Amerikanischer Ehrengast kommt nach Berlin: Der ehemalige US-Präsident Barack Obama beglückt am Mittwoch rund 17.000 Zuschauer in der Mercedes Benz Arena mit einem „Evening with Barack Obama“ – so heißt die Veranstaltung. Das günstigste Ticket für die Veranstaltung: 60 Euro. Das teuerste: 607 Euro. Damit ist das teuerste Ticket fast neun mal so teuer wie das teuerste Ticket für ein Fußballspiel des Berliner Erstligisten Herta BSC. So gut wie ausverkauft ist die Mercedes-Benz-Arena trotzdem.
Seit 2017 ist Obama nicht mehr Präsident in den USA. Gefeiert wird er trotzdem noch immer, wie ein Popstar. Er verhält sich irgendwie auch so: Immerhin tourt er durch die Welt. Wie ein Popstar eben. Am heutigen Samstagabend wird er zum Beispiel in Zürich auftreten. Am Montag steht dann die holländische Hauptstadt Amsterdam in seinem Terminkalender. Und dann geht’s für „Mister President“ schließlich nach Berlin.
In Berlin und Zürich wird Klaas Heufer-Umlauf die große, ganz große Ehre haben, den politischen Popstar zu interviewen. In Berlin in der Mercedes Benz Halle, in der sonst Stars wie Beyonce, Madonna, The Rolling Stones, die Toten Hosen und viele weitere auftreten. Wie viel Geld Obama als Honorare für seine Veranstaltungen bekommt, wollen der Veranstalter laut Südkurier nicht mitteilen. Vertragliche Schweigepflicht und so. Gering können sie aber nicht gerade sein: Immerhin kostet das günstigste Ticket für Obamas Veranstaltung in etwa so viel wie die teuersten Karten für ein Herta-Heimspiel. Diese Honorare sollen laut Tagesspiegel Obamas gemeinnützigen Organisationen zufließen. Eigentlich ein toller Grund. Da müsste er ja eigentlich kein Geheimnis draus machen. Aber halt auch nur eigentlich.
Nicht nur über Obamas Honorar für die Veranstaltungen, sondern auch über das genaue Programm scheint Schweigepflicht zu herrschen: Es heißt, dass weitere prominente Persönlichkeiten auftreten werden. Wer genau das sein wird, ist jedoch nicht offiziell. Es sollen aber wohl „außergewöhnliche Überraschungsgäste“ sein, wie der Südkurier berichtet. Außerdem gibt es wohl ein musikalisches Rahmenprogramm. Heufer-Umlauf wird Obama in einem bereits angekündigten Interview über aktuelle weltpolitische Themen befragen. Das Ganze dient laut Martin Naville, Chef der Swiss American Chamber Of Commerce in Zürich, allerdings nur einem kommerziellen Zweck: „Wenn man sich die Preise für dieses Event anschaut, dann ist das reines, von einer deutschen Eventagentur organisiertes Marketing. Es geht darum, Geld für die Obama-Stiftung zu verdienen und den eigenen Marktwert aufrechtzuerhalten.“
Während Obama – und selbstverständlich seine Stiftungen – Geld verdienen, ist davon auszugehen, dass Berlin in die Steuertasche greift, um den politischen Star sicher zu wissen. Jedenfalls tut Zürich das: Der Züricher Veranstalter hat laut Südkurier gesagt: „Für die Sicherheit ist die Stadt Zürich verantwortlich, in Absprache mit dem Secret Service.“ Es ist davon auszugehen, dass Deutschland seinen Lieblings-Ex-Präsidenten auch steuerfinanziert beschützen wird.