Mit Freiheit verbinden verschiedene Kulturen Unterschiedliches – andernorts erscheinen brennende Fackeln oder wehende Flaggen vor dem inneren Auge, der Arc de Triomphe, die Freiheitsstatue, große Persönlichkeiten von George Washington bis Charles de Gaulle, für manche geht es auch um Adler, Löwen oder Bären.
Hierzulande ist das anders. Markus Söder erklärt nun das neue bayerische Freiheitsinstrument: Die Maske. So appellierte der bayerische Ministerpräsident gestern für eine bundesweite Maskenpflicht und sagte dabei:
„Die Maske ist ein Instrument der Freiheit.“ Es sei „fünf vor Zwölf“ deshalb brauche es „einen Ruck“, der weg vom „Klein-Klein“ führe.
In einer Zeit, in der Grundrechte und grundlegende individuelle Freiheiten mit einem Fingerschnipp der Exekutive aufgehoben werden, in der das Mantra der Gesundheit für absolut und Kritiker der Regierungsmaßnahmen zum personifizierten Bösen erklärt werden, ist die Maske gerade diese Freiheit, auf die alle gewartet haben.
Söder begründet seine These damit, dass wir nur mit der Alltagsmaske, wie sie ja jetzt heißt, ein weitestgehend normales Leben führen könnten. Söder hat natürlich völlig recht. Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen: Sie ist ein Symbol der Freiheit.
Natürlich ist die Maske keine minütliche Erinnerung an den Ausnahmezustand, die die Menschen in ständiger Angst leben lässt und schon gar nicht ist sie Ausdruck einer willkürlichen Exekutive, sondern ganz im Gegenteil – sie steht für die Freiheit des Einzelnen. Deswegen ja auch die Pflicht; eine Pflicht zur Freiheit quasi.
Diese Freiheit äußert sich vor allem darin, dass unfreie Menschen, also solche, die die Maske nicht tragen, durch Strafandrohung und soziale Repressionen dazu genötigt werden.
Die durch die Corona-Maßnahmen neugewonnene Freiheit zeigt sich auch dadurch, dass wir bald sogar mit der Familie Weihnachten feiern dürfen. Ja, Sie haben richtig gehört. Jens Spahn sagt: „Wir wollen Weihnachten für und mit der Familie möglich machen.“ Halleluja, wir danken dir!
Jetzt kann auch ich als 18-Jähriger Wessi endlich nachvollziehen, wie es sich damals in der DDR beim Mauerfall angefühlt haben muss, als einem endlich die Freiheit geschenkt wurde.
Die Einführung der Corona-Maßnahmen ist sozusagen der Mauerfall meiner Generation, ein Freiheitserwachen nach Jahren des maskenlosen Trotts, der nun beendet wurde.
Maximilian Zimmermann ist Autor des Jugendmagazins Apollo News.