Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fordert einen „gesamtgesellschaftlichen Schulterschluss“ gegen Demokratiefeindlichkeit, melden die staatstragenden Medien. Es brauche jetzt ein „breites Bündnis quer durch die Bevölkerung, quer durch Unternehmen, Kultur und Gesellschaft gegen Extremismus und für unsere Demokratie“, sagte er am Montag in Berlin nach einem Treffen mit Unternehmensvertretern und Sozialpartnern. Was Steinmeier meint, kennt man schon, es ist die neue Nationale Front. Neu ist, er sagte nicht „gegen Rechts“, sondern „gegen Extremismus“. (Correctiv könnte nun recherchieren, was er jenseits des Gesagten meint.)
Ein solches Bündnis allein könne „noch nicht den Unterschied machen“, fügte Steinmeier immerhin hinzu und im ebenfalls neuen Ton: „Demonstrationen und ein Bündnis der Sozialpartner ersetzen auch keine Politik.“ Späte Erkenntnis? (Correctiv könnte recherchieren, warum jetzt.)
Steinmeier scheint jedenfalls nicht zu wissen, woher der Begriff „Schulterschluss“ kommt. Aus dem Militärischen. Die Aufstellung der Infanterie in langen, zusammenhängenden Linien diente dazu, die Desertion zum Dienst gepresster Soldaten zu verhindern. Zur Erschwerung der Desertion wurden die Linien dicht und lückenlos gehalten: im Schulterschluss, also Schulter an Schulter. „Flügelmänner“ an beiden Seiten der Linien sorgten dafür, dass keiner ausbüxen konnte. Aus der Linie raus kamen nur Tote und Schwerverwundete. (Correctiv könnte recherchieren, was raus aus der Linie in der heutigen polit-medialen Welt bedeutet.)