Union und SPD haben schwerpunktmäßig Wähler, die nicht mehr im Erwerbsleben stehen, die Linke solche, die das nicht mehr lange tun und die anderen jene, die dort noch lange sein werden.
Der aktuelle Pegelstand der Parteien in einer Umfrage von Infratest dimap am 24. und 25. Juli mit 1.097 Befragten bestätigt den Trend der letzten Monate bei einer fiktiven Bundestagswahl. Hier verlängert Europe Elects auf die Fraktionen im EU-Parlament, was insofern richtig ist, als es sich bei den Wahlen zum EU-Parlament ja um keine Europawahlen handelt, wie der Sprachgebrauch von Politik und Medien ist, sondern um etwa gleichzeitig stattfindende nationale Wahlen:
Field work: 24/07/18 – 25/07/18 Sample size: 1,047#Germany
Daten von You Gov auf Europe Elects zeigen die viel interessantere Verteilung von Altersgruppen auf Parteien, machen klar, in welchen Alterskohorten die einzelnen Parteien am besten abschneiden, oder anders ausgedrückt, wie alt oder jung die Parteien nach Wählern in ihrer größten Altersgruppe sind.
39 Prozent der Unionswähler und 24 Prozent der SPD-Wähler sind über 65 Jahre alt, 14 Prozent der Linke-Wähler 45 bis 64. Aber 23 Prozent der AfD-Wähler sind im Alter von 25 bis 44 Jahren – und 24 Prozent der Wähler der Grünen sowie 14 Prozent der FDP-Wähler 18 bis 24 Jahre jung.
Diese Altersverteilung ist nicht mit ideologischer Nähe zu erklären. Vielmehr sagt sie sehr viel darüber, in welcher Generation man welche Parteien vom Lebensgefühl her wählt oder nicht, mit welcher Wahl man sich zeigen kann oder nicht. Union und SPD leben schwerpunktmäßig von Wählern, die nicht mehr im Erwerbsleben stehen, die Linke von solchen, die das nicht mehr lange tun und die anderen von denen, die noch lange die Folgen von politischem Handeln oder Unterlassen direkt spüren werden. Eine parallele Betrachtung von Medien wäre sehr aufschlussreich.
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