Auf den Flughafen von Sylt/EDXW sind kriminelle Täter eingedrungen und haben ein Flugzeug mit orangefarbener Farbe erheblich beschädigt. Sie durchtrennten den Zaun des Flughafengeländes mit Bolzenschneidern, liefen unbehelligt vom Flughafenpersonal zu den abgestellten Flugzeugen und besprühten einen Cessna Citation Jet fast vollständig mit Farbe.
Vor Ort seien später Landesluftfahrtbehörde, Kriminalpolizei, lokale Polizei und natürlich der Sicherheitschef des Flughafens gewesen. Festgenommen wurde niemand. Im Gegenteil: Gegen Nachmittag wurden die Straftäter von den Sicherheitsorganen noch freundlich aufgefordert »mal zum Ende zu kommen, denn um 18.00 Uhr geht Euer Zug.«
Gegen fünf Beteiligte werde ermittelt, sagte eine Sprecherin der zuständigen Polizeidirektion Flensburg. Gegenüber Bild las man von einer Polizeisprecherin Sandra Orte, dass man mit den Mitgliedern der letzten Generation sprechen wolle. Ob es sich bei der Handlung um Sachbeschädigung handele, könne sie zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.
In jedem Fall dürfte der Schaden in einen hohen sechs- bis knapp siebenstelligen Bereich gehen. Die Farbe ist in Elektrik, Seilzüge, Scharniere und Führungen von Klappen, Seitenruder und Höhenruder sowie empfindliche Sensoren eingedrungen. An der Seite befinden sich sogenannte Static Ports mit kleinen Öffnungen, die verklebt sein und die Leitungen im Inneren zerstört haben dürften. Die Triebwerke dürften ebenfalls zerstört sein. Der Jet ist fluguntauglich; ein Schaden im siebenstelligen Bereich ist entstanden.
Das ist nicht der erste Fall. Schon vor kurzem drangen Extremisten dieser Vereinigung auf den Berliner Flughafen und übersprühten ein Flugzeug vom Typ Piper Aztec, einen knapp 50 Jahre alter Propeller-Oldtimer. Damit wurde das Flugzeug ebenfalls fluguntauglich gemacht und muss von einem zugelassenen Betrieb auseinandergenommen und wieder instandgesetzt werden. Das Oldtimerflugzeug einer dänischen Haltergemeinschaft dürfte damit ein wirtschaftlicher Totalschaden sein.
Das stellt – das muss festgehalten werden – auch einen gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr dar. Der NDR spricht dennoch fast liebevoll von »Anhängern der letzten Generation« schreibt wörtlich: »Anhänger der Initiative »Letzte Generation« haben heute auf dem Flughafen auf Sylt für Wirbel gesorgt.«
Die neue Geschäftsführerin des Berliner Flughafens BER, Aletta von Massenbach, legt zwar Wert darauf, dass sie den Flughafen »wirtschaftlich, digital und ökologisch nachhaltiger aufstellen« wolle, wie sie nach Bekanntgabe ihrer Beförderung mitteilte. Nicht davon die Rede ist, dass er auch sicherer werden solle.
Deutschland dagegen sei offensichtlich nicht willens oder in der Lage, die EU-Gesetzgebung einzuhalten, so Brusselmans.
Die EU, sonst immer vornedran, wenn es um angebliche Nitratwerte im Grundwasser oder Stickoxid-Werte in Städten geht, ist jetzt sogar verpflichtet, jene »One Stop Security« aufzuheben. Das bedeutet, dass beim Umsteigen bei innereuropäischen Flügen wieder eine erneute Sicherheitsüberprüfung vorgenommen werden muss. Denn Flüge aus Deutschland müssen dann wie Flüge aus Drittstaaten behandelt werden. Die für Flugpassagiere sehr lästige Aktion wird notwendig, weil Deutschland die EU-Gesetzgebung nicht einhält. Man darf sicher sein, dass die USA sehr genau die Vorfälle beobachten und massiv reagieren werden.
Richtig ist auch, dass die USA, die das Thema »Luftsicherheit« aus guten Gründen sehr ernst nehmen, hierüber sehr ungehalten sein und weitere zusätzliche Maßnahmen für Flüge in die USA treffen dürften.
Die Bundesregierung jedoch interessierte noch nicht einmal der Schaden, der bei den bisherigen Angriffen am Flughafen München und Berlin entstanden ist. Immerhin mussten viele Flüge umgeleitet werden. Dies geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU hervor.
Auf die Frage, wieviele Tonnen CO2 durch die Aktionen der sogenannten »letzten Generation« an den Flughäfen zusätzlich emittiert wurden, liegen der Bundesregierung »keine Berechnungen« vor – erstaunlich, da mittlerweile jeder Furz jeder Kuh berechnet wird.
Die Liste der Einsätze von Sicherheitskräften aufgrund von Aktionen der Klimaextremisten ist schon erstaunlich lang:
2019
26. Juli Stuttgart
6. Oktober Frankfurt am Main
7. Oktober Berlin-Tegel
8. Oktober Berlin-Schönefeld
9. Oktober Berlin-Tegel
21. November Hamburg
28. Dezember Stuttgart
2020
16. August München
17. August Berlin-Tegel, Düsseldorf
2022
23. Februar Frankfurt am Main, Berlin-Brandenburg, München
25. Februar Berlin-Brandenburg, München
24. November Berlin-Brandenburg
8. Dezember Berlin-Brandenburg, München
Nicht nur Piloten fragen sich währenddessen, wie es möglich sei, dass solche Personen auf Flughafengelände kommen können. Sie selbst müssen sich vollständig durchleuchten und kontrollieren lassen und müssen sogar sämtliche Privatgegenstände offenlegen. Zudem regelmäßige Zuverlässigkeitsüberprüfungen über sich ergehen lassen. Aber sie besprühen auch keine Flugzeuge oder zerstören sie.
Das Flugzeug stand seit Sonntag in Sylt. Es hatte in der Woche zuvor noch unentgeltliche Ambulanzflüge durchgeführt, also Kranke eilig in Fachkliniken verlegt. Damit ist es nun auf absehbare Zeit vorbei ebenso wie mit schnellen und eiligen Organtransporten. Klimaextremisten gehen über Leichen.