Der Londoner Tavistock Gender-Klinik steht offenbar eine Klagewelle wegen verabreichter Pubertätsblocker bevor. Das berichtet die britische Zeitung The Times. Demnach erwarten die Anwälte über 1.000 Familien, die den Ärzten Fehldiagnosen und Nachlässigkeit vorwerfen. Der Gender Identity Development Service (GIDS) des Tavistock und Portman NHS Trust habe massive Fehler bei seiner Sorgfaltspflicht für die Kinder und Jugendlichen begangen.
Verantwortlich für das Gutachten war die Kinderärztin Dr. Hilary Cass. Ihre Ergebnisse können den behandelten Patienten und ihren Eltern als Begründung dienen, die Klinik und den NHS auf Kompensationen zu verklagen. Sie könnten versuchen zu beweisen, dass sie durch ein „Medikament“ geschädigt wurden, von dem Mitarbeiter des Zentrums behauptet haben sollen, dass es trotz fehlender Beweise „vollständig reversibel“ sei.
Tavistock-Sprecher lobt „fürsorglichen und durchdachten Service“
Laura Preston, Hauptanwältin für klinische Fahrlässigkeit bei Slater and Gordon, einer der größten Anwaltskanzleien Großbritanniens, sagte: „Es ist sicherlich möglich, dass wir infolge der Schließung der Tavistock-Klinik eine Welle von Schadensersatzansprüchen sehen könnten.“ Es handele sich um einen neuen Medizinbereich, der mehr Forschung und Regulierung erfordere.
Der Tavistock und Portman NHS Foundation Trust bestand darauf, dass der GIDS nur geschlossen werde, weil die Cass-Überprüfung ein regionales Modell anstelle eines einzigen nationalen Dienstes empfahl, und nicht wegen Sicherheitsbedenken. „Uns sind keine Entschädigungsansprüche von GIDS-Patienten gegen den Trust bekannt“, sagte ein Sprecher. Man sei im Gegenteil stolz auf den GIDS, der seit 30 Jahren Kinder und Jugendliche unterstütze. „Es ist ein fürsorglicher und durchdachter Service.“
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