Tichys Einblick
Eine Glosse aus aktuellem Anlass

Die Große Bayerische Toiletten-Befreiung

Die Christsozialisierenden unterscheiden sich im Sinne des politischen Unisex-Gebots nicht mehr von den Christdemokratisierenden , der Kampf dafür, dass „gerade transsexuelle und intersexuelle Menschen diskriminierungsfrei leben können“, hat nun auch die bayerischen Grundschulen erreicht.

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Im Freistaat Bayern geht’s immer gendergerechter zu. Nicht nur das der Södernde von den Christsozialisierenden mit den Grünenden kuschelt, vor lauter Minne für die Grünenden gegen die AfD auf Aventiure zieht und auch sonst brav Merkels Sprüche aufsagt, weshalb sich die Christsozialisierenden im Sinne des politischen Unisex-Gebots nicht mehr von den Christdemokratisierenden unterscheiden, hat der Kampf dafür, dass „gerade transsexuelle und intersexuelle Menschen diskriminierungsfrei leben können“ nun auch die bayerischen Grundschulen erreicht.

Wie tz und Münchner Merkur berichten, planen mehrere Grundschulen im Freistaat Bayern, zusätzlich Toiletten für das Dritte Geschlecht einzurichten. In Pullach kam eine „externe Schulberaterin“ auf die Idee, wenn schon neugebaut wird, dann könne doch gleich dafür gesorgt werden, dass an der Grundschule die Schüler die Möglichkeit haben, zwischen Toiletten für Mädchen, Jungs und dem dritten Geschlecht zu wählen. Während man in Pullach darüber noch beraten würde, stünden laut tz und Münchner Merkur in Garching die Pläne schon, während in Taufkirchen ein Architekturbüro prüft, wie die neue diskriminierungsfreie Toiletten-Gerechtigkeit bautechnisch zu bewerkstelligen sei.

Der Inhaber eines Leerstuhls für soziologische Theorie und Genderstudies an der Unisexität Mainz hält das nun aber für „Toiletten-Segregation“ und fordert daher Unisex-Toiletten, heißt, künftig haben, wenn es nach ihm ginge, Jungs auf die Mädchentoilette zu gehen, oder Mädchen auf die Jungstoilette, oder Jungs und Mädchen müssen eben, die Toilette des Dritten Geschlechts aufsuchen. Ganz gleich, wie man das sieht, es gibt nur eine Toilette für alle. Mit der reaktionären Rückzugsmöglichkeit Mädchentoilette hat endlich Schluss zu sein. Viele Weltübel wären behoben, wenn Jungs nicht mehr im Stehen urinieren dürften. Auch Jungs müssen anfangen zu begreifen, was es bedeutet, eine Mädchentoilette zu besuchen. Zudem fördert es die Kommunikation in den Warteschlangen vor den nunmehr lauten Orten.

Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises München geht sogar noch einen Schritt weiter und entgegnet unisexhaft allen Unisextoilettenleugnern: „Die Umsetzung von Unisex-Toiletten ist ein wichtiger Schritt, damit gerade transsexuelle und intersexuelle Menschen diskriminierungsfrei leben können.“ Ob Mädchen in bestimmten Situationen einer Intimsphäre bedürfen, kümmert die wackere Kämpferin gegen Diskriminierung nicht, denn um die Grundschüler geht es ihr in ihrem Kampf für transsexuelle und intersexuelle Menschen nicht. Und natürlich darf die Umgestaltung der Schule nicht bei den Toiletten stehen bleiben, denn im Diversity-Referat des Kreisjugendrings heißt es: „Das Thema darf nicht nur auf Toiletten reduziert werden.“ Da die „Zuständige aus dem Referat Diversity“ sich für die Benutzung einer gendergerechten Sprache einsetzt, dürfte auf die Unisex-Toiletten die Unisex-Sprache in der Grundschule und beim Freizeitsport folgen. Aus Bockspringen wird dann wahrscheinlich Unisexlingspringen.

Unbeobachtete Räume, in denen sich Mädchen und Jungen als Mädchen und Jungen fühlen, sollen verschwinden. Das stille Örtchen wird zum Schulungsort, die neue Diversität erfordert die Uniformierung bereits der Kinder.

Der Kulturkampf hat auch im Freistaat begonnen – und er wird vom Bayerischen-Großen Toiletten-Kampf eingeleitet. „Laptop und Lederhose“ war gestern, heute heißt es im Freistaat: Eine Toilette für alle. Wie sagt die Grünende Katha Schulz so gern und antipopulistisch: Juhu!

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