Tichys Einblick
Dossier

Woke, westdeutsch, weiß

Von Katrin Göring-Eckardt lernen heißt fragen lernen: Wo geht es in unserer Gesellschaft wirklich homogen zu? Und was folgt daraus? Unter anderem eine praktische Anwendung auf die Lage in Frankreich.

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Nach diesem Viertelfinale gibt es keinen Grund für Häme, und in diesem Text soll es außerdem nicht um die fußballerische Betrachtung der EM gehen, sondern um deren politische Begleitung. Aber auch noch um etwas mehr. Wir kommen von der Nationalmannschaft und Katrin Göring-Eckardts mittlerweile berühmte Weiß-Nichtweiß-Lehre zu der Frage, wo es in Deutschland am reinsten zugeht und landen schließlich im Volksfront-Frankreich, denn alles hängt locker am gleichen Faden.

Beginnen wir also mit der medial-politischen Deutung des Fußballs. Normalerweise kennen diejenigen, die klar zwischen gut und schlecht unterscheiden und darauf achten, dass sie dabei niemand in der Talkrunde oder auf dem Republica-Podium stört, für jedes Phänomen exakt eine Antwort. Nur für den Fußball gibt es zwei. Vor einigen Tagen stellte die Bundeszentrale für politische Bildung einen Instagram-Film online, in dem eine Influencerin mit Helmfrisur die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland als Keim von Rechtsruck und Pegida ausmachte. Denn damals, 2006, sei mit Schwarz-Rot-Gold auf der Straße zum ersten Mal hemmungslos gewedelt worden, also der Fahne des Bösen.

Die Bundeseinrichtung löschte das Video schnell, verbunden mit dem Hinweis, seine Veröffentlichung sei „ein Fehler“ gewesen. Der Film entspreche „inhaltlich und in der Umsetzung nicht den Qualitäts­ansprüchen“ der Bundeszentrale. Dass es zu diesem Urteil erst nach der Ausstrahlung kam, wirkt verwunderlich. Immerhin gab es erst einmal die Entscheidung, Steuergeld, das rein statistisch von vielen weißen Fahnenschwingern stammen dürfte, für den Film lockerzumachen. Und irgendjemand in der Behörde – vermutlich nicht ganz unten in der Hierarchie – hielt das Produkt auch für sendefähig. Der Verweis auf Qualitätsansprüche erscheint mindestens genauso merkwürdig.

Schließlich hält die Bildungszentrale bis jetzt mehrere Texte von ganz ähnlicher Güte und Stoßrichtung bereit, etwa das Buch „Spielfeld der Herrenmenschen. Kolonialismus und Rassismus im Fußball“, den Aufsatz „Extrem rechte Fußballfans und die Nationalmannschaft des DFB“
und eine weitere Ausarbeitung, die mit Verweis auf die sogenannte „Mitte-Studie“ Fußballfans generell unterstellt, sie würden (noch) mehr zu Rassismus und Nationalismus neigen als der Bevölkerungsdurchschnitt. Der wieder gelöschte Beitrag über die Fußball-WM als Mutter aller Rechtsrucke unterscheidet sich außerdem nicht besonders von diversen Medienbeiträgen zum Thema, etwa von n-tv, der vor deutschem Fanjubel warnt,

oder einem engagierten Stern-Text, dessen Autorin dazu aufruft, den „Fehler“ von 2006 nicht zu wiederholen.

Alles in allem lag der Kurzfilm, den die Bundeszentrale aus dem Netz nahm, also mitten im Mainstream der Zusammenhaltsmedien. Dafür, dass er trotzdem wieder verschwinden musste, gab es zwei Gründe. Zum einen nahm ihn nicht nur die eigentliche Zielgruppe wahr, die Fußball sowieso für ein Hindernis auf dem Weg zur guten Gesellschaft hält, sondern auch ein größeres Publikum darüber hinaus, das sich fragte, warum eine staatliche Behörde Zeit und Geld dafür erübrigt.

Zweitens untersteht die Bundeszentrale für politische Bildung dem Innenministerium, dessen Chefin Nancy Faeser genauso wie andere Mandatsträger den Fußball wegen seiner Breitenwirkung durchaus schätzt. Diese Popularität, so kalkulieren viele Politiker, macht den Sport zwar einerseits verdächtig, aus dem gleichen Grund aber auch attraktiv. Deshalb lauten die beiden konkurrierenden Antworten für den Fußball: Von ihm geht eine große Gefahr aus, aber er bietet den richtigen Kräften Möglichkeiten, nicht nur an Gratiskarten für den VIP-Bereich, sondern vielleicht auch an die hearts & minds der Bürger zu kommen. Und das schien Faeser – dieses Mal ohne Armbinde – für den Moment wichtiger.

Eine Kollegin von ihr übernahm gewissermaßen die 2022er Armbinde von ihr bei ihrem vielbeachteten Versuch, das Spiel zur Plattform für ihre Botschaft zu machen, nämlich Katrin Göring-Eckardt. Bekanntlich bat sie die Öffentlichkeit während der Vorrunde, sich einmal vorzustellen, wie es wäre, wenn nur weiße Spieler im deutschen Kader stünden.

Als sich darauf ein ganz ähnlicher Unmut erhob wie nach der Instagram-Veröffentlichung der Bundeszentrale, reagierte sie wie die staatliche Stelle: Sie löschte ihre Äußerung und ersetzte sie durch eine Erklärung, mit der sie in Wirklichkeit nichts zurücknahm, sondern ihre Weltsicht noch ein bisschen deutlicher machte.

Dass sie Fußball nicht für einen Mannschaftssport und Tore für eine Einzelleistung hält, zumindest dann, wenn Spieler mit dunkler Hautfarbe sie schießen, liegt vermutlich an ihrem begrenzten Zugang zum Thema. Aus einem ähnlichen Grund scheint sie auch nicht zu verstehen, warum jemand überhaupt in den Kader aufsteigt. Jedenfalls spielen Hautfarbe und andere Identitätskriterien keine Rolle, sondern das bei den Grünen glücklich überwundene Leistungsprinzip. Der entscheidende Punkt liegt allerdings in ihrer erklärten Absicht, den 21 Prozent, die einer Umfrage des WDR zufolge lieber mehr weiße deutsche Spieler sehen würden, eine Lektion zu erteilen. Der grünen Bundestagsvizepräsidentin fällt offenbar bis heute nicht auf, dass sie diesen 21 Prozent exakt gleicht, nur mit umgekehrtem Vorzeichen. Jedenfalls gehört sie nicht zu den 79 Prozent, die sich nicht für die Hautkolorierung der Kicker interessieren, sondern nur für das Geschehen auf dem Platz.

Die Hautfarbe mit bestimmten Fähigkeiten zu verbinden und eine Kategorie für wertvoller zu erklären als die andere – so etwas nennt man üblicherweise Rassismus. Aber wenn die Bundestagsvizepräsidentin das Thema Hautfarbe schon anschneidet und vor zu viel Weiß warnt, lässt sich die Frage auch für die ganze Gesellschaft stellen: Wo in Deutschland geht es wirklich noch homogen zu? Jedenfalls nicht in der Nationalmannschaft. Auch nicht in den Stadien, nicht auf Baustellen und in Werkhallen, nicht im öffentlichen Nahverkehr, also überall dort nicht, wo die Würdenträger der Republik höchstens kurz besuchsweise und mit großem Medientross auftauchen.

Wo aber dann? Wo liegen die weißesten Gebiete der Bundesrepublik, soziologisch betrachtet? Und wie sind sie zu bewerten? Reinsträume gibt es nämlich in Vielfaltsland durchaus, und das nicht zu knapp. Weiß wie frischer Schnee strahlt beispielsweise die Intendantenriege der ARD, der Verwaltungsrat des ZDF, die Bischöfe und Bischöfinnen der EKD-Nordkirche – was aber auch für die Gliedkirchen aller anderen Himmelsrichtungen gilt –, außerdem der Rat der EKD, die katholische Bischofskonferenz, der derzeit unvollständig besetzte Ethikrat wie auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen.

In diesem an das Bundesumweltministerium angebundenen Gremium saß übrigens einmal eine Professorin mit Migrationshintergrund, nämlich Lamia Messari-Becker, die als Jugendliche von Marokko nach Deutschland kam. Als einziges Mitglied sprach sie sich 2020 gegen die Idee eines sogenannten Zukunftsrats aus, der das Recht erhalten sollte, als nicht gewählte Körperschaft im Sinn der grünen Transformation in Bundestagsentscheidungen einzugreifen. Dieses Vorhaben nannte Messari-Becker verfassungswidrig, worauf die damalige Umwelt- und heutige Entwicklungshilfeministerin Svenja Schulze die Abweichlerin nicht wieder in den Beirat berief, obwohl sie gern weitergemacht hätte. Damit rettete die SPD-Frau sowohl Zusammenhalt als auch Homogenität, und zwar nicht nur die der Hautfarben.

Falls Migrationshintergrund automatisch als nichtweiß gilt, gehört die Bundestagsfraktion der Grünen dank Abgeordneten wie Lamya Kaddor und einigen anderen nicht ganz zur puren Zone. Aber fast.

Das Gleiche gilt selbstredend auch für den Parteinachwuchs.

Das Phänomen der höchstmöglichen Homogenität reicht weit über die Grünen hinaus. Nach der EU-Wahl beschwerte sich ein frisch ins Parlament befördertes Mitglied der Retortenpartei Volt, sie sei die einzige person of color unter 96 insgesamt aus Deutschland stammenden Abgeordneten. Aber auch innerhalb der Volt-Fraktion, deren Mitglieder aus mehreren Ländern kommen.

Natürlich gibt es keine heimliche Verabredung, überall dort, wo es um Intendanten- und Bischofsgehälter geht, um gut bezahlte Abgeordnetenmandate und karrierefördernde Politiknähe in irgendwelchen Räten, nur Personen mit hellem Teint zuzulassen. Das Schlüsselwort lautet Homogenität. Die Mitglieder dieser Kreise ähneln in ihren Biografien, den Ansichten, sogar der Sprechweise und bisweilen ihrer Gestik und Mimik einander so stark, dass sich die gleiche Hautfarbe ganz von selbst ergibt. Auf manchen Politikergruppenfotos fallen Würdenträgerinnen durch diese Konvergenz auf allen Gebieten durch eine so frappierende Ähnlichkeit auf, dass man sich ein bisschen an historische Darstellungen bestimmter Adelsfamilien erinnert fühlt.

In diesen Kreisen – nicht den Adelsfamilien, sondern den Wahlverwandten heute – gilt es als Zeichen besonderer Wachsamkeit, auf X das rare Beispiel einer Werbung zu posten, die eine traditionelle Familie zeigt, und darunter zu fragen: „Welche Gesellschaft soll das abbilden?“ Genau diese Frage lässt sich auch für das gute und gleichgestimmte Milieu stellen. Statt m/w/d gilt dort www: woke, westdeutsch, weiß. Natürlich unausgesprochen. Fast alle tonangebenden Zirkel des Landes setzen sich so zusammen. Dort akzeptiert man Ostdeutsche wie Katrin Göring-Eckardt natürlich problemlos, wenn sie den progressiven Überzeugungskanon noch etwas nachdrücklicher herunterbetet als andere und bei Thüringern, Sachsen und anderen misstrauisch Beäugten vor allem Transformationsmüdigkeit diagnostiziert.

Der Stern hätte mühelos auch einen Autor oder eine Autorin mit Migrationshintergrund gefunden, der oder die sich über die Phobie der WWWs selbst vor dem kleinsten Deutschlandfähnchen lustig macht. Diese Ansicht dürften sogar die meisten Landesbewohner mit Migrationshintergrund teilen. Gerade die bekommen allerdings in aller Regel keine Kolumnisten- und Buchverträge und auch sonst keine Einladungen auf www-Podien und in www-Zirkel. So, wie sich das ‚weiß‘ in www als Element der Homogenität praktisch von selbst ergibt, richtet sich auch die Auswahl der Migrationshintergründler natürlich nicht nach der Hautfarbe, sondern nach den Ansichten. Auf diesem Gebiet wünscht das Milieu ausdrücklich keine Buntheit.

Von einem Mihigru-Menschen erwartet es, dass er wiederholt und bestätigt, was wohlgesinnte www-Neolinke auch ohne dessen Hilfe für gut und richtig halten. Schert jemand aus wie Messari-Becker im Sachverständigenrat, nützt ihm die Herkunft gar nichts. Ihr ging es ähnlich wie dem Autor und Psychologen Ahmad Mansour, der den Stempel des „nützlichen Gehilfen des rechten Kulturkampfs“ (Frankfurter Rundschau) trägt, seit er auf muslimischen Antisemitismus und die verbreitete Gesellschaftsverachtung junger Muslime hinweist. Dass nicht einer wie Mansour auf den Posten des Antidiskriminierungsbeauftragten gehört, sondern die bestens grünvernetzte Kartoffelbeschimpferin Ferda Ataman, versteht sich unter den Gleichen und Guten von selbst.

Eine Schlussfolgerung aus dem Twitterbekenntnis von Katrin Göring-Eckardt und der von ihr ermunterten Gesellschaftsstudie lautet: Am nachdrücklichsten rufen die geschlossenen Kreise nach Diversität, die allergrößten Wert auf Gleichschritt, Gleichklang und Gleichdenk legen, die in Vierteln ohne größere Migrationskonflikte und BioCompany-Markt leben, ihre Kinder garantiert nicht in eine Schule stecken, auf der nur noch eine Minderheit Deutsch spricht, und die selbstverständlich einen längeren Wortbeitrag spenden würden, um zu erklären, wie sie ihr ‚wir haben Platz‘-Transparent am Fenster wirklich meinen, nämlich, ahem, doch etwas anders, sollten tatsächlich zwei bis drei Migranten aus Nigeria draußen stehen und klingeln. Man bleibt gern unter sich, räumlich, sozial und in der Weltanschauung.

Die Forderung aus den reinen Gefilden nach Diversität und ihrer Akzeptanz richtet sich folglich an andere. Sie dient der Erziehung beispielsweise von Fußballfans und generell zur gefälligen Belehrung aller Nichtwohlgesinnten. Bei der Buntheit nach dem Bild der Monochromen handelt es sich schließlich um kein Spaßvergnügen, sondern um ein Züchtigungsinstrument.

Es gibt allerdings ein Gebiet, auf dem sich das Steinmeier-Wir mehr von Mitkämpfer of color wünscht, und zwar dringend. Und das steht auch im Zusammenhang mit Züchtigungswünschen. Aus taktischen Gründen konnten es die Guten und Gleichen nicht so betonen: Aber bei ihnen herrscht ein tiefes Missvergnügen darüber, dass bei den Gegen-Rechts-Demos der vergangenen Monate kaum Mihigrus mitzogen, obwohl die Veranstaltungen ja gerade mit der Mär von einer angeblich auf einer zweiten Wannseekonferenz geplanten Massendeportation von Dunkelhäutigen begründet wurde. Wer wirklich eine garantiert weiße deutsche Umgebung erleben will, der geht lieber nicht in den Pony-Club auf Sylt, sondern auf eine Großkundgebung gegen den Faschismus in München oder in einer anderen Metropole.

Hier und da gesellte sich bei den Aufmärschen von Januar bis Juni ein Block von River to the Sea-Flurbereinigern mit passenden Flaggen dazu, sicherlich. Aber gerade diese Klientel wollten die Organisatoren dort lieber nicht sehen, wegen Mitte der Gesellschaft etcetera. Schließlich heißt es traditionell aus der gehobenen Gesellschaftsetage: ‚Hamas-Achmed, blamier mich nicht/unterstütz mich nicht unter den Linden/wenn wir nachher beisammen sind/ wird Paus für uns beide Geld finden.‘

Auch bei der Blockadeaktion in Essen gegen den AfD-Parteitag meldeten sich auffallend wenige Nichtweiße zum Dienst. Und das, obwohl die www-Verantwortlichen den entsprechenden Aufruf vorher auch auf Arabisch, Türkisch und Kurdisch herausschickten. Warum eigentlich nicht auch auf Chinesisch? Immerhin leben 200.000 Chinesen dauerhaft in Deutschland. Und hier folgt die zweite zentrale Erkenntnis: Verbündete finden die wohlgesinnten Anhänger der Gesellschaftstransformation nicht irgendwo unter den Migranten. Nicht unter Ostasiaten, nicht unter zugewanderten Spaniern, noch nicht einmal bei vielen Afrikanern mit neuem Wohnsitz in Europa. Sondern unter Muslimen mit Herrschaftsanspruch, also denjenigen, die ebenfalls eine große Transformation anstreben, wenn auch eine mit abweichendem Endziel.

Aber beim Ressentiment gegen den Westen können sich beide erst einmal zum vereinten Marschieren treffen, bevor es dann ans getrennte Schlagen geht. Das Motto vom schuldigen Westen vereint vorläufig beide, wobei die einen den kolonialen Westen meinen, die anderen den dekadenten. Die zeitweiligen Vorteile dieser Allianz begreift zurzeit kein Politiker im Westen so konsequent wie Jean-Luc Mélenchon, Führer der französischen Volksfront und Pate des Islamo-Gauchisme. Einer seiner wichtigsten Trommler, der Publizist Edwy Plenel, schrieb 1972 nach dem Mord der Terroristen des Schwarzen September an elf israelischen Sportlern während der Olympischen Spiele in München unter dem Pseudonym, „Joseph Krasny“: „Kein Revolutionär kann sich vom Schwarzen September distanzieren. Wir müssen ihre Aktivisten bedingungslos verteidigen.“

Plenel entschuldigte sich nie für diesen Satz. Für Mélenchon und ihn stellen die Muslime in Frankreich Opfergruppe und revolutionäres Subjekt zugleich dar. Die Lage der französischen Juden kümmert sie erklärtermaßen nicht. Auch die Köpfe der Volksfront gehören zur weiß-woken westenhassenden Schicht. Ihr überhaupt nicht buntes, sondern bestenfalls zweifarbiges Zweckbündnis schließen sie im vollen Bewusstsein dessen, was sie tun. Dass nahezu die gesamte Grünen-Riege nach der zweiten Wahlrunde in Frankreich am Sonntag dem antisemitischen Giftzwerg Tribun Mélenchon gratulierten, zerstört hoffentlich letzte Illusionen über die deutsche Partei, die hier und da in den guten Vierteln mit den hohen Decken bei unpolitischen Leuten herrschten.

Wer sich jetzt noch die Geschichte von der eigentlich bürgerlichen und nur am Rand ein bisschen verrückten Truppe aufbinden lässt, gehört entweder selbst nicht zum Bürgertum. Oder er will sich in seiner selbstgewählten Illusion um keinen Preis stören lassen.

Ein Jürgen Trittin schickt seine herzlichen Kampfesgrüße ganz durchdacht an die Genossen der islamolinken Front in Paris, vermutlich fühlt er sich dabei noch einmal richtig jung. Eine Katharina Dröge jubelt möglicherweise aus dem gleichen Grund, der auch Katrin Göring-Eckardt beim Twittern über die Nationalmannschaft leitet, nämlich Dumm- und Blindheit.

Für alle, die nicht zu den Reinen und Gleichen gehören, kommt es jetzt darauf an, den eigenen Blick für die Feinde der freien Gesellschaft einerseits zu schärfen, aber auch für mögliche Verbündete. Denn auch viele Migranten und Kinder von Migranten wollen – anders als der www-Adel – nicht in einer Gesellschaft des Islamo-Gauchisme leben. Sie wären bereit, dagegen zu kämpfen. Ihnen bedeutet ‚Vielfalt‘ etwas grundlegend anderes als einer Göring-Eckardt. Vor allem nehmen sie diesen Begriff in seiner eigentlichen Bedeutung ernst.

Es verhält sich sehr viel ernster, aber trotzdem grundsätzlich genau so wie beim Fußball: Hie wie da weiß niemand, ob er zum Schluss als Sieger auf dem Platz steht. Aber wer nicht hoffnungslos untergehen will, sollte zumindest die Aufstellung des Gegners kennen.


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