Tichys Einblick
Fallender Rheinpegel verschärft Energiekrise

Uniper: Niedrigwasser bedroht Kohleverstromung

Weil der Rheinpegel fällt, könnte die Binnenschifffahrt bald eingeschränkt werden - oder ganz ausfallen. Uniper könnte zwei Kohlekraftwerke wegen ausbleibender Fuhren drosseln.

Schiffsanleger beim Steinkohlekraftwerk Datteln 4.

MAGO / Sven Simon

Die niedrigen Flusspegel in Deutschland bedrohen die Schifffahrt – und damit die Energiesicherheit. Das meldet der Energiekonzern Uniper. Der ausbleibende Kohletransport könnte dazu führen, dass man die Stromproduktion drosseln müsse. Davon wären das Kraftwerk Datteln 4 in Nordrhein-Westfalen und Staudinger 5 in Hessen betroffen.

Uniper spricht von „Unregelmäßigkeiten im Betrieb“. Das Unternehmen rechnet bis zum 7. September mit geringen Kohlezufuhren. Erst im Juli hatte die Bundesnetzagentur den steinkohlebetriebenen Block 5 des Kraftwerks Staudinger als systemrelevant eingestuft. Der Rhein könnte für die Binnenschifffahrt bald de facto geschlossen werden.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) hatte am Mittwoch gewarnt: „Das aktuelle Niedrigwasser behindert in zunehmendem Maße die Güterschifffahrt in Deutschland. Die Schifffahrt zähle beim Transport von Kohle, Getreide, Futtermitteln, Baustoffen, Mineralöl, Containern und Industrie-Rohstoffen zu den ‚systemrelevanten Größen‘.“

Befürchtet wird ein Jahrhundertniedrigwasser wie 2018. Die Trockenheit verschärft damit die Engpässe in der anhaltenden Energiekrise. In der Vergangenheit hatte man den trockenen Sommer als Problem französischer Atomkraftwerke abgekanzelt. Doch ohne Kohle wird es auch für das Energiewendeland eng.

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