Es gibt Dinge, die man auch mit wildesten Theorien nicht erklären kann, Dinge, die nicht einmal dem bösesten Fiesling nutzen könnten; Dinge, die folglich kaum mehr nachzuvollziehen sind. Eines dieser Dinge ist das Schicksal der FAZ, einst Flaggschiff der bürgerlichen Presse, mittlerweile … ja, was eigentlich?
Neben Berichterstattung, die sich im Allgemeinen zunehmend weniger von der des Spiegels unterscheidet, sorgte der FAZ-Ressortleiter Geisteswissenschaften Patrick Bahners für Aufsehen, als er sich in kürzester Zeit mit einem Sperrfeuer an wirren Aussagen immer wieder an die Spitze der Internetdebatten schoss. Im Zuge der Kontroverse um Monika Maron kritisierte er den Fischer-Verlag dafür, einen noch zu unkritischen Blick (!) aufs eigene Programm zu haben – es dürften schließlich noch Autoren wie Ahmad Mansour dort schreiben. Er sagte außerdem: „Die Einbildung, ein von Menschen gemachtes Gesetz müsse über den heiligen Büchern der Religionen stehen, ist der wahre Fanatismus.“. Und zu guter Letzt meinte er, der israelbezogene Antisemitismus sei eine Erfindung, um die Kritik am Zionismus zu skandalisieren.
Wer dachte, es kann darüber hinaus wirklich nicht noch seltsamer kommen, kam zu den Weihnachtsfeiertagen dann doch noch mal auf seine Kosten. Wohlgemerkt einer der Herausgeber, Jürgen Kaube, schreibt in seinem Artikel, in dem er über das Für und Wider des Weihnachtsfeierns philosophiert: „Weihnachten war als Fest seit jeher umstritten und belastet. Muss man sich im Lockdown Sorgen um seinen Fortbestand machen?“. Die verwunderten, ironischen bis empörten Reaktionen ließen dann nicht lange auf sich warten. In der Summe stieß der Vergleich kaum überraschend auf wenig Gegenliebe.