Die Bundeswehr verfehlt ihre Klimaziele – den Vorwurf muss sich das Militär vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk gefallen lassen. „Wenn ein Tornado der Bundeswehr vom Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz abhebt, stößt er 14,6 Tonnen CO2 pro Flugstunde aus“, beginnt ein Artikel des RBB-Journalisten Torsten Mandalka.
„Die Einsätze solcher Kampfflugzeuge sind beispielsweise das, was die Bundeswehr unter ‚militärspezifischer Mobilität‘ versteht. Der Anstieg der CO2-Emissionen in diesem Bereich stieg nach Angaben der Bundesregierung von 2019 bis 2021 um 25 Prozent“, erläutert Mandalka. Einen Anstieg von 18 Prozent habe die Bundeswehr beim CO2-Ausstoß zu verbuchen: von 1,45 Millionen Tonnen auf 1,71 Millionen Tonnen.
Darauf mokiert sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk: „Im Vergleich zur Gesamt-Klimabilanz der Bundesrepublik schneidet die Bundeswehr jedenfalls besonders schlecht ab.“ Außerdem seien die tatsächlichen Emissionszahlen der Armee nur unvollständig dokumentiert. Militäreinsätze und Kriege seien ein „blinder Fleck“ in der Klimaforschung.
Wie man es dagegen richtig macht, zeigt die Ukraine. Die bekam kürzlich Lob von Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Entwicklungsministerium. Ihn habe der ukrainische Premierminister sehr beeindruckt, als es um die Frage nach Finanzhilfen für den Wiederaufbau ginge. Zwar sei man noch nicht so weit, denn der Krieg sei ja noch im Gange. Aber:
„Was uns sehr beeindruckt hat, ist, dass der Premierminister der Ukraine in den Vordergrund gestellt hat, dass der Wiederaufbau so organisiert werden soll, dass er nachhaltig ist, dass er sich an Klimazielen orientiert.“
In der heilen Klima-Wunsch-Welt sind eben selbst Kriege nur ein nachgeordnetes Problem, selbst wenn sie vor der Haustüre stattfinden. Die Prioritäten sind klar. Der Einsatz der Bundeswehr wäre demnach unverantwortlich – aus Klimaschutzgründen.