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Roland Wiesendanger und die Labor-These

Woher kommt Corona? Faktencheck zum ARD-Faktencheck

Nun greift auch die ARD die Vermutung an, das Corona-Virus stamme aus dem Labor. Dabei geht es nicht um Schuldfragen, sondern darum, ob wegen der Vertuschung durch führende Virologen wie Christian Drosten falsche medizinische Maßnahmen wie die Vielfach-Impfung ergriffen wurden.

imago Images/Christian Grube

Ist das verheerende Corona-Virus ein Produkt von übereifrigen, vielleicht sogar nur geldgierigen Virologen? Stammt es aus einem chinesischen Labor, wo es mit Hilfe von Geld und Wissenschaftlern aus den USA, Großbritannien und auch Deutschland erschaffen wurde? Diese Frage stellt sich immer drängender. Dabei geht es nicht nur um eine „Schuldfrage“. Viel hängt daran.

Denn wenn es menschlichen Ursprungs ist, dann müsste sein Bauplan bekannt sein. Möglicherweise ergeben sich daraus andere Behandlungsnotwendigkeiten. So gehen viele Forscher davon aus, dass dem ursprünglichen Virus Eigenschaften vermittelt wurden, die es besonders schnell ansteckend machen; es wegen der dann schnellen Mutation aber auch in der Wirkung abschwächen. Dann aber ist eine Impfstrategie wirkungslos, und das könnte die Ursache dafür sein, dass die Effizienz der derzeitigen Vakzine schnell abnimmt und sich der Wirkungslosigkeit annähern könnte.

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Roland Wiesendanger über Corona und Gain-of-Function: "aufhören, damit herumzuspielen"
Der Laborthese steht die „Fledermausthese“ gegenüber – das Virus habe sich dadurch übertragen, dass es von einer Fledermaus auf einen Menschen übergesprungen sei. Insbesondere die Grünen ergänzen diese Entschuldigung mit der Behauptung, wegen des Klimawandels habe die Zahl der Fledermäuse rapide zugenommen – eine allerdings bislang ohne Fakten vorgebrachte Behauptung. In den USA und Großbritannien findet dazu eine breite Debatte statt, die auch dazu geführt hat, dass sich beide Länder von der „Zero-Covid“-Strategie verabschiedet haben. In Deutschland hat die Debatte bislang der Hamburger Professor für Physik Dr. Roland Wiesendanger vorangetrieben. TE hat darüber mehrfach mit ihm gesprochen und die Interviews veröffentlicht.

Allerdings unterscheidet sich die Debattenlage in Deutschland von der in den angelsächsischen Ländern: In Deutschland wird Wiesendanger als Außenseiter abgetan. Insbesondere der einflussreiche Virologe Christian Drosten versucht sich zu schützen, indem er Wiesendanger als „extreme Persönlichkeit“ herabsetzt und jedes angebotene Gespräch verweigert. Nicht ohne Grund: Drosten hat sich ursprünglich einer Gruppe von Wissenschaftlern angeschlossen, die diese Forschung ohne Regulierung vorwärts treiben wollte, nachdem sie zunächst wegen ihrer offenkundigen Gefährlichkeit etwa in den USA verboten worden war und entsprechende Vorhaben auch in Deutschland diskutiert wurden. Drosten hat bislang die Fledermausthese favorisiert.

In diese Debatte hat sich jetzt auch der umstrittene „Faktenchecker der ARD“ eingemischt und sich gegen Wiesendanger positioniert. Die Absicht ist durchschaubar: Drosten soll vom Vorwurf freigesprochen werden, er habe die gefährlichen Machenschaften zulasten der Menschheit „vertuscht“ (Wiesendanger), auch, um von eigener Verantwortung abzulenken.

Wir dokumentieren im Folgenden die Stellungnahme von Wiesendanger zu den Behauptungen der selbsternannten „Faktenchecker“. Wiesendanger benennt die dazu maßgeblichen Dokumente:

Faktencheck zum Faktencheck

In einem Beitrag vom 16.02.2022 konzentrieren sich die Faktenchecker der ARD auf das Thema „Woher kommt das Coronavirus?“ und offenbaren jedem informierten und kritischen Leser einmal mehr, was Faktenchecks in der heutigen Zeit wert sind: nichts, wie Sie im Folgenden Punkt für Punkt erfahren werden.

Der ARD-Faktenchecker behauptet:

„Eine Laborherkunft des Coronavirus hätte auf politischen Druck gezielt vertuscht werden sollen. Handfeste Beweise hat Wiesendanger nicht.“

Bewertung: Die Aussage des zweiten Satzes ist falsch.

In diversen Interviews der vergangenen Wochen habe ich wiederholt dargelegt, dass es drei öffentlich zugängliche und verifizierbare Dokumente gibt, die den Sachverhalt der Vertuschung belegen: 1. Die Email-Korrespondenz von Dr. Anthony Fauci aus dem Zeitraum Januar bis März 2020; 2. Der offene Brief in der Medizinzeitschrift „THE LANCET“ vom Februar/März 2020, unterschrieben von 27 Virologen, darunter Herr Christian Drosten; 3. Die eigenen Aussagen von Herrn Drosten in seinem 40. NDR-Podcast Interview.

Der ARD-Faktenchecker schreibt:

„Fledermaus-Proben von SARS-verwandten Viren hätten ergeben, dass nur eine Mutation nötig sei, um eine Furin-Spaltstelle zu entwickeln“ und bezieht sich dabei auf eine Aussage von Herrn Drosten basierend auf einer Preprint (Vorab)-Studie.

Bewertung: Unkritische Übernahme der Aussage von Herrn Drosten.

Tatsache ist, dass sich bereits am 16.12.2021 ein Fachexperte aus Seattle, Jesse Bloom, wie folgt auf Twitter zu dieser Preprint-Studie von Herrn Drosten mit folgenden Worten geäußert hat: „The part of this paper that suggests furin-cleavage site might be present in two of these SARSr-CoVs as minor variant is embarrassingly bad science that shouldn’t be amplified.”

Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die gleichen Medien erst vor kurzem den Twitter-Kommentaren von Herrn Drosten sehr große Bedeutung zugemessen haben, in Reaktion auf meine Interviews gegenüber der NZZ und dem Cicero, ist es doch erstaunlich, dass kritische Twitter-Kommentare aus der Fachwelt gegenüber den Behauptungen von Herrn Drosten von den Faktencheckern übersehen werden.

Der ARD-Faktenchecker schreibt:

„Eine wissenschaftliche Studie im Science Magazine zeigt allerdings auf, dass die Wohnorte der allerersten im Dezember 2019 dokumentierten Covid-19 Fälle sich um die beiden Wildtiermärkte Huanan und Yangchahu ballen. Das Wuhan Institute of Virology, wo das Virus laut Wiesendanger freigesetzt worden ist, befindet sich auf der anderen Seite des Yangtze Flusses.“

Bewertung: Unkritische Übernahme von Aussagen.

Tatsache ist, dass der Autor der zitierten Studie im Science Magazine lediglich Bezug nimmt auf die allerersten im Dezember 2019 dokumentierten Covid-19 Fälle, wobei er damit die offiziell dokumentierten Fälle der chinesischen Regierung meint und deren Glaubwürdigkeit voraussetzt. Es gibt jedoch mittlerweile unzählige Hinweise auf frühere COVID-19 Infektionscluster, welche auf das Wuhan Institut für Virologie zurückgehen (siehe beispielsweise ein „Fact Sheet“ der amerikanischen Regierung von Anfang 2021 bis hin zu mehreren unabhängigen Zeugenaussagen eines Laborunfalls Ende August /Anfang September 2019 (internes DARPA-Dokument, Report des US-Repräsentantenhauses vom Herbst 2021, u.a.).

Der ARD-Faktenchecker behauptet:

„Wiesendangers Studie nicht wissenschaftlich fundiert. Als Quellen nutzte er beispielsweise Youtube-Videos oder Artikel der bei Verschwörungstheoretikern beliebten „Epoch Times“.

Bewertung: Die Aussage ist falsch.

Der ARD-Faktenchecker wiederholt einmal mehr die Aussage vom Februar 2021, dass ich in meiner Studie über den Ursprung der Corona-Pandemie einen Artikel aus der bei Verschwörungstheoretikern beliebten „Epoch Times“ zitiert hätte. Dies ist falsch. Ich habe aus der „Epoch Times Singapore Branch“ zitiert. Wer als Journalist diesen Unterschied nicht kennt, der kennt sich bedauerlicherweise nicht einmal auf seinem eigenen Fachgebiet aus. Die „Epoch Times Singapore Branch“ wurde bereits mehrfach international für hochwertigen Journalismus ausgezeichnet – eine Ehrung, von der einige deutsche Medien nur träumen können.

Der ARD-Faktenchecker schreibt:

„Eine Expertengruppe auf Betreiben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) war fast zeitgleich in einem Bericht zur Herkunft des Coronavirus zu dem Schluss gekommen, dass weiter unklar sei, woher genau der Erreger stamme – vor allem, weil die chinesische Regierung Einblicke in wichtige Dokumente verweigerte. Dennoch kamen die 34 Experten zu dem Schluss, dass es „extrem unwahrscheinlich“ ist, dass SARS-CoV-2 aus dem Labor stammt.

Bewertung: Die Aussage ist veraltet und bewusst irreführend.

Bereits kurz nach Bekanntmachung der Aussage durch den Vorsitzenden der gemeinsamen China-WHO-Kommission, dass ein Laborunfall „extrem unwahrscheinlich“ ist, hat der Generaldirektor der WHO dieser Aussage der Kommission widersprochen und erklärt, dass nach wie vor alle Szenarien des möglichen Ursprungs der Corona-Pandemie auf dem Tisch wären. Im Sommer des vergangenen Jahres erklärte dann der Vorsitzende der gemeinsamen China-WHO-Kommission, Peter Ben Embarek, im dänischen Fernsehen, dass die internationalen Mitglieder der Kommission vor Ort in China nicht frei waren in ihren Untersuchungen und in den Formulierungen, welche in den Abschlussbericht eingeflossen sind. Tatsächlich würde er einen Laborunfall zu den wahrscheinlichsten Hypothesen zählen.

Es verwundert in diesem Zusammenhang, dass Faktenchecker von öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland mittlerweile nicht nur uninformiert sind, sondern sich auch noch als Sprachrohr der kommunistischen Partei Chinas engagieren. Es bedarf verstärkt wirklicher Qualitätsmedien, um solchen Entwicklungen in Deutschland Einhalt zu gebieten.

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