Nicht zuletzt, weil TE mit einer so gründlichen wie schnellen Recherche die Dimension und die Hintergründe des Angriffs auf die Freiheit der Lehre und Forschung akribisch aufgedeckt und publiziert hat, ist doch vielen bewusst geworden, was in Würzburg und nicht nur in Würzburg auf dem Spiel steht.
Der Landesverband des Rings Christlich-Demokratischer Studenten hat sich eindeutig auf die Seite von Professor Dr. Peter Hoeres und Dr. Dr. Benjamin Hasselhorn gestellt, das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit positionierte sich in einer Erklärung eindeutig. Jetzt legen Kollegen von Hoeres und Hasselhorn mit einem „Aufruf und Solidaritätserklärung“ nach.
Im Aufruf heißt es:
„Der Kollege Prof. Dr. Peter Hoeres, Würzburg, sowie sein gesamter Lehrstuhl, namentlich sein Mitarbeiter PD Dr. Dr. Benjamin Hasselhorn, sind Opfer einer Rufmordkampagne, die seit geraumer Zeit im Umfeld der Universität Würzburg gegen sie geführt wird. Deren erklärter Zweck ist es, den Eindruck zu erwecken, es gebe ‚Strukturen der Neuen Rechten … am Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Universität Würzburg‘, um auf Kosten dieses Lehrstuhls ‚Ressourcen und Lehrmittel zu diversifizieren und umzuwidmen‘. Diese Behauptungen sind nach unserer Einschätzung falsch und die mit ihrer Verbreitung verbundenen Absichten sind unlauter. Wir erklären dem Kollegen Hoeres und seinen Mitarbeitern unsere Solidarität, wissen ihn und seine Mitarbeiter fest auf der Seite der Demokratie und unserer Verfassungsordnung; für eine Gefahr für unsere Demokratie halten wir vielmehr die Extremisten, die die Mitglieder des Lehrstuhls für Neueste Geschichte der Universität zu Opfern einer Kampagne machen, um ihren Ruf zu zerstören.“
Im Text heißt es weiter:
„Bisheriger Höhepunkt der Kampagne ist ein Beschluss des ‚Studierendenparlamentes‘ der Universität Würzburg vom 12.3.2025 der die oben zitierten Kernaussagen der Kampagne gegen Professor Hoeres und seine Mitarbeiter enthält. In diesem Beschluss wird weiterhin der Eindruck erweckt, PD Dr. Dr. Benjamin Hasselhorn habe in der Zeitschrift ‚Sezession‘ einen Artikel verfasst, in dem er artikuliert habe, ‚mit dem Mehrheitsprinzip brechen und eine neue Elitenherrschaft begründen‘ zu wollen. Das Gegenteil ist der Fall: Kollege Hasselhorn hat 2014 in der Zeitschrift Sezession einen Artikel verfasst, in dem er Elitenherrschaft ausdrücklich abgelehnt, sich für eine ‚Stärkung des Mehrheitsprinzips‘ ausgesprochen und eine ‚eindeutige Parteinahme für die Demokratie‘ verlangt hat. Der Beschluss des ‚Studierendenparlamentes‘ verkehrt Aussagen und Inhalte von Hasselhorns Aufsatz in ihr Gegenteil, und diese Unwahrheiten sind geeignet, Hasselhorns Ruf zu schädigen.“
Im Aufruf wird festgestellt:
„Ziel der Kampagne ist es weiterhin, eine ‚Umstrukturierung bzw. Ausweitung des Lehrangebots‘ auf Kosten des Lehrstuhls für Neueste Geschichte zu bewirken und die Universitätsleitung zum Eintreten gegen die Mitglieder des Lehrstuhls zu bewegen.“
Die Unterzeichner des Appells fordern von der „Regierung des Freistaates Bayern, insbesondere den Wissenschaftsminister, und die Leitung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg auf, ihrer Fürsorgepflicht endlich nachzukommen, den Kolleginnen und Kollegen wirksam und hilfreich an die Seite zu treten und dem Treiben zum Nachteil der Professoren und der akademischen Nachwuchskräfte endlich ein Ende zu bereiten“.
Und versichern:
„Wir werden unsererseits den Ruf von Peter Hoeres, Benjamin Hasselhorn und den weiteren Mitgliedern des Lehrstuhles mit allen verfügbaren Mitteln verteidigen.“
Den Aufruf, der gerade erst erschienen ist, haben bereits über 230 Wissenschaftler der verschiedensten Fachrichtungen und Lehrmeinungen unterschrieben. Unter ihnen sind die Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn, Prof. Dr. Andreas Rödder, Prof. Dr. Jörg Baberowski, Prof. Dr. Michael Sommer und Prof. Dr. Sönke Neitzel, außerdem die Juristen Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf, Prof. Dr. Christian von Coelln und der ehemalige Landesverfassungsrichter Prof. Dr. Michael Kilian. Auch der Schriftsteller Martin Mosebach hat den Aufruf unterzeichnet.
Es liegt nun am Freistaat Bayern und an der Universität Würzburg, dass keinerlei Makel auf die vielgerühmte Libertas Bavariae fällt und die Freiheit der Lehre und Forschung und freie Meinungsäußerung gesichert bleibt.
TE bleibt dran, denn die Geschehnisse von Würzburg weisen weit über Stadt und Universität hinaus.