Das Klimaziel, den Temperaturanstieg auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen, hält der Meteorologe Sven Plöger für kaum mehr erreichbar. Dazu seien „radikale Einschnitte“ notwendig, wie etwa das Ende des Individualverkehrs. Das sagte der Fernsehmoderator, der mit der Sendung „Das Wetter im Ersten“ bekannt wurde, der Rheinischen Post am Montag.
Schon für 2026 sei mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent die 1,5-Grad-Erwärmung überschritten. „Wenn wir keinen echten Klimaschutz bis Ende des Jahrhunderts schaffen, werden zehnjährige Dürren mitten in Europa gewöhnlich. Jetzt ist eine fünfjährige Dürre mit kurzer Unterbrechung schon außergewöhnlich“, sagte Plöger. Aktuell sei eine Erwärmung von 1,2 Grad erreicht.
„Ich glaube, dass unsere Gesellschaft noch nicht richtig kapiert hat, wo wir wirklich stehen. Die Entwicklungen werden uns noch überrollen“, warnte der Meteorologe. Er räumte ein: „Dieses Ziel werden wir nicht mehr packen. Punkt. Denn die Radikalität der Schritte, die für 1,5 Grad jetzt sofort notwendig wäre, würde vermutlich keine Gesellschaft weltweit mitgehen.“
Plöger gesteht also ein, dass die Pariser Klimaziele ohne gesellschaftliche Verwerfungen gar nicht möglich sind. Was der Meteorologe ausschließt, könnten aber Ideologen durchaus als Steilvorlage aufnehmen. Es kristallisiert sich klar heraus, dass auch E-Fuels, Wasserstoff- und E-Autos, die zur Lösung empfohlen werden, in letzter Instanz nur ein Taschenspielertrick sind – sollte man sich tatsächlich grüner Klimapolitik verschreiben, dann muss das Auto ganz weichen.