Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker erregte einst Aufsehen mit ihrem Ratschlag nach den zahlreichen Vorkommnissen in der Silvesternacht auf der Kölner Domplatte bei einer „Silvesterfeier“. Ihre damalige Belehrung an Frauen und Mädchen ihrer Stadt: Halten Sie eine Armlänge Abstand! Außerdem solle man nicht jedem Fremden um den Hals fallen. Somit schob die selbsternannte Expertin für Eigensicherung indirekt die Schuld für die massenhaften Sexualstraftaten der zugewanderten „jungen Männer“ den Opfern in die Schuhe. Ein Jahr später hatte Reker eine neue Idee, solcherart schwere Straftaten mit einem Armbändchen zu verhindern. Der geistheilende Aufdruck lautete „Respect“.
In diesem Zusammenhang wundert es mich, dass es in Köln überhaupt noch Polizei gibt. Mit einigen trivialen Verhaltensregeln und dem Aufstellen von Schildern: „Ordnungswidrigkeiten, Straftaten u. a. Gefahren verboten“ könnte man auf einen Schlag sämtliche Probleme doch für immer klären. Die von vielen so ehrsehnte Abschaffung der Polizei wäre dann perfekt und würde Schule machen.
Alle Jahre wieder
Auf Frau Reker ist Verlass. Aus dem Panoptikum ihrer Kuriositätenabteilung gibt es nun zum Jahreswechsel eine neue Initiative. Statt Raketen in den Kölner Himmel steigen zu lassen und mit lautstarken Böllern das neue Jahr zu begrüßen, empfiehlt sie:
„Zum Jahreswechsel sollen die Lichter in den Häusern und Wohnungen angeschaltet und für fünf Minuten hin und wieder aufleuchten. Damit es richtig bunt wird, werden die Kölnerinnen und Kölner im Rahmen einer crossmedialen Kampagne (…) dazu aufgerufen, die Fenster bunt zu bekleben oder zu bemalen. Auch die städtischen Kindertagesstätten sind in die Aktion eingebunden und basteln bunte Fensterdekorationen.“
Mein erster Spontangedanke war, dass die „Städtischen Kindertagesstätten“ ein Codewort für das Kölner Rathaus sein könnte. Mal- und Bastelstunde und bunte Farbfenster im Rathaus, um mit gutem Beispiel voranzugehen? Heutzutage muss man mit allem rechnen …
Da wollen wir nicht nachstehen
„Halten Sie drei Armleuchter Abstand“.
Eine andere besonders effektive Ergänzung der rekerschen Kreationen zum abwechselnd ein- und ausgeschalteten Licht ist die Alternativfrage:
„Soll man auch ‚bumm‘ rufen? Oder ist das wieder schlecht für die Haustiere?“
Ein weiterer Vorschlag zur Güte ließ nicht lange auf sich warten, falls sich doch einige Mutige trauen, sich zu versammeln:
„…im Stuhlkreis das Wort ‚Bumm‘ dem Nachbarn ins Ohr flüstern. (stille Post mit ‚Bumm‘)“.
Jedoch möchte ich darauf aufmerksam machen, dass diese Methode einige Risiken beinhaltet, da am Ende der Informationskette „krumm“, „wumm“, oder „dumm“ herauskommen könnte, dann wäre guter Rat teuer.