Womöglich wollen sich die Griechen für deutsche Hilfe revanchieren, als sie vor über einem Jahrzehnt in der Schuldenfalle saßen und sich maßgeblich von einer deutschen Kanzlerin Merkel mit Euro-Milliarden retten ließen. Jetzt machen sie im Gegenzug auf Empathie für die von Energieknappheit und Inflationsrate gebeutelten deutschen Rentner. Soeben hat der Tourismusminister Vassilis Kikilias nämlich deutschen Rentnern für die kalten Monate sein Land angeboten: Sie könnten doch in Griechenland überwintern und dort Gastfreundschaft, einen milden mediterranen Winter sowie hochwertige Dienstleistungen genießen. „Wir werden hier auf Sie warten“, fügte der Minister hinzu.
Also liebe deutsche Rentner, auf nach Griechenland! Wenn die deutschen Flughäfen mal wieder funktionieren, findet Ihr bestimmt einen günstigen, CO2-sensiblen Flug auf eine der griechischen Inseln, die sich besonders anbieten. Zum Beispiel Rhodos, wo die Januar-Temperaturen zwischen 8 und 15 Grad Celsius liegen.
Dann, liebe Rentner, müsst Ihr Euch nicht in die entwürdigende Lage begeben und in den von einigen Kommunen bereits angekündigten Wärmehallen zusammenpferchen lassen, um Euch stundenweise aufzuwärmen. Rheinland-Pfalz scheint da ganz vorne zu sein.
Dieses Bundesland hat zwar beim Ahrtal-Hochwasser katastrophal versagt, aber nun will man wegweisend sein. In Ludwigshafen etwa soll als zentrale Aufwärmstation die Friedrich-Ebert-Halle dienen. Vergleichbare „Wärmeinseln“ sind in Neustadt, Frankenthal und Landau geplant.
Deutschlands Klima- und Corona-Bilanz hätte nur Vorteile
Herr Habeck, warum sind Sie noch nicht auf diesen Trichter gekommen? Stupsen Sie doch mal Ihre Wirtschafts- und Tourismusministerkollegen in Italien, Spanien, Portugal sowie in der Türkei, in Tunesien, Marokko und Ägypten an, entsprechende Lockangebote zu machen. Das Klima wird es ihnen danken, zumindest die deutsche Klimabilanz. Denn wenn Deutschland von Rentnern entvölkert ist, reduziert das den deutschen CO2-Austoß bestimmt so weit, dass wenigstens Deutschland die Pariser Klimaziele erreicht.
Und Sie, Herr Professor Lauterbach, können sich damit eines erheblichen Teils „vulnerabler“ Gruppen entledigen. Vielleicht braucht man dann nicht mehr für Abermillionen Impfdosen für die Katz kaufen.
Ach ja, liebe Kultusminister: Selbst so manche Schulklasse könnte in den Süden exportiert werden. Das erspart den Schulen enorme Heizkosten. In südlichen Gefilden braucht man zudem keine Luftreiniger, weil man dort ja die Fenster geöffnet lassen kann.