muss fortan auf der Intensivstation des St. Mungos-Hospital leben. Fünf weitere Bände genügen nicht, Lockhart das Gedächtnis zurückzubringen. Wie soll es da Scholz in drei Regierungsjahren schaffen?

6. Hubertus Heil. Es gibt in Deutschland noch Leute, die in der freien Wirtschaft arbeiten und die das Geld erwirtschaften, mit dem das Bürgergeld bezahlt wird. In einer solchen Welt will der Arbeitsminister nicht leben. Gebt ihm noch ein Jahr und jeder arbeitet im öffentlichen Dienst – oder bekommt gleich Bürgergeld. Bezahlt von Schulden, die ja auch die Wirtschaft ankurbeln. Zumindest in der Welt von Hubertus Heil.

5. Annalena Baerbock. Hunderttausende Steuer-Euro für eine Visagistin. Nochmal so viel für Fotografen, die sie in Szene setzen. Und trotzdem verweigert die Weltgeschichte Annalena Baerbock den Titel der „Miss Außenministerin“. Noch ein Jahr steht der grünen Frontfrau zu, diese Auszeichnung in ihren Lebenslauf aufzunehmen. Wobei sie diesen nicht nur für ihr außerordentliches Aussehen erhalten sollte, sondern auch für die 360-Grad-Wenden, die ihr außerordentliches Gehirn so hinlegen.

4. Bettina Stark-Watzinger. Drei von fünf Pförtnern erkennen die Ministerin für Wissenschaft und noch was am Schiffbauerdamm bereits. Noch ein Jahr fehlt ihr, dann muss die berühmteste Unberühmteste Deutschlands in der Kantine nicht mehr ihren Ministerinnenausweis vorlegen, um ein subventioniertes Tagesgericht zu erhalten.

3. Cem Özdemir. In Deutschland herrscht Chaos. Grill-Nazis hauen sich ungerührt das Fleisch auf den Rost. Rentner-Nazis schwelgen immer noch in zwei Mahlzeiten am Tag. Den Mitte-der-Gesellschaft-Nazi lässt der Staat in der Wahl seines Essens immer noch allein. Drei Jahre sind einfach nicht genug für das Pflichtprogramm „Essen, wie der Cem das sagt“.

2. Robert Habeck. Die Weltwirtschaft transformiert. Den Begriff der Insolvenz neu definiert. Der Menschheit die Idee geschenkt, dass Wohlstand sie nur unglücklich macht. Doch. Robert Habeck hat in der Ampel schon viel erreicht. Aber noch nicht alles. Sein größtes Werk steht noch aus: „Olaf und die 16 Zwerge“. Für dieses epochale Werk konnte der „Wirtschaftsminister“ einfach noch nicht genug recherchieren. Bekommt Habeck diese Zeit, wird er eine Geschichte schaffen, die in der Weltliteratur ihren Platz einnehmen wird zwischen dem Zauberberg, der Suche nach der verlorenen Zeit und dem Lustigen Taschenbuch Nummer 27.

1. Nancy Faeser. Wenn vom Bluthund in der SPD die Rede ist, der auf die eigene Klientel schießen lässt, meint die Welthistorie immer noch Gustav Noske. Das ist unfair gegenüber Nancy Faeser. Die braucht in ihrem Kampf gegen die rechtsextreme Mitte einfach noch Zeit. Das Volk hasst sie. Wie das gemeint ist? Ob Faeser das Volk hasst oder das Volk Faeser? Das funktioniert in beide Richtungen. Die Bürger wollen die Innenministerin nicht, wie die Hessenwahl eindrucksvoll gezeigt hat. Die ist mit ihrem Rachefeldzug noch nicht fertig. Dabei sollte man aussichtsreiche Leute nicht drängeln. Michael Corleone braucht auch bis ganz zum Schluss vom Paten, um mit seinen Feinden abzurechnen.

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