Tichys Einblick
Zahlenirrsinn bei der Tagesschau

Die ARD blamiert sich wieder mal: Ein Swimmingpool zur Großstadt-Versorgung

Die „Tagesschau“ versuchte, über ein portugiesisches Pumpspeicherwerk zu berichten – und lieferte heillosen Zahlensalat ab.

Tagesschau-Sendung vom 26.12.2022

IMAGO / Rüdiger Wölk

Die Tagesschau, das ARD-Nachrichten-Flaggschiff, blamiert sich in immer kürzeren Abständen. Nach der Mär über einen stromerzeugenden Fernseher, erfunden in Afrika, tausende Fukushima-Tote und „pflanzenförmigen Sprengstoff“ berichtete Franka Welz aus dem ARD-Studio Madrid über das Tamega-Pumpspeicherwerk in Portugal. Oder besser: sie versuchte es. In der ersten Version hieß es, das Oberbecken des Pumpspeicherwerks enthalte 40 Kubikmeter Wasser – und das, so die Korrespondentin im Jubelton, reiche aus, um den Großraum Porto mit Strom zu versorgen.

Screenshot / ARD

Da wundert sich der Laie: 40 Kubikmeter – das entspricht etwa dem Inhalt eines Swimmingpools. Als etliche Zuschauer die Tagesschau-Redaktion auf den Unfug aufmerksam machten, änderte sie die Zahl in 40 000 Kubikmeter. Allerdings fiel ihr nicht auf, dass in der Bildunterschrift des Beitrags auf der Tagesschau-Seite auch am Sonntagnachmittag nach der vermeintlichen Korrektur noch stand, durch die Turbinen der Anlage würden „pro Sekunde 40 000 Kubikmeter Wasser“ fließen. Demnach wäre das Oberbecken in einer Sekunde leer.

Screenshot / ARD

Im Text, nur Millimeter unter der absurden Bildunterschrift, stand dann: 40 000 Liter. Auf Twitter spottete jemand: „Kubikliter wäre ein Kompromiss gewesen.“

Fazit: Selbst nach Hinweisen aus der Zuschauerschaft schien es niemand bei der Tagesschau zu geben, dem diese Peinlichkeit überhaupt auffiel.

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