Frau Maischberger war mal wieder zu Gast bei Herrn Habeck und Herrn Lauterbach. Die beiden Talkshow-Dauercamper haben es erneut in die Sendung geschafft. Höchstwahrscheinlich sitzen beide da schon, wenn Frau Maischberger ankommt, also, was soll sie denn machen?
Begonnen wurde die rotgrüne Dauerwerbesendung mit dem rituellen Trump-Bashing. Das Thema diesmal: Die Corona-Infektion des US-Präsidenten. Alle anwesenden Talkshowgäste – außer den genannten: der Herausgeber des European, Ansgar Graw, der Schauspieler und Komiker Bernhard Hoëcker, der ehemalige Nationale Sicherheitsberater des Präsidenten John Bolton (zugeschaltet), sowie die Chefredakteurin der Taz, Barbara Junge – arbeiteten sich beflissen an Trump ab. Für Frau Junge, anscheinend als Stimme der „politischen Mitte“ (also linksaußen) gedacht, ist Trump ein klarer Verlierer. Das sah Ansgar Graw nicht so, da Trump nun am eigenen Leib demonstrieren könne, wie ungefährlich Corona sei: „Jetzt spricht man wieder von Corona, aber diesmal als persönliche Erfolgs- und Überlebensstory von einem Mann, der offensichtlich mit allen Gefahren, mit allen Schwierigkeiten fertig wird.“ Hoëcker wünschte sich – weil Trumps demonstratives Wegreißen der Maske eine Verhöhnung der Opfer sei – allen Ernstes: „Vielleicht wär es fürs Land gut, wenn er nochmal einen kleinen Rückfall bekommt, der ihn nicht niederringt, aber zumindest deutlich macht, dass es mehr ist als so’n kleiner Schnupfen.“ Und Maischberger schmunzelte…
Von Trumps Ex-Sicherheitsberater John Bolten, der bei Trump lange für einen Krieg gegen den Iran warb und den nichts so sehr berühmt machte wie sein Hass auf Trump, wollte Maischberger wissen, ob das Weiße Haus durch die Erkrankungen überhaupt arbeitsfähig sei. Selbstverständlich war Bolten, der aktuell kräftig die Werbetrommel für sein Enthüllungsbuch rührt, der Meinung, der amerikanische Präsident sei vollkommen unfähig, und die Regierung chaotisch.
Für den Komiker Hoëcker ist Trump eine Verhöhnung der US-Wähler. Jetzt könnte man sich natürlich fragen, warum Hoëcker bei politischen Themen mitdiskutiert. Heiko Maas verleiht ja auch nicht den Comedypreis. Zumindest bis jetzt noch nicht. Für die Anwesenden ist aber auch an dieser Stelle klar: Trump wird die Wahl nicht gewinnen.
Also war das abgehakt, so dass die allabendliche Corona-Debatte beginnen konnte. Lauterbach, als „Gesundheitsexperte“ sonst im Dauerpanikmodus, ärgerte sich über überzogene Regelungen bei innerdeutschen Reisen. Um einen an Corona erkrankten Reisenden aus einem Risikogebiet mit einem Test zu identifizieren, müsse man 1000 Personen testen. Das Beherbergungsverbot sei daher nicht nur unsinnig, es koste auch zu viele Tests, die dann in Schulen und Altersheimen fehlen würden. Außerdem sei keine der Impfungen für Kinder vorgesehen, so Lauterbach. In den Schulen werde Corona daher das ganze Jahr über Thema sein.
Robert rasiert
Direkt nach Karl Lauterbach folgte endlich wieder Robert Habeck. Frau Maischberger fiel sofort auf, dass der heute mal rasiert war. „Wann rasieren Sie sich und warum?“, fragte sie entzückt nach. Ja, das sind genau die Fragen, die Deutschland bewegen, Frau Maischberger.
„Die Kritik von Luisa Neubauer tut mir weh“
Ihm tue die Kritik von Luisa Neubauer weh. So reagierte Habeck auf die jüngsten Negativäußerungen seitens Fridays for Future über die Grünen. Habeck, für den die Zukunft fossilfrei sein muss, will dabei die Wünsche von Fridays for Future durchsetzen, doch dafür müssten sie als Partei gewählt werden. So schnell gehört man wohl zum Establishment, Herr Habeck. Doch wenn der Verkehr in Zukunft emissionsfrei ist, warum muss dann die A49 sein? Die Anbiederung an Fridays for Future hatte Habeck jedoch so schnell heruntergeleiert, sodass Frau Maischberger diese fehlende Logik nicht bemerkte.
„Ja, diese Prüfung würde ich für mich bestehen“
Auf die Frage, wer die Grünen als Kanzlerkandidat in die nächste Bundestagswahl führen darf, antwortete Habeck zunächst salomonisch: „Die Bundeskanzlerfrage ist einerseits ganz einfach und andererseits ganz schwer zu beantworten“. Schlussendlich würde er diese Prüfung, sich selbst fragend, aber bestehen. Er sei sich aber gleichzeitig der „Größe der Verantwortung“ bewusst.
Moment, was ist jetzt eigentlich inhaltlich bei Habecks Interview herausgekommen? Ach so, ja, der Habeck hat total das stressige Leben. Wenigstens war das Interview stressfrei, da das Wohlfühlgespräch mit ihm völlig ohne kritische Fragen auskam.
Die Zusammenfassung der Maischberger-Sendung: Trump verliert die Wahl und Robert Habeck wird Bundeskanzler. Gute Nacht. Der Letzte möge bitte das Licht ausschalten.