Erst die Meldung, dann ein konstruktiver Vorschlag. Es klebe, was kleben will. Oder: leben und kleben lassen.
In Berlin haben „Klimakleber“ der „Letzten Generation“ am Dienstag wieder zahlreiche Straßen blockiert. Unter anderem fanden auf der A 100 Blockaden mit abgestellten Mietwagen statt, wie die Polizei und die Verkehrsinformationszentrale mitteilten. Zwischen Spandauer Damm und Kaiserdamm mussten demnach zwischenzeitlich beide Fahrtrichtungen gesperrt werden, Teile der Fahrbahn konnten wenig später aber wieder freigegeben werden.
Blockaden auf der A 100 gab es auch in Richtung Neukölln auf Höhe der Anschlussstellen Hohenzollerndamm und Tempelhofer Damm. Auf den Ausweichrouten gab es unterdessen lange Staus. Weitere Klebeaktionen fanden am Dienstagmorgen unter anderem in Schöneberg, in Wilmersdorf, in Prenzlauer Berg sowie in Berlin-Mitte statt, wobei einige auch bereits von der Polizei aufgelöst werden konnten.
Die „Klimakleber“ hatten den Verkehr in der Hauptstadt in den vergangenen Wochen immer häufiger lahmgelegt. In dieser Woche hatten sie bereits am Montag für zahlreiche Staus auf zentralen Verkehrsachsen gesorgt. Ihre Taktik haben die Protestler dabei zuletzt etwas geändert: Unter anderem kleben sich einige „Klimakleber“ direkt an die Autoreifen von Mietwagen fest, die von ihnen vorher selbst geliehen wurden (!).
Zudem setzt die Gruppe offenbar immer häufiger auch auf selbst gemischten Kleber, der stärker haftet als handelsüblicher Sekundenkleber.
Die „Letzte Generation“ sagt: Der Protest lasse sich nur beenden, indem die Regierung einen „Gesellschaftsrat“ einberufe oder man die Blockierer „alle wegsperrt“.
Mein konstruktiver Vorschlag lautet: kleben lassen. Verkehr umleiten. Nicht entkleben. Nicht räumen. Kleben lassen.
Denn wenn die Regierung einen „Gesellschaftsrat“ beruft, aus lauter Leuten der „Letzten Generation“ versteht sich, und dann nicht tut, was der „Letzte Rat“ postuliert, kleben ja doch wieder alle, bis die Regierung dem „Letzten Rat“ gehorcht.
Also nochmal: kleben lassen. Einfach kleben lassen. Es klebe, was kleben will. Leben und kleben lassen.