Die Kündigung der Fraktionsgemeinschaft mit der CDU beschlossen die CSU-Bundestagsabgeordneten 1976 im oberbayerischen Wildbad Kreuth mit 30 zu 18 Stimmen. Franz Josef Strauß wollte damit nicht nur seinem Zorn über die knapp verlorene Bundestagswahl Luft machen, wie viele behaupteten. Er dachte strategisch. Aber von strategischen Denken kann schon lange bei allen Parteien nicht die Rede sein.
Mit dem Tagungsort der CSU von Wildbad Kreuth, den die Hanns-Seidel-Stiftung 2016 aufgab, ist wohl auch der Genius Loci von der ehemaligen bayerischen Staatspartei gewichen. Jedenfalls ist er ihr nicht nach Kloster Seeon gefolgt, wo die CSU seitdem zu Jahresbeginn tagt – genau gesagt: die Landesgruppe der CSU in der Unionsfraktion im Bundestag.
In diesem Jahr steht eigentlich nur ein Ereignis im Mittelpunkt der CSU-Klausur: der Besuch der Bundesvorsitzenden der CDU – SPIEGEL online notiert:
Was SPON sonst noch über CDU und CSU im Klosterseeon schreibt, ist eindeutig kein Spiegel-Märchen, dazu klingt es zu langweilig. Zitieren wollen wir noch:
„Was die CSU-Führung fürs Erste will, ist: Ruhe. In Bayern soll die Koalition mit den Freien Wählern so geräuschlos wie möglich regieren, in Berlin wünscht man sich das ebenso von der Großen Koalition mit den Sozialdemokraten. Diskussionen um Merz, die Kanzlerkandidatur oder was auch immer stören da nur.”
Wie gesagt: Wir geben Nachricht vom Ende der einst eigenständigen CSU.