Am Dienstagnachmittag dieser Woche lud der Präsident des Bundesverfassungsschutzes Thomas Haldenwang (CDU) in Berlin ihm gewogene Journalisten zu einem Gespräch. Der Chef des Inlandsgeheimdienstes mit äußerst geschärftem Blick auf das rechte politische Spektrum präsentierte sich in blendender Gastgeberlaune.
Noch vor knapp zwei Wochen warnte CDU-Mann Haldenwang im Gestus eines Politikers die Bundesbürger vor vermeintlichen Gefahren durch die Alternative für Deutschland, die sie nicht wahrnehmen würden. Der Verfassungsschutzchef rief am 11. Januar die Bevölkerung sogar zur Gegenwehr auf.
Es sei notwendig, „dass die Mitte der Gesellschaft, die schweigende Mehrheit in diesem Land, wach wird und auch endlich klar Position bezieht gegen Extremismus in Deutschland“, äußerte Haldenwang in einem Interview des linken ARD-Magazin „Kontraste“. Just genau in der Zeit als das SPD-nahe Aktivistenportal „Correctiv“ am 10. Januar seine Story von einer angeblichen Wannseekonferenz 2.0 durch AfD-Politiker in die Welt setzte.
Plötzlich wird dieser Tage Haldenwangs Appell Wirklichkeit: Es demonstrieren nicht nur der Ampelregierung wohlgesinnte Bürger, sondern auch noch Regierungsmitglieder und Funktionäre, organisiert durch Regierungsparteien und vermeintliche Nicht-Regierungsorganisationen, die mit Millionen Euro durch die Regierung unterstützt und finanziert werden.
Kein Zufall scheint offensichtlich das detaillierte Wissen von Haldenwangs Verfassungsschutz über das sogenannte „Geheimtreffen“ im Potsdamer Hotel „Landhaus Adlon“ sogar vor dem Termin am 25. November 2023 zu sein.
Geheimdienstchef Haldenwang sprach zunächst vor den geladenen Journalisten, er sei beeindruckt und glücklich über das jetzige Engagement der Bürger, die jetzt gegen die Gefahr durch die Alternative für Deutschland demonstrierten.
Nach dem Gespräch scharten sich noch ausgewiesen linke Journalisten im Beisammensein um den Verfassungsschutz-Präsidenten, berichten Teilnehmer. Dabei hörten sie, dass Haldenwangs Verfassungsschutz schon seit Anfang November, also vor dem sogenannten „Geheimtreffen“ mit Lesung eines umstrittenen Autors, ganz genau über die Gruppe der Eingeladenen in dem Potsdamer Hotel sehr gut Bescheid wusste.
Haldenwangs Leute ermittelten, wer dort hinkommt, wann und wo: „Wir kennen sie alle.“
Der Verfassungsschutz wusste fast alles, so Teilnehmer, unter anderem auch, dass die Eingeladenen des Potsdamer Treffens ausdrücklich keine Aufzeichnungen vereinbart hatten.
Denn laut Sicherheitsinsidern, wie Tichys Einblick vertraulich informiert wurde, besitze das SPD- und Grünen-nahe „Correctiv“ nach eigenen Angaben Wortprotokolle des Treffens. Was darauf schließen lasse, dass die Kommunikation der Teilnehmer aufgezeichnet wurde. „Correctiv“ habe ja zudem selbst behauptet, sie seien im Besitz von Wortprotokollen. Allerdings sollten die vermeintlichen Gedächtnisprotokolle angeblich von Teilnehmern stammen.
Die „Correctiv“-Inszenierung mündete merkwürdigerweise am 17. Januar dann noch in eine von langer Hand geplante szenische Lesung aus deren Recherchen im Berliner Ensemble.
Doch wie sind ausführliche Wortprotokolle wirklich entstanden? Durch einen Teilnehmer oder technische Abhörmittel? Denn wer hat schon ein so gutes Gedächtnis.
Sicherheitsinsider berichten, dass ein „nachrichtendienstliches Mittel“ in einer Wanduhr des Konferenzraumes im Potsdamer Hotel gefunden worden wäre – also eine klassische Wanze.
Ob das nun stimmt, weiß ganz allein der Verfassungsschutz oder eventuell die Staatsanwaltschaft in Potsdam, wenn sie wegen einer vermutlichen Abhöraktion des Treffens ermitteln sollte.