Frau Möller-Hasenbeck war nicht zu halten. Sie stürmt mitten in der Karnevalssitzung politisch-korrekt die Bühne, als Bernd Stelter einen Witz über den Doppelnamen der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer machte. Die engagierte Wutbürgerin äußerte als Motiv ihres Handelns, dass sie als Frau mit einem Doppelnamen von diesen Doppelnamen-Witzen genervt sei.
Nun rätselt der WDR, politisch noch viel mehr korrekt, ob er diese Szene herausschneiden müsse. Klar ist gegenwärtig noch nicht, ob sich doch Personen diskriminiert fühlen könnten, weil der Protest der Dame mit Bindestrich bei der Ausstrahlung am Rosenmontag zu sehen sein wird oder eben nicht.
Nun ist guter Rat teuer.
Ich kann jetzt schon versichern, egal wie diese fundamentale Entscheidung für Deutschland ausfällt, es wird Beschwerdebriefe von Zuschauern hageln. Auch die sozialen Netzwerke werden aus allen Nähten platzen, möglicherweise muss der mediale Notstand ausgerufen werden und Heikos Netzwerkdurchsetzungsgesetz für Zucht und Ordnung sorgen, damit ein geregelter Tagesablauf mit Doppelnamen wieder möglich wird.
Mein Vorschlag: Vor dem Sendebeginn noch eine Warnmeldung: „Die Ausstrahlung der Karnevalsveranstaltung kann verstörend wirken“. Damit die Anzahl der politisch-korrekt Beleidigten bei der Ausstrahlung am Rosenmontag nicht überhand nimmt, könnte man beispielsweise erklärende oder richtigstellende Untertitel (zum Beispiel: „Wir entschuldigen uns für den Witz. Wir werden das mit Bernd Stelter noch auswerten“, usw.) einblenden. Diese Methode ist im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht neu, wenn man etwas erst nicht ausstrahlen will, dann vielleicht ein bisschen und dann doch.
Gewinnen im TV kann so einfach sein.
Nach Veranstaltungsschluss der Karnevalssendung könnte man einen Fernsehtalk starten, indem verschiedene grüne, linke und feministische Diskussionsteilnehmer ihre vielfältig bunte Meinung gegenüber dem demütig gespannten Fernsehzuschauer dozieren können. Politisch-korrekte Zuschauer (Claqueure) einladen nicht zu vergessen! Damit der Vorwurf der Einseitigkeit bei der Ladung der Experten nicht aufkommt, könnte man noch einen bürgerlich-konservativen Außenseiter mit oder ohne Doppelnamen in die Runde holen. Die Meinungshoheit sollte dabei mindestens 4:1 zu dessen Ungunsten betragen, um zu verhindern, dass sich die „falsche Meinung“ durchsetzt.
Außerdem: Währenddessen die Moderation und andere Gäste ausschließlich weiblich sein müssen, mehrere mit Doppelnamen, ist dieser Alibigast ein weißer Mann und damit neben seinem „rechten“ Weltbild der ideale Prügelknabe, an dem sich alle abarbeiten können. Dessen Sachargumente kann man damit bekämpfen, indem man ihm immer wieder lautstark ins Wort fällt. Will der Gescholtene gegenhalten, appelliert man an seinen Anstand.
Somit kann der Maschinensturm, sorry Bühnensturm, doch noch in ein positives Ereignis im Namen aller unterdrückten Frauen dieser Welt, die sich von alten weißen Männern nichts mehr gefallen lassen, umgedeutet werden. Damit würde die Stürmerin den Ritterschlag zur „Aktivistin“ erhalten und kommt weg vom Status einer besorgten Störerin. Als „Aktivist“ werden in den Medien heutzutage auch Hausbesetzer, Antifa und randalierende Klimaretter bezeichnet. Herzlich Willkommen!
Wenn schon kein „von“, dann wenigstens Bindestrich.
Zum Abschluss noch eine kleine Auswahl an Doppelnamen, um keine Erwartungsdefizite aufkommen zu lassen:
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Gabriele Lösekrug-Möller, Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk, Elektra Piepenhuber-Schneehase, Kevin Garfunkel-Hinkebein oder Diplom-Dompteurin Margarita Zahnlos-Tiger.
Satire oder Realität? Entscheiden Sie selbst, wer hier wen schon längst überholt hat.
Ich gebe zu, ich hieße auch lieber Steffen-Friedrich Meltzer-Silvester-Ungeheuer.