Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier weilte vom 22. bis 24. April in der Türkei. Er will den Türken für den Wiederaufbau Deutschlands danken. Als Gastgeschenk hat er einen – geschätzt – 25-Kilo-Tiefkühl-Döner samt originalen Dönerbudenbesitzer aus Berlin mitgebracht.
Glosse: Steinmeier gibt den Dönermeier
Glosse: Bundespräsident Steinmeier reiste in die Türkei und sorgte für internationales Kopfschütteln ebenso für viel Hohn und Spott auf allen Seiten für sein mitgebrachtes Gastgeschenk: einen Dönerspieß samt Dönerbudeninhaber aus Berlin. Zieht Steinmeier seine originellen Gastgeschenke nun konsequent durch? Wir haben nachgefragt.
Ob Steinmeier damit Außenministerin Baerbock in der Peinlichkeitenliga den Rang ablaufen möchte, wissen wir nicht. Euphorisierend gut angekommen ist sein Mitbringsel jedenfalls nicht. Sogar die hier sonst so dezente Presse und vor allem das Netz machen sich über unser Staatsoberhaupt lustig. Früher hätte es Majestätsbeleidigung geheißen. Heute heißt es „Delegitimierung des Staates“ bzw. des Staatsoberhauptes. Herr Haldenwang, übernehmen Sie!
Wir von TE wollten der Sache auf den Grund gehen und haben im Bellevue in der Abteilung „Gifts“ (Gastgeschenke) gefragt, wie das deutsche Staatsoberhaupt überhaupt seine Gastgeschenke plant. Hier die Antworten
Absender
Bundespräsidialamt
Abteilung Auslandsreisen und „Gifts“
An die Redaktion TICHYS EINBLICK
Abteilung Fake-News-Checker
Sehr geehrte TE-Redaktierende (m/w/d),
vielen Dank für Ihren umfassenden Fragenkatalog, gibt er uns doch Gelegenheit, einige Dinge richtigzustellen.
Zu Ihrer Frage 1:
Der Dönerspieß wurde in einer Tiefkühlbox in der deutschen Airforce One transportiert. Die Chefstewardess überprüfte die Kühltemperatur während des Fluges zunächst viertelstündlich. Über Ungarn wurde die Kühling abgestellt, damit der Spieß auftauen und nach der Landung von ausgewählten Essern sofort verzehrt werden konnte. Das große Dönermesser wurde von der Türkei gestellt, denn in einem Flieger darf ein solcher Gegenstand ja nicht mitgeführt werden.
Zu Ihrer Frage 2:
Der Dönerspieß war absolut halal. Nicht einmal Tofu enthielt her, wiewohl das wegen seines CO2-Fußabdrucks eigentlich angezeigt wäre und den Regenwald schützen hülfe.
Zu Ihrer Frage 3:
Der Herr Bundespräsident wird auch auf zukünftigen Auslandsreisen verzehr- und genießbare, vor allem auch praktische Geschenke mitnehmen. Zum Beispiel will er bei einer Reise zu den Enui (früher: Eskimo) tiefgefrorene Fischstäbchen, nach Italien Tiefkühlpizza, nach Frankreich Tetrapack-Merlon, in die USA für einen möglichen Wiedergänger-Präsidenten Trump Drei-Wetter-Haarspray à la Ursula v.d.L. und in Saharaländer mit Spreesand gefüllte Sandsäcke mitbringen. Für China sind auf jeden Fall Äpfel vorgesehen, auch Apfelsinen, weil die ja „sinologisch“ sind. Weil China so groß ist, sollen es hier in der Regel zwei Gastgeschenke sein. Der Herr Bundespräsident denkt an ein Wok-Kochbuch, weil dieses obendrein „woke“ assoziieren lässt.
Zu Ihrer Frage 4:
„No-Gos“ von Gastgeschenken sind Benin-Bronzen, weil davon keiner abbeißen kann; Bananen in Brasilien oder Afrika, weil schnell verderblich; Zigeunerschnitzel in Rumänien und Bulgarien; Kekse mit dem Namen Afrika wegen Antirassismus. Aussortiert wurden bis auf weiteres aus dem „Gifts“-Schrank Kaviardosen und Krimsektflaschen für Putin und Kyrill. Sehr behutsam geht der Herr Bundespräsident mit der Frage um, ob er nach Japan den Kugelfisch samt toxischer Innereien mitbringen kann. In Frage kommen für ostasiatische Länder keinesfalls Weißwürste, weil sie aus Bayern kommen, Milchzucker enthalten und Asiaten zumeist laktoseunverträglich sind.
Zu Ihrer Frage 5:
Das „Gifts“-Sortiment wird von der Gattin des Herrn Bundespräsidenten zusammengestellt. Sie stimmt sich dafür „völkerrechtlich“ mit Außenministerin Baerbock und ökotrophologisch mit Ernährungsminister Özdemir ab. Vor allem legt sie Wert darauf, dass die Lieferketten passen und dass der in Anspruch genommene Discounter stets die Regenbogenfahne vor seiner Filiale aufgezogen hat.
Zu Ihrer Frage 6:
Die bundespräsidiale Airforce One wird umgerüstet und um mehrere große Kühltruhen samt Vorräten ertüchtigt. Es könnte ja sein, dass der Herr Bundespräsident kurzfristig die Außenministerin vertreten muss, also nicht mit leeren Händen dastehen kann.
Zur Ihrer abschließenden Frage 7:
Der Herr Bundespräsident legt großen Wert darauf, dass beim Einkauf der Präsente größter Wert auf folgende Kriterien gelegt wird: Diversität, Kultursensibilität und Klimagerechtigkeit. Kulturelle Aneignung („cultural appropriation“) muss ausgeschlossen sein.
Mit besten Grüßen und herzlichem Dank vorab dafür, dass Sie in der Öffentlichkeit einiges klarstellen werden.
N.N. (Name der TE-Fake-News-Checker-Abteilung bekannt)
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