Eugen Sorg schreibt in der Basler Zeitung: »Kein anderer Politiker Europas ist in seinem Land so beliebt wie Orban. Die Wirtschaft boomt, Arbeitskräfte sind gesucht. Und ein kleines, aber wichtiges Detail: Juden können mit Kippa und Kaftan durch Budapest spazieren, ohne Angst zu haben, bespuckt oder geschlagen zu werden. Anders als in Brüssel, Paris oder Berlin ist in der ungarischen Hauptstadt in den letzten Jahren keine antisemitische Gewalt mehr registriert worden. Es gibt kaum muslimische Migranten im Land.«
Sorg: »Im Gegensatz zum ungarischen Regierungschef ist die EU-Kommission nicht demokratisch legitimiert. Die 27 Kommissare werden von ihren Regierungen ernannt, die immer öfter nur eine Minderheit der Bevölkerung repräsentieren.«
Aus Washington berichtet Die Presse: »Der polnische Wunsch nach einer ständigen US-Militärbasis in dem Land stößt bei US-Präsident Donald Trump auf offene Ohren. Diese Bitte werde von seiner Regierung „sehr ernsthaft“ geprüft, sagte Trump am späten Dienstagabend bei einem Treffen mit dem polnischen Staatschef Andrzej Duda im Weißen Haus.«
»Dänemarks großer öffentlich-rechtlicher Fernseh- und Radiosender Danmarks Radio baut 375 bis 400 Stellen ab. Das gab der Sender am Dienstag bekannt. Regierung und Dänische Volkspartei hatten sich zuvor darauf geeinigt, dem öffentlich-rechtlichen Sender Danmarks Radio 20 Prozent der Mittel zu kürzen. Im Vertrag heißt es, DR solle sich vor allem auf Inhalte konzentrieren, die nicht von privaten Anbietern gebracht werden.« Das berichtet Der Nordschleswiger. Auch die Luxus-Tage der Öffentlich-Rechtlichen werden auf Dauer dem Klimawandel in den Medien nicht entgehen.
»Der weltgrößte Schifffahrtskonzern Maersk hat erstmals ein großes Containerschiff durch die Nordostpassage geschickt. Die „Venta Maersk“ nahm auf dem Weg vom russischen Wladiwostok nach Europa nicht die übliche Route durch den Suezkanal, sondern die „Abkürzung“ durch das Eismeer nördlich von Russland … Ziel ist St. Petersburg … das Beringmeer, vorbei am Nordpol und durch die Barentssee war bis vor kurzem nur mit Hilfe von Eisbrechern passierbar. Durch den Klimawandel wird sie besser und besser schiffbar … Sie könnte die Reisezeit zwischen den Kontinenten um bis zu 40 Prozent verringern, was Reedereien enorme Treibstoff-Ersparnisse brächte.» Stand in der FAZ.
Die einen wollen den Klimawandel, der seit Urzeiten das Leben auf der Erde im Ergebnis zum Besseren von immer mehr Menschen veränderte, durch Konferenzen und Papiere aufhalten. Die anderen nutzen ihn.
Die einen wollen ihre zentralistischen Bürokratien in EU (und UN) noch weiter von den Bürgern der allein demokratisch legitimierten Staaten entfernen. Die anderen sagen, nicht mit uns. Frankreich gehört seit jeher zu den zweiten, tut nur dann so, als würde es mit Berlin und Luxemburg am Super-Nationalstaat EU arbeiten, wenn es Paris nützt. Im Ergebnis sind Berlin und Luxemburg umzingelt von Völkern, die in ihren Ländern selbst bestimmen wollen und auch werden, wie sie leben wollen – EU und UN hin oder her.
Wenn Berlin (als Synonym für die noch herrschende Meinungsklasse) das endlich merkt, wird es in Deutschland selbst Bewegungen in den historisch gewachsenen Regionen geben, die sagen: Wir wollen als Bundesländer die Kompetenzen haben wie die Einzelstaaten in den USA. Es wäre dorch ein schöner Treppenwitz der Geschichte. Bei den Vereinigten Staaten von Amerika setzten sich am Ende die Zentralisten durch, die sich Föderalisten nannten. In Europa profitieren Freiheit und Recht, wenn sich Konföderationen dezentraler Gemeinden und Regionen innerhalb der größeren Staaten durchsetzen und Konföderationen von Konföderationen in ganz Europa.
Parallel zum Klimawandel von Mutter Erde gesellt sich in Europa und im ganzen Westen der politische Klimawandel. Unaufhaltsam sind beide. Noch sind es viele, die das Ausmaß dieser Lawine – mitten in derselben – nicht merken. Aber dass die Erde sich bewegt, merken ja auch die meisten nicht.