»Wir fordern die sofortige Aufhebung des Atomausstiegsparagrafen und eine Prüfung der sicherheitstechnischen Betriebserlaubnis, um deutschen Kernkraftwerken den Weiterbetrieb zu ermöglichen.«
Diese »Stuttgarter Erklärung« wurde auf der Fachtagung »20 Jahre Energiewende – Wissenschaftler ziehen Bilanz« aufgestellt. Anfang Juli überprüften Wissenschaftler unter vielfältigen Kriterien Anspruch und Ergebnisse der Energiewende. TE berichtete ausführlich darüber.
Deutschland habe sich mit seiner einseitigen Ausrichtung auf Sonne, Wind und Erdgas in eine Energienot manövriert. »Steigende Energiepreise und sinkende Versorgungssicherheit gefährden Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand«, so die Professoren in ihrer Erklärung. »Das Festhalten am deutschen Atomausstieg verschärft diese Gefahren und bremst – zusammen mit anhaltender Kohleverstromung – den internationalen Klimaschutz.«
Sie verweisen auf den Weltklimarat IPCC, der die Kernenergie ausdrücklich als ein Instrument des Klimaschutzes bezeichnet. Ebenso ordnet die europäische Union die Kernenergie als ein Instrument des Klimaschutzes ein. Kernkraftwerke stoßen während des Betriebes kein CO2 aus, das als klimaschädlich angesehen wird.
Mit den Kernkraftwerken, die jetzt Ende dieses Jahres abgeschaltet werden sollen, könnten insgesamt noch sechs Reaktoren weiterhin Strom produzieren – preiswert und rund um die Uhr verfügbar, auch wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Dies könnte die dramatische Energiekrise entscheidend entspannen.
Anbei die Erklärung dokumentiert:
Die Stuttgarter Erklärung wurde am 26. Juli 2022 beim Petitionsausschuss des Bundestages eingereicht und unter der Nummer 136760 registriert. Die Antragsteller haben bei der Einreichung eine Veröffentlichung beantragt, die im Laufe von drei Wochen geprüft wird. Nach Veröffentlichung kann die Petition vier Wochen lang mitgezeichnet werden. Bei Erreichen von 50.000 Unterzeichnungen werden die Petenten in öffentlicher Ausschusssitzung gehört.
Stuttgarter Erklärung
Mit einseitiger Ausrichtung auf Sonne, Wind und Erdgas wurde Deutschland in Energienot manövriert. Steigende Energiepreise und sinkende Versorgungssicherheit gefährden Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand. Das Festhalten am deutschen Atomausstieg verschärft diese Gefahren und bremst – zusammen mit anhaltender Kohleverstromung – den internationalen Klimaschutz. Der Weltklimarat IPCC bezeichnet die Kernenergie als ein Instrument des Klimaschutzes. Die Europäische Union ordnet Kernenergie als nachhaltige Energiequelle ein. Auf dieser Grundlage plädieren wir für den Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke als dritte Klimaschutzsäule neben Sonne und Wind. Wir fordern die sofortige Aufhebung der Atomausstiegs-Paragraphen (insbesondere §7 Atomgesetz) und eine Prüfung der sicherheits- technischen Betriebserlaubnis, um deutschen Kernkraftwerken den Weiterbetrieb zu ermöglichen.
Prof. Dr. André D. Thess, Universität Stuttgart
Prof. Dr. Harald Schwarz, BTU Cottbus-Senftenberg
Prof. Dr. Michael Beckmann, TU Dresden
Prof. Dr. Burak Atakan, Universität Duisburg-Essen
Prof. Dr. Alexander Dilger, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Prof. Dr. Francesca di Mare, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Kerstin Eckert, TU Dresden
Prof. Dr. Sabine Enders, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Martina Hentschel, TU Chemnitz
Prof. Dr. Dr. Rafaela Hillerbrand, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Antonio Hurtado, TU Dresden
Prof. Dr. Matthias Kind, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Marco Koch, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Andrea Luke, Universität Kassel
Prof. Dr. Axel Meyer, Universität Konstanz
Prof. Dr. Frank R. Schilling, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Klaus Steigleder, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Robert Stieglitz, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Gerhard Wegner, Universität Erfurt
Prof. Dr. Thomas Wetzel, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)