Dieser Winter will einfach nicht gehen, deshalb ist es um so schöner, wenn die Tür hier im Haus an der Timmendorfer Strandpromenade von einem Sonnenstrahl geöffnet wird, Ringellöckchen, Grübchen, neugierige Augen, sprühendes Leben, pure Zukunft – die zehnjährige Tochter von Bettina Röhl. Wo ich doch eigentlich wegen der Vergangenheit, wegen Mord und Zerstörung, wegen Ulrike Meinhof, die heute immer noch gefeiert wird, hier bin.
Da kommt sie schon, die Vergangenheitsspezialistin, wir fallen uns um den Hals, Scheißwetter, süße Tochter, hier das Wohnzimmer, hab gerade Tee. Wir mögen uns, das vorweg.
Hell und hübsch die Wohnung, und dann sitzen wir am Esstisch, und meinem Journalistenblick entgeht natürlich nicht diese halb gelöste Goldfransenbordüre, die da so schlapp unters grüne Samtsofa hängt. Was für ein Stilbruch! Ihre Mutter wäre stolz darauf, denke ich, die feierte Unordnung und Verwahrlosung in jedem Sinne als Sieg gegen das bourgeoise System, sie war stolz darauf, wenn die Kleinen mit zerrissenen Strumpfhosen in Kinderladen oder Schule erschienen. Es ist anders gekommen. Seitdem mag Bettina Röhl Ordnung in ihrem Leben. „Kommt noch vom Umzug“, sagt sie entschuldigend, als dürfte ich Perfektion erwarten.
Ulrike Meinhof war, je nach Standpunkt, der schwarze Blitz, der ins prosperierende Nachkriegsdeutschland einschlug, oder aber auch die hellste Gewissensflamme, unversöhnbar und unversöhnt bis zu ihrem Freitod.
Die Terroristin Ulrike Meinhof (1934 bis 1976) als marxistische Galionsfigur zu bezeichnen wäre zu schwach. Sie war die Jeanne d’Arc der Linken, die heilige Maria der Revolution, die Gejagte, die Bewunderte, die Geächtete. „Ulrike Maria Stuart“ nannte sie die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek in einem Theaterstück.
Jahrgang 1962
Unzählige Filme, Essays, Bücher, unzählige Deutungsversuche dieses kurzen Lebens, das als Tochter eines früh verstorbenen Museumsdirektors mit NSDAP-Parteibuch begann, dann früh in die Anti-Atom-Bewegung einbog, in ein Aktivistenleben, in dem es immer ums Ganze ging: Früh in der illegalen KPD mit Kontaktleuten in der DDR, Kunststudium, aber vor allem Journalismus, Arbeit für „konkret“, die DDR-finanzierte Hauspostille von Linker und Apo. Dann die Ehe mit dem Macher der Zeitschrift, Klaus Rainer Röhl. Die Zwillinge Bettina und Regine kommen am 21. September 1962 zur Welt.
Ulrike Meinhof war vermutlich eine Mörderin, ja sie feierte Mord als revolutionäre Tat – „natürlich kann geschossen werden“. Doch sie wurde protestantisch heiliggesprochen durch das linke Establishment, durch Bundespräsident Gustav Heinemann, der, selbst schon sterbenskrank, zur Nachricht von ihrem Selbstmord flüsterte: „Sie ist jetzt in Gottes gnädiger Hand – und mit allem, was sie getan hat, so unverständlich es für uns war, hat sie uns gemeint.“
Und da versuch jetzt mal, Bettina Röhl zu sein und einen eigenen Blick zu werfen! Du brauchst auf jeden Fall Nerven – und Gerechtigkeitsempfinden.
Tatsächlich haben ja alle mittlerweile ihre eigene Ulrike Meinhof gezeichnet, der Ehemann, der gute Stefan Aust, Freunde und Bekannte und Verwandte, Wichtigtuer und Fantasten jede Menge, aber natürlich ist in diesem surrealen Titel schon sehr vieles gesagt: „Die RAF hat Euch lieb“. Da fallen beide Welten zusammen, Kalaschnikow und Teddybär, die Gutenachtgeschichte und das revolutionäre Konzept.
Am Vortag hat Bettina Röhl sich mit Stefan Aust getroffen, es ging um Buch- und Zitatrechte, tatsächlich hatte sich Aust ja in seinem als Standardwerk geltenden „Der Baader-Meinhof-Komplex“ aus vielem bedient, ohne Quellen zu nennen.
Bettina Röhl sagt, es gibt zwei Stefan Aust in ihrem Leben. Da gibt es den jungen und sympathischen Retter Aust. Dem ist sie dankbar, wie sie es oft und öffentlich gesagt hat und wie sie es auch sehr berührend beschreibt. Und da gibt es den „Mann mit dem gierigen Baader-Meinhof-Komplex, der sich Anfang 2001 nicht ganz sauber als Chefredakteur des „Spiegel“ in die Recherchen zur Gewaltvergangenheit von Joschka Fischer eingeklinkt“ und sich dann, als Röhl die Fischer-Prügelfotos in „Stern“ und „Bild“ veröffentlichte, „in einen wahnsinnigen Rufmord gegen meine Person hineingesteigert hat“.
Bettina Röhl trennt diese beiden Stefans. Sie weiß, dass Aust, Peter Homann und Hanna K. ihr und ihrer Zwillingschwester couragiert das Leben gerettet haben. Die Revolutionsmutter Meinhof, in einen bösen Sorgerechtsstreit mit ihrem Ehemann Klaus Rainer Röhl verhakt, will diesem (und dem Blankeneser Establishment) ihre Töchter nicht überlassen, ja selbst dann nicht, als sie schon in den Untergrund abgetaucht ist. Tatsächlich widerruft ein Berliner Landgericht das bereits an Röhl erteilte Aufenthaltsbestimmungsrecht mit dem billigen Trick, es sei nicht mehr zuständig, weil die flüchtige Meinhof und die von ihr verschleppten Kinder sich nicht mehr im Gerichtssprengel Berlin aufhielten.
So etwas Absurdes war tatsächlich möglich, der spätere Grünen-Held Ströbele hat die Mutter vertreten. Folglich plante Ulrike Meinhof, die damals siebenjährigen Töchter in ein palästinensisches Lager zu verbringen, sie hätten doch bis dahin ein schönes Leben gehabt, meinte sie lapidar – das Lager wurde kurz darauf im Krieg der Al Fatah mit Jordanien komplett zerstört.
Als Kind entführt nach Sizilien
Ja, und damals war es dieser 23-jährige unerschrockene Journalist (und die rechte Hand Röhls und eigentlicher Macher von „konkret“) Stefan Aust, der die Zwillinge aus einem Erdbeben-Barackenlager in Sizilien, wo Genossen sie zwischengelagert hatten, herausholte.
Ein Husarenstück. Später erhielt Horst Mahler, zunächst Anwalt, dann ebenfalls untergetauchtes Bandenmitglied, den Auftrag von Meinhof, Aust und den als Verräter geltenden Peter Homann, der sich als einziger Gefährte Ulrike Meinhofs tatsächlich um die Kinder gekümmert hatte, zu liquidieren.
Wir verlegen unser Gespräch nach draußen, mal die Teestube des Ortes besuchen. Vor einem Jahr ist Bettina mit der Familie hierhergezogen, hier stehen lauter Häuser, die keine hundert Tage alt sind, offenbar sind blaue Dachschindeln der momentane Wüstenrot-Trend. Im Sommer, kann man sich vorstellen, ist das hier Rimini. Im Sommer.
Und seit dem Umzug hat sie praktisch nur an dem Buch gearbeitet. Tags und oft nachts: „Außer meine Tochter und meinen Mann habe ich ein Jahr lang kaum jemanden länger als zehn Minuten gesprochen.“ Ella hat nichts gemerkt. Ihre Tochter Ella. Erst kürzlich hat sie sie gefragt nach der Großmutter und wer eigentlich „Ulrike Meinhof“ sei. Ella ist Seglerin, tanzt Ballett, spielt Tennis, trainiert Ju-Jutsu, und sie spielt Eishockey, ausgerechnet diese zarte goldene Feder.
Zwei Reiter traben vom Strand herauf und werfen Hohe-Rosse-Blicke nach unten auf diesen Kerl, der mit seinem iPhone diese ständig lachende und Antworten gebende Frau fotografiert, dort ist der Strandkorbverleih. Hier spielt Bettinas Tochter mit den Nachbarskindern im Sommer am Strand, da hinten der Steg mit dem Teehaus, es hat einen gläsernen Boden. Es gibt ungefähr 200 Sorten, und jetzt sage noch einer, wir hätten Probleme.
Der Blick nach draußen gibt nichts her, graugrüne Ozeanunendlichkeit, also Blick ins Buch und in die Vergangenheit, und die Bemerkung, dass alle RAF-Bücher Ziegelsteindicke haben, Archivschwere, voluminöser Dokumentationsehrgeiz.
„Die RAF hat Euch lieb.“ Da fallen beide Welten zusammen, Kalaschnikow und Teddybär, Gutenachtgeschichte und Revolution
Auch Bettina Röhls Buch ist dick, 600 Seiten, allerdings möchte man hier immer weiterlesen, denn hier spricht eine Lebende, hier ist eine Authentizität am Werk, deren Herzschlag man spürt.
Gerade mal vier Briefe waren in ihrem Besitz, die ihre Mutter ihr aus dem Gefängnis in Köln-Ossendorf geschrieben hat. Das war ihr Ausgangsmaterial, den Rest hat sie gesammelt, recherchiert in Archiven, in Gesprächen mit Dutzenden von Zeitzeugen, ehemaligen Terroristen, Anwälten, die zu Ministern wurden, die ganz hohe Politik, auch Bundespräsidenten gaben ihr Antwort.
Nur drei Leute weigerten sich kategorisch, ihr ein Interview zu geben: Hans Magnus Enzensberger, Alexander Kluge und Jürgen Habermas. „Ausgerechnet die drei großen Gewinner von 68 standen so unter Druck, dass sie mir ihr Nein teils innerhalb von Stunden mitteilten“, lacht Bettina. Alle anderen sagten ihrerseits interessiert Ja. Und sie stellt in ihrem Buch die These auf: „Ulrike Meinhof hat gewonnen.“ Sie hat gewonnen im Sinne der Aufmerksamkeitsökonomie. Über den durchgeknallten Andreas Baader gab es genau so wenig Erinnerungsfähiges wie über die Pastorentochter Gudrun Ensslin. Es ist Ulrike Meinhof, die das Gesicht der RAF war und ist.
Bettina bewertet ihre Mutter nicht in dem gängigen Täter-Opfer-Schema, sondern stellt die Frage, ob Ulrike Meinhof gesiegt oder verloren hat. „Natürlich beides“, sagt Bettina Röhl, „aber ihr Sieg ist doch weitaus bedeutender. Mein Mann witzelt gern: Bundeskanzler kamen und gingen, Baader, Meinhof und Ensslin blieben.“
Zur Publizistin gereift
Bettina Röhl beginnt mit einem Essay, der alle überraschen mag, die jene Zeit als „bleierne“ in Erinnerung haben: „Die Bundesrepublik der 60er- und 70er-Jahre war ein Glücksfall in der deutschen Geschichte.“
Es ist dieser Wechsel zwischen Dokument und Erinnerung, der eine erneute Beschäftigung mit dieser kruden Zeit lohnt, einer grauen Zeit – Attentate, Schleyer-Entführung, Mogadischu.
Röhls plausibler Beginn: Was für ein Blödsinn, diese völlig unreflektierte Begeisterung in Deutschland für Maos Kulturrevolution, in einem Wohlfahrts- und Wohlstandsstaat! Eine Kulturrevolution, die ein kalkuliertes Blutbad mit Millionen von Toten war, mit dem sich Mao Tse-tung einiger Konkurrenten entledigte.
Und es waren bisher die 68er selbst, die die Erzählung bestimmten und die sich im Studiolicht der Weltgeschichte selbstgefällig betrachteten und sich und ihre maßgeschneiderten Siegerbiografien vorführen.
Und schließlich Chronistin
Bettina Röhl: „Dutschke war ein Volkstribun, aber er war eigentlich zu weich, ihm fehlte die mörderische Härte, die ein erfolgreicher Revolutionär braucht. Meinhof dagegen hatte diese revolutionäre Energie, allerdings fehlte ihr die Fähigkeit, die Massen in freier Rede zu faszinieren.“
Die Machtfrage! Keiner stellte sie origineller als Peter Schneider, der mit der späteren Terroristin Marianne Herzog das schönste Apo-Pärchen abgab. Damals steht Peter Schneider an einer Station der Berliner S-Bahn und schaut sich die Fahrpläne an und das pünktliche Eintreffen der Züge, und er weiß: Die Revolution wird schon daran scheitern, dass unter all den Politologiestudenten kein einziger ist, der so einen Fahrplan schreiben kann.
Wie soll man Betriebe in Volkseigentum überführen? Wie sähe die Diktatur des Proletariats konkret aus? Bettina Röhl entzaubert die Revolutionäre, die mit irrem Gerede Inkompetenz tarnen: „Alle Wirtschaftstheorien des SDS … zeigen vor allem eines: 68 war eine Ideologie ohne jeden Sachverstand, ohne einen blassen Schimmer.“
„Da die Kinder bei mir leben, hast du jetzt meine Erziehungskonzeption zu akzeptieren“
Ulrike Meinhof schreibt ihre Kolumnen für „konkret“, während ihre Ehe mit Röhl zerbrochen ist, mit Röhl, dem nicht besonders treuen Ehemann, aber hey, wir haben die 60er, die enthemmte nichtbürgerliche Beziehungsordnung!
Meinhof macht da überhaupt nicht mit und begibt sich auf den Kriegspfad. Röhl wird der Umgang mit den Kindern verwehrt, vor Gericht beschuldigt ihn Meinhof, wie es in Sorgerechtsprozessen mittlerweile üblich ist, mit der Trias: Gewalt an der Frau, Gewalt an und sexuelle Unzucht mit den Kindern.
Ihr Kampf gegen Röhl geht weiter. Sie verlangt Geld: für den gekündigten Kolumnenvertrag, für den „seelischen Schaden“, den er bei seinen Kindern angerichtet hätte, sie verlangt das Schulgeld. Es kommt einem so gegenwartsbekannt vor, das Programm. Und das heißt Befreiung.
„Wahrscheinlich gehört genau das zur Erziehung des Neuen Menschen. Es ging jetzt in Berlin etwas los, das so etwas wie das Umkrempeln unseres ganzen bisherigen Lebens gewesen war. Meine Mutter war auf einem neuen Trip, und ihr Programm war knallhart. Es sollte nicht nur die politische Revolution gemacht werden, sondern auch die Revolutionierung des eigenen Lebens.“
Das ist ganz der Sound der 70er-Jahre, der Cordhosen und der Flugblätter und der alternativen Experimente. Bettina Röhl erinnert sich, wie ihre Mutter von der schreibenden Ideologin immer mehr zur Politaktivistin wird. Erinnerungsfetzen tauchen auf. Sie sind wieder mit der Mutter in einer der vielen Wohngemeinschaften unterwegs, sie warten, allmählich ist es nach Mitternacht, Mama vertröstet die Kleinen, und schließlich platzt der kleinen Bettina der Kragen, denn Mama hat vergessen, ihr das kleine Oktavheft zu kaufen, das sie verbummelt hat. Sie macht eine regelrechte Szene.
Ulrike Meinhof diskutiert nachts, trinkt und raucht Kette und schläft gern aus. Es ist der Hausfreund Peter Homann, der die Kinder morgens weckt, Frühstücksbrote schmiert und sie zur Schule fährt. Währenddessen macht Ulrike Meinhof ihrem Ex-Ehemann Vorschriften: „Da die Kinder bei mir leben, hast du jetzt meine Erziehungskonzeption zu akzeptieren. Also – wenn sie dir voller Stolz ihr völlig unordentliches Zimmer zeigen, hast du das auch schön zu finden.“
Die Kinder – sie sind ihr Experiment. Ein gemeinsames Weihnachten, ein dringender Wunsch des Vaters, fällt aus. Es fällt sowieso aus. Keine Geschenke, viel Roth-Händle und Reval und Wein.
Draußen tut sich nichts mehr, der Tag verabschiedet sich in diesem trüben Grauen in den Feierabend. Schwarze Nudeln mit Meeresfrüchten, geschmückt ist das Lokal mit wunderbaren Mafiafotos.
RAF-Geschichte aus Kindersicht
Da Meinhof Peter Homann von allem am besten kannte, war ihre Stimme gegen ihn die für ihn gefährlichste.
Homann soll bei einer Schießübung „versehentlich“ dran glauben. Es ist sein Glück, dass er ein paar Brocken Französisch kann und mit einem Fatah-Kommandeur einen Fluchtplan aushecken kann.
Während Homanns Schicksal verhandelt wird, packen Marianne Herzog und Monika Berberich die Zwillinge ins Auto, nicht ohne sie vorher in einem Kaufhaus all das auswählen zu lassen, was ihnen gefällt. Sommerkleidung. Es geht in den Süden.
Die Kids sind begeistert, und Bettina wählt das kitschigste und süßeste Rüschenkleidchen aus, das sie finden kann. Hanna K. fährt. Die Person Hanna K. wird erst ganz zum Ende des Buches eingeführt, bewegend, weil sie es ist, die sich meldet und die wohl Einzige ist, die mit echter Reue auf die Geschehnisse zurückblickt. Reue ist sonst ein Fremdwort in dieser Generation, die das immer nur von den Vätern eingefordert hat.
Über mehrere grüne Grenzen gelangen die Terroristen nach Sizilien. In eine Barackenstadt, die für Erdbebenopfer errichtet und von der Mafia kontrolliert wird, dort gibt es tatsächlich ein paar revolutionsbewegte studentische Aktivisten. Die Kinder lieben sie. Sie singen ihre Lieder mit. Überhaupt erstaunlich, wie widerstandsfähig die Zwillinge sind. Sie passen sich an, machen das Beste aus allem. Sie gehen baden. Regine kann schon schwimmen, Bettina noch nicht. Doch jetzt gelingt es ihr, und dann der Satz: „Ich wünschte mir, meine Mutter hätte das gesehen.“
Schließlich bringt mich die Autorin vor die Haustür, wie sich das gehört; die kleine blonde Fee ist wieder unten, Pünktchenpulli unter Pünktchenanorak und die tollsten Stiefeletten. Sie wird dieses Buch irgendwann lesen. Im Moment interessiert sie sich für Pferde.
Bettina Röhl, mit ihrer Unbestechlichkeit und ihrem Fleiß, steht mit diesem Buch gegen eine ganze Phalanx von Revolutionsromantikern, gegen den Willen zur Gewalt, der heute noch, 50 Jahre später, die Köpfe verhext.
Mit den starken Essays, die sie in die Geschichte einwebt, und dem bizarren Tonfall der herangezogenen Akten, ist ein Buch entstanden, das schafft, was man nicht mehr für möglich gehalten hätte: die RAF zu erklären und auch die aktuellen Entwicklungen der Bundesrepublik.
Bettina Röhl, Die RAF hat Euch lieb! Die Bundesrepublik im Rausch von 68. Eine Familie im Zentrum der Bewegung. Heyne Verlag. 640 Seiten, 16 Seiten Bildteil, 24,00 €.