„Es war der dritte Gewaltausbruch mitten in Brüssel binnen weniger Wochen. Am 11. November gab es Ausschreitungen nach der Qualifikation von Marokko für die nächste Fußballweltmeisterschaft. Vier Tage später kam es erneut zu Krawallen, als die Polizei eine nicht genehmigte Versammlung auflösen wollte, die ein junger Internet-Star organisiert hatte.“ Schreibt die Kleine Zeitung.
Der Standard schreibt: “ (….) Die Staatsanwaltschaft berichtete am Sonntag von 71 Festnahmen, vier Verdächtige sollen angeklagt werden. Laut Polizei hatte sich eine Gruppe von zunächst rund 30 vorwiegend jungen Demonstranten gegen Ende der Kundgebung am Samstagnachmittag vermummt und angefangen, Geschäfte und auch einen Polizeiwagen anzugreifen. Die laut Medienberichten zwischen 15- und 18-Jährigen beschädigten mindestens drei Geschäfte, mehrere Fahrzeuge sowie Straßenschilder. Ein Polizist erlitt durch ein Wurfgeschoss eine „Fraktur am Kopf“, teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Ine Van Wymersch, mit. Er befand sich demnach am Sonntag weiter im Krankenhaus. Nach einem Bericht der belgischen Nachrichtenagentur Belga wurden ein Wasserwerfer und ein Hubschrauber als Verstärkung geschickt. Einem Großaufgebot der Polizei gelang es erst am Abend, die Ruhe wiederherzustellen.“
Helikopter, Wasserwerfer, Verhaftungen meldet die Deutsche Welle. Auffallend, dass neben österreichischen Medien die allermeisten deutschsprachigen zu den jüngsten schwereren Ausschreitungen sonst schweigen.
Der Tagesspiegel bildete hierbei eine Ausnahme:
„Am Rande der Demonstration in Brüssel kam es zu Randalen, bei denen 50 Menschen festgenommen worden. Das teilte die Brüsseler Polizei am Samstagabend im Kurzmitteilungsdienst Twitter mit. Der öffentlich-rechtliche Sender RTBF berichtete, es handele sich um Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren. Sie hätten Geschäfte in einem zentrumsnahen Viertel angegriffen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Randalierer hätten sich von der Demonstration gegen Sklaverei in Libyen gelöst und vermummt in zwei Geschäften randaliert, einen Polizeiwagen angegriffen und Wurfgeschosse eingesetzt. Ein Großaufgebot der Polizei mit einem Wasserwerfer und einem Hubschrauber stellte bis zum Abend die Ruhe wieder her. Es war der dritte Gewaltausbruch mitten in Brüssel binnen weniger Wochen nach Ausschreitungen zur Qualifikation von Marokko für die nächste Fußball-WM und der polizeilichen Auflösung einer nicht genehmigten Versammlung eines Internet-Stars.“
Sucht man unter dem Stichwort „Brüssel“ auf www.tagesschau.de, so findet man Einträge auf derzeit beinahe drei Seiten zu Glyphosat – jedoch keinen Hinweis auf die jüngsten Unruhen in Brüssel.
Berichte und Videos findet man via Google-Suche jedoch vermehrt auf Seiten wie Russia Today, Sputnik etc. Die Frage lautet also: Warum wird die Berichterstattung über Ausschreitungen in europäischen Nachbarstädten hauptsächlich diesen Seiten überlassen? An einem Mangel an deutschen Korrespondenten und Medien in Brüssel kann es nicht liegen, dass über die Ausschreitungen vom 25.11. in der Innenstadt von Brüssel so gut wie nicht berichtet wurde.