WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hat für kommende Woche den Notfallausschuss einberufen. Anlass ist die Ausbreitung des Affenpocken-Virus. Der Ausschuss soll, wie DPA laut Medienberichten meldet, am 23. Juni tagen und entscheiden, ob es sich um eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC) handelt – wie sie seit Ende Januar beim Corona-Virus Sars-CoV-2 gilt. Es wäre die höchste Alarmstufe der Weltgesundheitsorganisation WHO. Sie hat keine unmittelbaren Folgen, sondern eine appellative Funktion für die Mitgliedsländer.
Der WHO wurden bis Dienstag, wie DPA laut Zeitungsberichten meldet, weltweit mehr als 1600 Fälle von Affenpocken und fast 1500 Verdachtsfälle aus 39 Ländern gemeldet. In 32 dieser Länder gab es vor Mai keine bekannten Fälle. In den anderen sieben Ländern in Afrika grassiert das Virus seit Jahrzehnten. Bislang wurden 72 Todesfälle in Afrika gemeldet.
Die Sorge der WHO beziehe sich auf drei Bereiche, sagte Tedros laut DPA: das Virus verhalte sich ungewöhnlich, es seien immer mehr Länder betroffen und damit sei eine koordinierte Reaktion nötig. „Wir wollen nicht warten, bis die Situation außer Kontrolle geraten ist“, wurde WHO-Spezialist Ibrahima Socé Fall zitiert.