Jetzt steht es fest: 10 Milliarden Euro bezahlt Deutschland an den Chiphersteller Intel für den Bau einer neuen Halbleiterfabrik in Magdeburg. Intel bestätigte die Vereinbarung am Montag, ohne einen konkreten Betrag für die Subventionen zu nennen.
Das Unternehmen erklärte, es plane, rund 30 Milliarden Euro in die »führende Wafer-Fertigungsstätte« in Magdeburg zu investieren. Laut Bundeskanzler Olaf Scholz stellt sie »die größte einzelne ausländische Direktinvestition in der deutschen Geschichte« dar.
Zusammen mit den Intel-Anlagen in Irland und Polen wird der neue Standort – der aus zwei Fabriken bestehen und »Silicon Junction« heißen wird – eine durchgängige Infrastruktur für die Halbleiterfertigung schaffen, so Intel in einer Erklärung. Intel will mit neuen Fabriken seine frühere Vormachtstellung wieder zurückerobern und die Produktion von kritischen Komponenten diversifizieren. Die ist derzeit vor allem in Ostasien angesiedelt.
Die erste Anlage wird voraussichtlich in vier bis fünf Jahren nach der Genehmigung durch die Europäische Kommission in Betrieb gehen. »Die heutige Vereinbarung sei ein wichtiger Schritt für den Hightech-Standort Deutschland – und für unsere Widerstandsfähigkeit«, sagte Scholz, der gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden von Intel, Pat Gelsinger, an der feierlichen Unterzeichnung des Abkommens im Kanzleramt in Berlin teilnahm. Bis zu 10.000 Arbeitsplätze sollen entstehen.
Zehn Milliarden Euro sind in dem extremen Produktionsprozess der Chipherstellung nicht besonders viel. Samsung investiert bis 2030 100 Milliarden US-Dollar in Logik-Chips und weitere 100 Milliarden in Memory Chips. Der wichtigste Chiphersteller der Welt, TSMC, investiert bis zum nächsten Jahr 100 Milliarden Dollar allein für ein Upgrading der Produktion und allein in Arizona in Fabriken 40 Milliarden Dollar.
In der gesamten EU werden derzeit etwa zehn neue Fabriken geplant, in den USA 14 und in Taiwan über 20.