Einige korrigieren ihre ungeprüft übernommenen Meldungen über Hetzjagden in Chemnitz. Andere verbreiten die Falschnachricht einfach weiter und andere drücken sich um klare Worte herum.
Der Blog Publico zieht aus einem zähen Wortwechsel mit Mitarbeitern des Regierungssprechers den Schluss: »Merkel und Seibert lassen „Hetzjagd“-Vorwuf fallen«. Das wäre denn doch ein Wunder, wenn Merkel jemals einen Fehler zugeben würde. Wie sie so etwas macht, vermittel BILD mit einem heutigen Zitat, mit dessem Ton Merkel über Merkel in der Tat alles sagt:
Eigentlich fehlt nur noch, es war zwar nicht so, aber es hätte so sein können. Aber davon ist Merkels gerade zitierter Spruch ja nicht wirklich entfernt.
Was sich leider nicht überraschend abzeichnet, ist, dass fast niemand offen zugibt, eine einzige Nachricht einfach ungeprüft nachgeschrieben und nachgesendet zu haben.
Falls Sie, werte Leser in Ihrer Regionalzeitung, im Radio, von Politikern und anderen Bürgern des öffentlichen Lebens, wo auch immer von aufrechten Leuten hören, die sagen, tut mir leid, ich hätte mich vorher informieren sollen, dann schreiben Sie uns bitte.
„Wer in Chemnitz von einem Lynchmob spricht, weiss nicht, was ein Lynchmob ist. Wer jeden AfD-Wähler zum Nazi macht, weiss nicht, was ein Nazi ist. Wer Sarrazin zu einem Ideologen des rassenreinen Ariertums macht, hat keine Ahnung, was ein solcher Ideologe denkt, sagt und schreibt. Wer vorschnell «Nazi» ruft, ist genauso dumm wie der Idiot, der die Hand zum Hitlergruss erhebt.“
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