Zur Begründung für die Preisvergabe erklärte Sebastian Moll, Vorstandsmitglied der Theo-Münch-Stiftung: „Die Unverständlichkeit der Wissenschaft ist nicht ihr einziges, vielleicht nicht einmal mehr ihr größtes Problem. Heutzutage muß auch wieder der Kampf um die Freiheit der Wissenschaft geführt werden, denn was nützt Verständlichkeit, wenn der Inhalt belanglos ist? Daß Ralf Schuler diesen Kampf mit Bravour führt, macht ihn in unseren Augen zu einem mehr als würdigen Preisträger.“
Dieter Nuhr schrieb das Vorwort. Beide eint die scharfe Analyse gesellschaftlicher Phänomene, die die demokratische Kultur gefährden. Auch in seinem bereits 2019 erschienen Buch „Laßt uns Populisten sein: Zehn Thesen für eine neue Streitkultur“, hat Schuler pointiert die Vorteile einer offenen Debatte für die Demokratie ausbuchstabiert.
Der Jürgen-Moll-Preis wurde ab 2013 zunächst als Kategorie des Deutschen Lesepreises verliehen. Seit 2017 wird er durch die Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache und die Sprachzeitung DEUTSCHE SPRACHWELT übergeben. Ausgezeichnet werden Wissenschaftler, denen in ihren Publikationen eine besonders gut lesbare Ausdrucksweise gelingt.
Die Preisverleihung im Rahmen von „Leipzig liest“ beginnt am Samstag, 29. April, um 10 Uhr auf dem Forum Sachbuch in Halle 5, Stand C700. Die Laudatio auf den Preisträger wird Michael Andrick halten, Preisträger des Vorjahres.
Ralf Schuler, Generation Gleichschritt. Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde. Fontis Verlag, Hardcover, 208 Seiten, 22,90 €.