Die Suche nach einem neuen Staatssekretär ist die größte Aufgabe, die Robert Habeck bisher stemmen musste. Schließlich haben im Graichen-Clan alle schon einen gut bezahlten Job. Seinen Wärmepumpen-Flüsterer musste Häuptling Schwafelnde Schönheit trotzdem abgeben. Denn es gilt weiterhin die Habeck-Logik: Man muss als Minister nicht selbst zurücktreten, man muss nur vorher aufhören, aufrichtig zu sein. Deswegen hielt der Vizekanzler sich an die Devise: Willst Du selbst nicht weichen, feure deinen Graichen. Doch in der Ampel wackeln noch so einige, etwa auf Platz
10. Marco Buschmann. Also wenn es nach den Fotos geht, sollte Marco Buschmann bleiben. Keiner schaut so possierlich in die Kamera wie der Justizminister. Vor allem, wenn er entschlossen wirken will. Wie während des Fototermins mit der Bild, bei dem er versprach, er werde die Saboteure der „Nord Stream“-Pipeline jagen. Nur passiert, passiert ist halt nix. Wobei das vielleicht auch besser ist. Tut Buschmann etwas, dann geht es schief: Corona-Maßnahmen, wacklige Gesetze, anlasslose Chatkontrolle …
9. Claudia Roth. Viele mögen sie nicht. Dabei ist Claudia Roth einer der warmherzigsten Menschen in Berlin. Kein Witz. Zurücktreten sollte sie trotzdem. Nicht, weil sie Antisemitin wäre. Kaum ein Mensch ist weniger Antisemitin als Claudia Roth. Umso ärgerlicher ist es, wie sie immer wieder Antisemiten – etwa auf der Documenta in Kassel – den Weg bereitet. Wie Roth sich dann mit den Benin-Büsten blamiert hat, passt da ins Bild: gut gemeint und schlecht gemacht. So könnte auch der Titel von Roths Biographie lauten.
8. Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Über Friedrich Merz hat Marie-Agnes Strack-Zimmermann eine Büttenrede und ein Interview gehalten. Die Pointen lagen im Interview. Da warf sie Merz vor, er sei keiner, der Mengen emotional bewege. Sie. Lacher. Wobei. Strack-Zimmermann selbst weckt bei den Leuten durchaus Emotionen. Wenn man bereit ist, Wut, Abneigung oder Verachtung als Emotion zu akzeptieren. Immerhin ist sie die einzige von der Liste, die quasi zurückgetreten ist: Sie kandidiert für das EU-Parlament.
7. Stephan Harbarth. Was? Stephan Harbarth gehört nicht zur Ampel? Kann nicht sein, der redet doch wie ein – was? Der soll nicht mal Politiker sein? Sondern Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Aber so wie der entscheidet, also immer im Sinn von, der muss doch … Nein? Nicht? Und der kann als Richter nicht mal entlassen werden, um seine Neutralität nicht zu … Aber der ist doch gar nicht … Wie? Formal schon? Und das reicht? Mag sein, aber irgendwie gehört Stephan Harbarth trotzdem auf diese Liste.
6. Die Dingsda von der FDP. Wie heißt sie nochmal? Die von der FDP. Die Minsterin ist. Sie wissen schon für Bildung, Forschung und Kaffeekochen. Die sich jetzt beklagt über das katastrophale Leseniveau von Viertklässlern. So klagt, als ob sie nichts damit zu tun hätte und nur eine interessierte Bürgerin sei. Die zu Corona eine Immunstudie hatte, die Maßnahmen vorzeitig beendet hätte, die dann aber nicht vermarktet hat. Wegen des Koalitionsfriedens. Sie wissen schon, die Dingsda. Irgendwas mit Bindestrich.
5. Annalena Baerbock. Verbaerbocken hat das Zeug dazu, es offiziell in den Duden zu schaffen. Wie sie mit den besten Umfragewerten in den Wahlkampf gestartet ist, um dann als Juniorpartner in eine Koalition mit Olaf Scholz zu müssen. Also wirklich: Chapeau. Wobei es Juniorinnenpartnerin heißt. Wer sonst schon nichts drauf hat … Andererseits steht in Baerbocks Lebenslauf vieles, was einem Respekt abverlangt. Nur ist es damit, wie mit allem, was mit den Grünen zu tun hat: Man muss daran glauben. Können. Wollen.
4. Nancy Faeser. Sie ist Innenministerin und hat den Chef der deutschen Cyber-Abwehr entlassen. Weil der Kontakte zu Russland haben soll. Das weiß Nancy Faeser aus dem Fernsehen. Nicht aus den Nachrichten. Sondern aus einer Satire, mit einem linksaktivistischen Politclown. Überraschenderweise war der aber unschuldig, der Cyber-Chef. Wie sich nach einer Untersuchung herausstellte. Entlassen hat ihn Nancy „Beweislastumkehr“ Faeser trotzdem, weil war ja im Fernsehen. Punkt Vier ist keine Satire. Nancy Faeser lässt keinen Raum für satirische Überspitzung.
3. Karl Lauterbach. Es ist ruhig geworden um Karl Lauterbach. Musste man ihn früher mit einem Glas Rotwein aus dem Studio von Markus Lanz locken, so zeigt der Gesundheitsminister heute der Welt kaum noch seine vorbildlichen Zähne. Das wird vielleicht daran liegen, dass er jetzt nicht mehr den obersten Studiendeuter spielen darf, sondern selbst Reformen vorlegen muss. Das tut er auch: Krankenkasse? Pflegeversicherung? Krankenhäuser? Das wird alles teurer und ihr zahlt das. So lautet Lauterbachs einziger Reformvorschlag. Für das Kabinett Olaf Scholz mag das reichen, aber für Markus Lanz, Sandra Maischberger und sogar Anne Will ist das zu wenig.
2. Robert Habeck. Seit Mutter Beimer und Inge Meysel hat keiner mehr so viel für die deutsche Familie getan wie Robert Habeck. Also zumindest für eine Familie. Für die anderen? Nun ja. Denen bietet er eine Alternative an: Sie müssen kein Vermögen ausgeben, um in ihrem Haus die Heizung auszuwechseln. Sie können ihr Haus vorher einfach verkaufen. Dass Robert Habeck so denkt, wissen wir seit seinem: Die Unternehmen müssen nicht in die Insolvenz, wenn sie rechtzeitig aufhören zu produzieren. So ist dann Habeck der Meister der Transformation. Wenn alle aufhören, Wohlstand zu erzeugen und sich dafür rechtzeitig ins Gefolge von Habeck begeben, sind alle reich. Denn Robert versorgt seine Leute. Der Strom kommt dann aus der Steckdose, das Geld von der Bank und die Ideen für Deutschlands Zukunft aus dem Kopf eines Kinderbuchautors.
1. Olaf Scholz. Der Letzte macht das Licht aus.