Im Vorfeld der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar haben die Ergebnisse der Bundestagswahl für unter 18-Jährige (U18) eine Verschiebung der politischen Präferenzen von Jugendlichen offenbart. Parteien an beiden Enden des Spektrums – die rechtsgerichtete Alternative für Deutschland (AfD) und die linksgerichtete Partei Die Linke – verzeichneten in den letzten vier Jahren einen sprunghaften Anstieg der Zustimmung unter jungen Menschen.
Zwischen 2021 und 2025 konnte die AfD hiernach ihre Jugendunterstützung deutlich ausbauen und stieg von 9 Prozent auf 15,45 Prozent, während Die Linke von 11 Prozent im Jahr 2024 auf 20,84 Prozent anstieg, so die Ergebnisse vom 15. Februar.
Die einst dominierende Partei der Grünen erlitt einen erheblichen Einbruch von 31 Prozent auf nur noch 12 Prozent, da die jungen Wähler sie massenhaft verließen.
U18-Wahlen finden in Deutschland vor jeder Wahl statt. Laut deutschland.de spielen sie eine Schlüsselrolle bei der politischen Entscheidungsfindung.
Bei der letzten U18-Wahl, die vom 7. bis 14. Februar durchgeführt wurde, gaben Zehntausende von jungen Deutschen ihre Stimme in Schulen, Sportvereinen und Jugendzentren ab und gaben damit einen Einblick in die politische Stimmung der nächsten Generation.
Die AfD dominierte in Ostdeutschland, da in diesen Regionen die Besorgnis über die Migration gewachsen ist. Dort wurde die Partei mit 37,17 Prozent in Thüringen und 35,59 Prozent in Brandenburg stärkste Kraft – zwei Regionen, in denen es in letzter Zeit zu mutmaßlich von Migranten verursachten Terroranschlägen gekommen ist.
Laut Heather MacDonald, Autorin des Buches What is Behind the Rise of the AfD, könnte die wachsende Zahl gewalttätiger Vorfälle mit Nicht-EU-Migranten die steigende Attraktivität der nationalistischen Partei bei jungen Wählern erklären. In einem Gespräch mit Brussels Signal sagte sie kürzlich, dass junge Deutsche den Versuch des Establishments, die AfD als extremistisch zu brandmarken, ablehnen.
„Sie sehen sich um, benutzen ihren Verstand und sagen: Das ist keine rassistische Nazi-Partei. Sie setzt sich für deutsche Interessen ein. Und es ist nichts Illegales daran zu sagen, dass wir unsere Grenzen kontrollieren wollen“, sagte sie.
Während die AfD im Osten zulegen konnte, dominierte Die Linke die Jugendwahlen in Berlin und Westdeutschland und belegte in den drei Bundesländern den ersten Platz. In Hessen (25,72 Prozent), Schleswig-Holstein (20,55 Prozent) und in Berlin (27,28 Prozent) hat sich die Partei als erste Wahl bei jungen Wählern in den Städten etabliert.
Die massenhafte Abkehr von den Grünen deutet auf eine umfassende politische Neuausrichtung hin, bei der sowohl nationale als auch sozialistische Alternativen an Zugkraft gewinnen.
Die Daten der U18-Wahl zeigen auch, dass die AfD trotz ihrer Dominanz im Osten nur schwer in Westdeutschland Fuß fassen konnte, während Die Linke sich bei jungen Wählern im ganzen Land als bevorzugte Partei etabliert und in Ostdeutschland oft auf Platz zwei landete.
Bei der U18-Bundestagswahl sicherte sich Die Linke mit 20,84 Prozent der Stimmen den Sieg, während die AfD mit 15,45 Prozent den vierten Platz belegte und damit nur knapp hinter der CDU/CSU mit 15,74 Prozent lag. Trotz der Absichten der jungen Menschen wird die bevorstehende Wahl am 23. Februar in Deutschland wahrscheinlich ein anderes Bild zeichnen.
Daten von YouGov Deutschland, die am 18. Februar veröffentlicht wurden, zeigen, dass die CDU/CSU derzeit mit 27 Prozent in Führung liegt.
Vorerst bleibt die U18-Wahl symbolisch, aber wenn sich diese Trends fortsetzen, könnte die politische Zukunft Deutschlands weitaus radikaler sein als derzeit.
Dieser übersetzte Beitrag ist zuerst bei Brussels Signal erschienen.